Rumänien: Es geht langsam aufwärts

Rebfläche

180 000 Hektar

Produktion

Circa 5 Millionen Hektoliter

Top 3-Traubensorten

Feteascӑ Alba (Weisse Mädchentraube), Feteascӑ Neagrӑ (Schwarze Mädchentraube), Cabernet Sauvignon

Weinart

Von den süssen Weinen hat man inzwischen weitgehend Abstand genommen. Die Weine werden überwiegend trocken ausgebaut (Ausnahme in den Süssweinregionen Cotnari, Murfatlar), sind eher mittelgewichtig und durchaus ansprechend. Einige Sorten liefern auch sehr aromatische Gewächse.

Rumänien hat immer noch mit Vorurteilen zu kämpfen. Das betrifft nicht nur die Politik und die nach wie vor weit verbreitete Korruption im Land sowie die Erinnerung an einen Herrn Ceauşescu und dessen Geheimpolizei Securitate, sondern auch die früher weit verbreiteten Billigweine im Supermarktregal von den Sorten Rote und Weisse Mädchentraube. Aber durch ausländisches Investment und ambitionierte Erzeuger geht es langsam aufwärts.

Geschichte

Vermutlich wurde in dem Gebiet des heutigen Rumänien schon vor 6000 Jahren Wein angebaut. An der Schwarzmeerküste wurde einst reger Weinhandel betrieben. Im 12. Jahrhundert sorgten deutsche Siedler, die Siebenbürger Sachsen, für einen Aufschwung des Weines in Transsilvanien. Im 18. Jahrhundert brachte die österreichische Königin Maria Theresia Banater Schwaben ins Land, die den Weinbau stärkten. Gut hundert Jahre später sorgte die Reblaus hier wie in anderen Weinländern Europas für einige Verwüstung, aber der Weinbau kam nicht zum Erliegen. Nach 1948 wurde alles verstaatlicht. Nach dem politischen Umbruch sorgte eine Privatisierungswelle dafür, dass eine Reihe neuer Weingüter entstanden, die deutlich machen, dass rumänische Weine ausgezeichnete Qualität haben können. Auch ausländisches Investment – unter anderem aus Deutschland – trug dazu bei.

Geografie

Rumänien gehört insgesamt zu einer gemässigten Klimazone, mit kleinen Unterschieden im Detail, bestimmt durch die natürliche Barriere der Karpaten. So herrscht in Siebenbürgen westlich der Karpaten ein maritimes Klima vor. In Moldau (östlich der Karpaten) dominiert kontinentales Klima. In der Walachei südlich der Berge sind mediterrane Einflüsse spürbar.

Regionen

Im Osten des Landes ist Moldau (Moldova) eine wichtige Region, vor allem für fruchtige Weissweine. Die Reben am Schwarzmeergebiet (Dobrudscha) im Südosten mit dem Weinort Murfatlar profitieren vom milden Meeresklima. In der südlichen Walachei hat die Region Drӑgӑşani besonderes Potenzial. Transsilvanien (Siebenbürgen) wurde wegen des Namens schon mal als Urheimat des Silvaners angesehen, aber Beweise konnten nicht erbracht werden. Weitere Weinregionen sind Banat und Crişana (Kreischland), wo vor gut 25 Jahren der Sturz der kommunistischen Regionen seinen Anfang fand.

Weine

In Rumänien sind zwar internationale Sorten schon seit dem 19. Jahrhundert im Anbau. Aber neben Cabernet Sauvignon, Chardonnay und Co. werden auch autochthone Sorten geschätzt. Eine Besonderheit neben den Mädchentraube-Varietäten ist die feinduftige Tӑmâioasӑ Româneascӑ.