Kampanien: Im Schatten des Vesuv
Rebfläche
41 000 Hektar
Produktion
1,2 Mio. Hektoliter
Top 3-Traubensorten
Aglianico, Fiano, Greco di Tufo
Weinart
frischfruchtige und gerbstoffreiche Rotweine, mineralische Weissweine
Neapel, der Vesuv, Capri, Amalfis Küste oder Pompeji: Die süditalienische Region Kampanien ist reich an Geschichte, Kunstschätzen und unberührter Natur. Einzigartig wie diese Schönheiten ist auch die Vielfalt der Weine: Von fruchtig bis kraftvoll, von mineralisch bis opulent reicht die Palette – und das bei Weiss und Rot. Überraschend sind vor allem die Weissweine, deren Trauben zum Teil in Höhen von 700, 800 Metern wachsen und denen vielfach durch die Säure und Mineralität ein langes Leben beschieden ist.
Geschichte
Die Geschichte des Weinbaus in Kampanien reicht bis ins 12. Jahrhundert vor Christus zurück. Etrusker und Griechen kultivierten erste Reben, später schätzten die Römer Kreszenzen namens Caecuber, Falerner oder Surrentiner. Die Trauben dafür stammten von den Inseln Capri oder Ischia, von den Hängen des Vesuv oder aus Sorrent. Im 16. Jahrhundert zählten die Weine aus dem Königreich Neapel gar zu den besten Italiens.
Geografie
Die Region Kampanien erstreckt sich rund um die Hauptstadt Neapel nach Norden bis zur Grenze des Latium und nach Süden bis Kalabrien. Malerische Küsten, Vulkane und Inseln sorgen für den Reiz, ebenso wie weite fruchtbare, zum Teil hügelige Landschaften im Hinterland.
Klima und Boden
Die Rebberge erstrecken sich von der Küste bis in Höhen von 700 Metern, die Böden sind fast überall lehmig-kalkhaltig und durch Schichten von Asche und Lavaresten charakterisiert, Zeichen vulkanischer Tätigkeit. Ideal für den Weinbau sind auch die grossen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, die gute Durchlüftung der Reben und die Mineralität der Böden.
Anbaugebiete und Rebfläche
Rund 41 000 Hektar Rebfläche machen Kampanien zu einer bedeutenden Weinregion, das Gros davon verteilt sich auf die Provinzen Avellino, Benevento und Caserta.
Weine und Produktionsmenge
Die Region rund um Neapel entlang der tyrrhenischen Küste war der Weingarten Roms: Vitis Hellenica, Aminea Gemina und Vitis Apiana zählten damals zu den wichtigsten Trauben, sie sind die Vorfahren der heutigen autochthonen Rebsorten Aglianico, Fiano, Greco oder Falanghina. Bei den Rotweinen, die etwa 70 Prozent der gesamten Weinmenge stellen, steht die Sorte Aglianico im Blickpunkt. Sie liefert dunkle, körperreiche und aromatische Weine wie den Taurasi. Allein die drei DOCG der Irpinia, Taurasi, Greco di Tufo und Fiano di Avellino (die vierte DOCG ist Aglianico del Taburno), sind weit über die Grenzen Italiens hinaus bekannt. Aber auch Rebsorten wie Coda di Volpe oder Falanghina bringen hervorragende Ergebnisse.