Galicien

Rebfläche

ca. 33 100 Hektar

Produktion

ca. 38 Millionen Liter

Top 3-Traubensorten

Albariño, Godello, Mencia

Weinart

Elegante, bekömmliche Weissweine, fruchtbetonte Rotweine 

Steht Spanien grundsätzlich für würzig-fruchtige Rotweine mit mediterranem Charme, so verkörpert das feuchtkühle Galicien, wo Weinbau grösstenteils unter dem Einfluss des Atlantiks betrieben wird, das Gegenteil. Aus weissen Sorten wie Albariño oder Godello entstehen frische, oft auch vielschichtige und elegante Weissweine. Während in Meeresnähe die Reben in sanften Hügellagen wachsen, wurzeln sie im Hinterland oft in Steillagen, dies gilt besonders für die spektakulären Terrassen-Rebgärten in der Ribeira Sacra.

Geschichte

Um den Weinbau in Galicien ranken sich zahlreiche Legenden. In der Ribeira Sacra gibt es Hinweise, dass hier die ersten Weinbergsterrassen von den Römern angelegt worden sind. Der Name «Ribeira Sacra» (zu deutsch: «Heiliges Ufer») stammt aus dem 12. Jahrhundert, als hier eine Reihe von Benediktiner-, später Zisterzienserklöster entstanden, die intensiv Weinbau betrieben. Im bekanntesten Anbaugebiet Galiciens, der Rías Baixas soll die Entwicklung des Weinbaus eng mit dem hier verlaufenden Jakobsweg nach Santiago zusammen hängen, auf dem schon im Mittelalter hunderttausende Pilger unterwegs waren. Legenden, wonach die heutige Leitsorte Albariño von Pilgern aus Mitteleuropa eingeführt worden sei, konnten DNA-Analysen allerdings nicht bestätigen. Schon ab dem 14. Jahrhundert wurden galicische Weine exportiert. Im 19. Jahrhundert dezimierten die Reblaus und Pilzkrankheiten die Rebfläche massiv. Zudem war Galicien lange eine strukturschwache Region, Millionen wanderten deshalb aus. Vor rund 30 Jahren setzte dann ein wirtschaftlicher Aufschwung ein, der auch den Weinbau erfasste. Die Albariños aus der Rías Baixas machten als erste Furore, dann folgten die Godellos aus Valdeorras. Gegenwärtig erlebt der Terrassenweinbau in der Ribeira Sacra eine kleine Renaissance.

Geografie

Galicien liegt im äussersten Nordwesten Spaniens. Die Rebgärten reichen von der Küste (Rías Baixas) bis zu den gebirgigen Ausläufern der Cordillera Cantábrica (Valdeorras, Ribeira Sacra).

Klima und Boden

Die Böden sind in der Regel sehr granithaltig, aber auch Schiefer (Valdeorras) oder Ton (Ribeiro und Monterrei) kommen vor. Das atlantisch geprägte Klima ist mild, ausgewogen und feucht, die Niederschläge mit 800 bis 1 600 Millimeter pro Jahr und Quadratmeter hoch. Im östlichen, höher gelegenen Teil Galiciens fällt weniger Regen, und das Klima ist atlantisch-kontinental, mit warmen Tagen und kühlen Nächten.

Anbaugebiete und Rebfläche

Die gesamte D.O.-Anbaufläche beträgt rund 9 500 Hektar, und verteilt sich auf  fünf Ursprungsgebiete, nämlich Rías Baixas (3 800 ha), Ribeiro (2 800 ha), Ribeira Sacra (1 200 ha), Monterrei (500 ha) und Valdeorras (1 200 ha), letztere drei liegen im gebirgigen Hinterland.

Weine und Produktionsmenge

Es werden jährlich rund 38 Millionen Liter D.O-Wein hergestellt. Die Regionen Rías Baixas, Ribeiro und Valdeorras sind für ihre eleganten, frischen und im besten Falle doch gut strukturierten Weissweine bekannt, in Moterrei und in der Ribeira Sacra entstehen je länger je mehr bemerkenswerte Rotweine, vorwiegend aus der Sorte Mencia.