Neuseeland
Rebfläche
40 000 Hektar
Produktion
ca. 260 Millionen Liter, davon wird 80 Prozent exportiert
Top-3-Traubensorten
Sauvignon Blanc, Pinot Noir, Chardonnay
Weinart
Aromaintensiver Sauvignon Blanc, elegante Pinots und Chardonnays
Noch 1960 waren in Neuseeland gerade mal 400 Hektar mit Reben bestockt, heute beträgt die Rebfläche stolze 40 000 Hektar. Die Basis für diesen spektakulären Aufschwung ist das Klima, geprägt von hoher Sonnenintensität bei gleichzeitig kühlen Nächten, was den Anbau von aromaintensiven Weinen ermöglicht. 1984 reiste der australischer Weingutsbesitzer David Hohnen nach Marlborough auf der neuseeländischen Südinsel, erkannte das Potential der Region für die Sorte Sauvignon Blanc und gründete das Weingut Cloudy Bay, welches dem Marlborough Sauvignon international zum Durchbruch verhalf. Auch wenn Neuseeland heute als die Sauvignon Blanc-Insel gilt, haben andere Sorten, allen voran der Pinot Noir, ein mindestens ebenso grosses Qualitätspotential.
Geschichte
40 Jahre nachdem der englische Seefahrer James Cook (1728 bis 1779) Neuseeland für die englische Krone in Besitz nahm, pflanzte der anglikanische Missionar Samuel Marsden im Jahr 1819 auf der Nordinsel erste Reben an. James Busby (1802 bis 1871), der schon in Australien den Weinbau mit begründet hatte, soll kurze Zeit später bei Waitangi erstmals grössere Mengen Wein produziert haben. In der Region Auckland waren es kroatische Einwanderer von der dalmatinischen Küste, welche erste Weine kelterten. Allerdings galt in Neuseeland anfangs des 20. Jahrhunderts ein Alkoholverbot (Prohibition). Auch nach der Aufhebung im Jahr 1919 war der Verkauf und Konsum alkoholischer Getränke bis in die 70er Jahre eingeschränkt. Der bis heute anhaltende Boom setzte erst Mitte der 80er Jahre ein.
Geografie
Viel Sonneneinstrahlung bei einem vergleichsweise kühlen Klima (das durchaus an die Bedingungen in Mitteleuropa erinnert) ergeben beste Voraussetzungen für den Weinbau. Allerdings sind die Mikroklimen höchst unterschiedlich. Während in den warmen Lagen bei Auckland, im nördlichsten Zipfel der Nordinsel, sogar Bordeauxsorten voll ausreifen, werden in den kühlen Terroirs weiter im Süden vorwiegend Sauvignon Blanc, Riesling oder Pinot Noir angebaut. Die Böden sind höchst unterschiedlich, die Zusammensetzung reicht von Kies und Lehm in Marlborough bis zu Schluff und Schiefer in Central Otago.
Regionen
Marlborough hat sich Dank dem Sauvignon-Boom zur führenden Region entwickelt, mit 25 000 Hektar befinden sich hier über 60 Prozent der neuseeländischen Rebfläche. An zweiter Stelle folgt die Hawke’s Bay mit rund 4 000 Hektar, hier reift vorwiegend Rotwein (Cabernet, Merlot, Syrah). Martinborough und Central Otago gelten als Hochburgen des Pinot Noirs.
Weine
Hoch aromatischer Sauvignon Blanc mit Aromen von Stachelbeeren, Holunder und Cassis, sowie anregendem Spiel zwischen Säure und einigen Gramm Restzucker, ist die grosse Spezialität Neuseelands. Topweine ergeben aber vor allem der Pinot Noir, aber auch der Riesling.
Rebfläche
40 000 Hektar
Produktion
Rund 260 Millionen Liter, davon werden 210 Millionen Liter exportiert.