Wachau: Eindrucksvolle Landschaft
Rebfläche
1300 Hektar
Produktion
90 000 Hektoliter
Top 3-Traubensorten
Grüner Veltliner, Riesling, Weissburgunder
Weinart
Grüner Veltliner und Riesling mit Würze, Rasse und Tiefgang, aber auch leicht und verspielt
Obwohl von der Fläche her nicht sonderlich bedeutend, ist die Wachau zweifellos das Aushängeschild des österreichischen Weinbaus. Nirgendwo sonst ist die Weinlandschaft mit ihren steilen Terrassen so eindrucksvoll (deshalb auch die Anerkennung als Weltkulturerbe der UNESCO). Die Ansammlung erstklassiger Erzeuger ist beachtlich. Und der Zusammenhalt der Winzer untereinander ist durch den 1983 gegründeten Schutzverband Vinea Wachau sehr gross.
Geschichte
Bayerische Klöster prägten bereits im Mittelalter das Bild der heutigen Wachau mit den schwer zu bewirtschaftenden, optisch atemberaubenden steilen Terrassenlagen. Die landschaftliche Schönheit trug später zu einem aufblühenden Tourismus bei. Politiker hatten davor keinen Respekt, sie planten in der Nähe von Dürnstein ein Donaukraftwerk. Aber eine Gruppe von Winzern (Jamek, Prager, Hirtzberger und Schwengler/Obmann der grossen Gebietsgenossenschaft) machte dagegen mobil und schaffte es auch, den Schwerlastverkehr von beiden Seiten der Donau zu verbannen. Da sich Nachbarregionen mit dem noblen Namen der Wachau schmücken wollten, wurde 1983 ein Gebietsschutzverband gegründet, der die Grenzen des Gebietes eindeutig festlegte. Die Wachau beginnt heute unweit von Melk und hört kurz hinter Dürnstein, aber vor Krems, auf. Viel Bedeutung für das gesamte Gebiet hat die grosse Dürnsteiner Genossenschaft (Domäne Wachau), die etwa ein Drittel der Fläche unter ihren Fittichen hat und aus einer Krise vor rund zehn Jahren gestärkt hervorging.
Klima und Boden
In der Wachau treffen zwei Klimabereiche aufeinander, das westlich-atlantische und das östlich-pannonische Klima. Sie verbünden sich gewissermassen zu ausgezeichneten Rahmenbedingungen für den Weinbau. Die vielen Mauern in den Terrassen sind wärmespeichernd. Die oft heissen, trockenen Sommer werden durch die Wasserfläche der Donau ausgeglichen. Kühle Fallwinde aus dem Waldviertel sorgen in den Wochen vor der Ernte für erwünschte Schwankungen zwischen Tag- und Nachttemperatur. Regional gibt es gewisse Unterschiede. Der Spitzer Graben im Westen ist relativ kühl, in den Weinbergen rund um Dürnstein und Loiben im Osten ist es wärmer.
Anbaugebiete und Rebfläche
Die Rebfläche der Wachau ist in den letzten 20 Jahren um etwa 200 Hektar auf aktuell noch knapp 1300 Hektar geschrumpft. Aber derzeit ist dieser Trend wohl gestoppt. Einige brache Fluren wurden sogar wieder neu bepflanzt.
Weine und Produktionsmenge
Eine Besonderheit der Wachau sind die von der Vinea Wachau eingeführten und geschützten drei «Gewichtsklassen»: Steinfeder für natürliche Leichtweine, Federspiel für elegante Mittelgewichtler (11,5 bis 12,5 Volumenprozent Alkohol) und Smaragd für gehaltvolle, tiefgründige Weissweine. Letztere vom Grünen Veltliner und Riesling haben ein beachtliches Alterungspotenzial. Die Weine sind oft betont würzig und mineralisch. Die Erntemenge schwankt zwischen 50 und 70 Hektolitern/Hektar (2015).