Chinon

Rebfläche

2300 Hektar

Produktion

14 Millionen Flaschen

Top 3-Traubensorten

Cabernet Franc, Chenin, Cabernet Sauvignon

Weinart

Rotweine von leicht bis kräftig, Weissweine, Rosés

Chinon ist nicht nur ein besonderer Rotwein: Chinon ist auch der Geburtsort von François Rabelais (1494 bis 1553), Geistlicher, Arzt und Satiriker, dessen Gargantua in die Literaturgeschichte eingegangen ist. Den «Tempel der göttlichen Flasche» (Temple de la Dive Bouteille) siedelte er in Chinon an, und nach seinem Wahlspruch «Beuvez toujours, ne meurez jamais» (trinkt jeden Tag, ihr werdet nie sterben) leben die Geniesser von Chinon noch heute.

Geschichte

Das Schloss von Chinon beherbergte in seiner langen Geschichte eine ganze Anzahl von Persönlichkeiten, darunter Vertreter der französischen Krone: Karl VII. traf sich hier mit Jeanne dʼArc. Zahlreiche weitere Zeugen belegen die lange Geschichte der Chinon-Weine, denen nicht nur vor Ort fleissig zugesprochen wurde. Auf der Loire wurden sie nach Paris oder Nantes verschifft und von da nach Holland, Belgien oder Grossbritannien. 1937 erhielt Chinon die AOC zugesprochen.

Geografie

Chinon liegt in der Touraine, am linken Ufer der Loire, rund 30 Kilometer südwestlich der Stadt Tours.

Klima und Boden

Je nach Lage innerhalb der Appellation sind die Böden sehr unterschiedlich. Auf dem Hochplateau dominieren Sand und Lehm, vermischt mit Silex. In den Hanglagen tritt der Tuff aus gelber, grauer oder weisser Kreide und Muschelkalk an die Oberfläche, und der unterste Teil (Ufer der Loire und der Vienne) besteht aus Sedimenten von Sand, feinem und grobem Kies. Das milde und damit ideale Weinbauklima ist bereits stark durch ozeanische Einflüsse geprägt, noch verstärkt durch die beiden Flüsse Vienne und Loire. Die Parzellen sind hier fast immer nach Süden ausgerichtet.

Weine und Produktionsmenge

Chinon ist die bekannteste der Rotweinappellationen der Touraine, gefolgt von Bourgueil und Saint-Nicolas-de-Bourgueil am rechten Loire-Ufer. Ihre Weine aus Cabernet Franc kommen grundsätzlich in zwei Varianten auf den Markt: als jung zu geniessender, süffiger Vin de Paques (Osterwein, weil er etwa zu dieser Zeit abgefüllt und ausgeliefert wird) und als gut strukturierter und doch ausgesprochen fruchtiger Lagerwein, mehr und mehr aus Einzellagen, der etwa ab dem vierten Jahr genossen ausgezeichnet mundet, aber in grossen Jahren auch 10 bis 20 Jahre Kellerruhe übersteht. 88 Prozent der rund 100 000 Hektoliter Jahresproduktion sind Weine roter Farbe. Rosés (10 Prozent) und Weissweine (2 Prozent) ergänzen das Angebot.