Champagne

Rebfläche

33 800 Hektar

Produktion

1,733 Mio. Hektoliter

Top 3-Traubensorten

Chardonnay, Pinot Noir, Pinot Meunier

Weinart

Schwaumweine

Zu seiner Entwicklung und Verbreitung haben Mitglieder zahlreicher Nationen beigetragen: Franzosen, Engländer, Deutsche, Schweizer, Spanier... Champagner ist ein ganz und gar internationales Erzeugnis. Doch angebaut wird er in einem genau abgesteckten Grossraum von einheimischen Winzern von echtem Schrot und Korn. Vielleicht liegt genau darin sein prickelndes Geheimnis.

Geschichte

Den Weinbau haben – wie könnte es auch anders sein? – die Römer in der Champagne verbreitet. Sie wurden abgelöst durch die Vertreter der katholischen Kirche, für die der Wein eine willkommene und nie versiegende Einkommensquelle darstellte. Ab dem hohen Mittelalter waren die (noch stillen oder höchstens mal leicht prickelnden) Weine aus Reims, Aÿ und Épernay gesucht und teuer und wurden bis nach England exportiert. Hier deponierte der Physiker Jean Merret 1662 das Rezept, wie man Champagner zum Schäumen bringt. Merret, nicht Dom Pérignon? Genau. Der spätere legendäre Kellermeister des Klosters von Hautvilliers und Meister des Verschnitts trat erst drei Jahre später (1665) ins Kloster ein, und der Champagner begann in seiner Heimat erst Anfang des 18. Jahrhunderts zu schäumen. Dann allerdings trat er rasch den Siegeszug um die Welt an und wurde zum Sinnbild für Leichtigkeit des Seins und frivole Lebensfreude.

Geografie

Die wichtigsten Anbaugebiete liegen im Tal der Marne zwischen Épernay und Château Thierry, in der Montagne de Reims zwischen Reims und Épernay, in der Côte des Blancs zwischen Épernay und Vertus sowie im Departement Aube um die beiden Orte Bar-sur-Aube und Bar-sur-Seine (Côte des Bars).

Klima und Boden

Die Champagne ist das nördlichste Anbaugebiet Frankreichs. Hier ist der Weinbau gerade noch möglich. Nur die windgeschützten Hanglagen ergeben gute Champagnergrundweine, oft entlang der Flüsse (Marne, Aisne, Seine, Aube) gelegen, deren mildernder Einfluss willkommen ist. Die Rebe wächst auf stark kreidehaltigem Boden, der für ihren regelmässigen Wasserhaushalt sorgt.

Weine und Produktionsmenge

Champagner ist fast immer ein Verschnitt mehrerer Traubensorten, Dörfer, Lagen und meist auch Jahrgänge. Die Kunst der Assemblage garantiert Jahr für Jahr einheitliche Qualität. Ein Millésimé oder Jahrgangschampagner bestätigt als Ausnahme die Regel: Er besteht aus Grundweinen eines einzigen Jahrgangs. Ein Blanc de Blancs ist ein ausschliesslich aus weissen Trauben gekelterter Champagner (aus Chardonnay), ein Blanc de Noirs besteht aus weissen Grundweinen roter Trauben (Pinot Noir und Pinot Meunier). Rosé-Champagner erhält der Kellerchef durch Zugabe von wenig Rotwein aus der Region. Die Schaumbildung erfolgt in der Flasche durch Zugabe von wenig Zucker zum fertigen Grundwein. Das dabei entstehende Hefedepot wird vor dem Versand durch eine komplexe Operation aus der Flasche entfernt, bei der ein Champagner seine endgültige Dosage erhält: Meistens wird er als Brut (maximal 15 Gramm Zucker pro Liter Wein) oder Extra Brut (weniger als 7 Gramm) dosiert.