Burgund
Rebfläche
37 000 Hektar (inklusive Beaujolais)
Produktion
2,35 Mio. Hektoliter
Top 3-Traubensorten
Chardonnay, Pinot Noir, Gamay
Weinart
Rotweine von leicht bis kräftig, trockene Weissweine, Rosé, Crémant (Schaumweine)
Freunde französischer Weine zerfallen gemeinhin in zwei Kategorien: Man outet sich als Bordeaux-Liebhaber oder als Burgunder-Freund. Gilt der eine Wein als der intellektuelle, spricht der andere direkt Herz, Magen und Seele an. Burgunder, ob rot, ob weiss, gelten als die hohe Schule des Geniessers, komplex, was Herkunftsgebiete, Winzer und Marken betrifft, aber so ungemein verführerisch, wenn der Wein im Glas funkelt.
Geschichte
Als Kaiser Probus im 3. Jahrhundert nach Christus den Weinbau in den gallischen Provinzen ermöglichte, entstanden auch im Burgund erste Reblagen. Die Kenntnisse der Kelterkunst überlebten in den Klöstern, die nach der wilden Zeit der Völkerwanderung die Renaissance des Weinbaus einläuteten. Besonderes Verdienst kommt den Mönchen des Zisterzienserklosters Citeaux zu, die schon früh die erstklassigen Lagen der Côte dʼOr (Clos Vougeot, Musigny, Echézeaux) entdeckten und bereits im hohen Mittelalter zu Spezialisten für Terroir und Traube wurden. Burgunder Weine wurden am französischen Königshof serviert und vom Adel und von den vermögenden Vertretern der Kirche getrunken, während das gemeine Volk sich mit den säuerlichen Weinen aus dem Pariser Becken begnügen musste. Nach der Französischen Revolution kam der Grossteil der bis dahin von der Kirche und dem Adel verwalteten Grossen Lagen in den Besitz der ortsansässigen Bürger und Bauern. 1935 wurden die Burgunder Lagen im Rahmen des AOC-Schutzes klassiert, das heisst, in Grands Crus, Premiers Crus, Villages (Dorflagen) und Regionallagen aufgeteilt.
Geografie
Das Burgund des Weins (Bourgogne Viticole) liegt im Nordosten Frankreichs und verteilt sich auf drei Departements: Yonne, Côte dʼOr und Saône-et-Loire.
Klima und Boden
Im Burgund herrscht halbkontinentales Klima mit kalten Wintern und heissen Sommern. Hanglagen und Ausrichtung (bevorzugt in südlicher und südöstlicher Lage) sind besonders wichtig. Gemeinsamer Nenner der diversen Anbaugebiete sind Böden von leichtem Lehm über Kalk, teils vermischt mit Sand oder Kalksplittern. Im Beaujolais findet die Gamay-Traube auf Granitböden beste Bedingungen.
Weine und Produktionsmenge
Rund 1,7 Millionen Hektoliter Wein werden im eigentlichen Burgund eingebracht, darunter rund 60 Prozent Weissweine, 30 Prozent Rotweine und Rosés und 10 Prozent Crémant (Schaumweine).