Piemont: Nebbiolo und mehr
Rebfläche
47 000 Hektar
Produktion
2,7 Mio. Hektoliter
Top 3-Traubensorten
Nebbiolo, Barbera, Dolcetto
Weinart
langlebige tanninreiche Rotweine, zum Teil aus Einzellagen, frischfruchtige Rossi und auch solide Weissweine aus autochthonen Rebsorten
Eine der grossen Weinbauregionen der Welt, und das hat sie vor allem den Weinen der Langhe und der Rebsorte Nebbiolo zu verdanken. Aber das ist noch lange nicht alles, was das Piemont an Traubenvielfalt zu bieten hat: Die Barbera-Traube bringt in den Anbaugebieten des Astigiano und des Monferrato fruchtig-frische und manchmal auch überraschend langlebige Weine hervor. Dolcetto, Grignolino und Freisa sind ebenfalls die Basis von sehr eigenständigen Rotweinen, Cortese di Gavi oder Favorita bilden die Grundlage von Weissen.
Geschichte
Über die Jahrtausende stand die Region im Einflussbereich unterschiedlichster Völker. Der Name Piemont wurde erstmals 1193 in einem Vertrag zwischen der Stadt Asti und dem Markgrafen von Saluzzo erwähnt und wurde bald zum Inbegriff für die ganze Region. Später diente er als Bezeichnung für den Herrschaftsbereich des Hauses Savoyen diesseits der Alpen. Die ehemalige Residenzstadt der Savoyer, Turin, ist bis heute Hauptstadt der Region.
Geografie
Der Name der Region stammt vom lateinischen «ad pedem montium» (am Fusse der Berge), und das charakterisiert auch die Lage. Die flächenmässig grösste Region des italienischen Festlandes grenzt an die Schweiz, an Frankreich, Ligurien, die Emilia-Romagna, die Lombardei und das Aostatal.
Klima und Böden
Das natürliche Amphitheater der Alpen, das die Region an drei Seiten begrenzt, sorgt für ein ausgewogenes Klima ohne Temperaturexzesse. Davon profitieren vor allem die Hügellagen mit ihren lehmig-kalkhaltigen Böden, manchmal – wie im Roero – auch mit sandigen Komponenten.
Anbaugebiete und Rebfläche
Rund 90 Prozent der 47 000 Hektar Rebfläche sind in der Hand roter Reben, allen voran des Nebbiolo, Basis der DOCG-Weine Barolo, Barbaresco und Roero rund um die Stadt Alba. Nebbiolo ist auch in einem kleinen Anbaugebiet im Nordpiemont rund um Gattinara und Ghemme heimisch. Die am meisten angebaute Sorte des Piemont ist allerdings Barbera. Unter den Weissweinen dominieren Cortese (für Gavi) und Arneis. Einen grossen Teil der Rebfläche nimmt auch die Moscato-Traube ein, die Basis von blumigen, frischen Perlweinen.
Weine und Produktionsmengen
Die DOCG-Weine Barolo, Barbaresco und Roero werden reinsortig aus Nebbiolo produziert, während bei Barbera dʼAsti, Barbera del Monferrato und Barbera dʼAlba auch Komplementärtrauben verwendet werden. Ausnahme: die Nizza DOCG, eine kleine Anbauzone rund um die Stadt Nizza, in der Barbera reinsortig verwendet werden muss.