Pomerol
Rebfläche
800 Hektar
Produktion
4 Millionen Flaschen jährlich
Top 3-Traubensorten
Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon
Weinart
Vollmundige, fleischige, geschmeidige Rotweine
Pomerol ist die kleinste und jüngste der grossen Bordeaux-Appellationen und heute bei Kennern die beliebteste. Das hat nicht nur mit dem besonderen Stil der Weine zu tun, die hier schon fast burgundische Fruchtigkeit mit Sinnlichkeit und Tiefe verbinden, sondern auch mit der Tatsache, dass die meisten Güter flächenmässig eher klein ausfallen und die besten Marken daher besonders rar sind (und damit leider auch besonders teuer).
Geschichte
Mit Poma bezeichneten die alten Römer den Apfel, aber auch Obst im Allgemeinen, womit natürlich bewiesen wäre, dass in Pomerol schon in der Antike Weinbau betrieben wurde. In Wirklichkeit begann hier wie überall der Qualitätsweinbau im 17. und 18. Jahrhundert. Zur Spitzenregion wurde Pomerol gar erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, nachdem aufwändige Drainagen dafür gesorgt hatten, dass die stagnierenden und damit schädlichen Winterwasser des Hochplateaus aus Kies mit Lehmeinschlüssen abgeführt werden konnten. Dem bekanntesten aller Pomerol, Château Pétrus, gesucht, gefeiert, legendär und teuer, gelang der Aufstieg an die absolute Bordeaux-Spitze gar erst endgültig nach dem Zweiten Weltkrieg, und dies ganz ohne klingenden offiziellen Rang: In Pomerol gibt es bis heute keine staatlich abgesegnete Klassierung.
Geografie
Pomerol ist ein ovales Hochplateau von rund 3 Kilometer Breite und 4 Kilometer Länge am rechten Ufer von Dordogne und Isle. Die Ursprungszone beginnt vor den Toren der Stadt Libourne und stösst im Osten an die Rebgärten von Saint-Émilion.
Klima und Boden
Das ozeanische Grundklima wird hier bereits durch kontinentale Einflüsse abgemildert: Grüneiche und Olivenbaum gedeihen. Die besten Lagen sind Parzellen auf einem Hochplateau aus Kies, vermischt mit Sand und eisenhaltigem Lehm mit hohem Tonanteil.
Weine und Produktionsmenge
Der Merlot dominiert in Pomerol klar und beansprucht 80 Prozent der Rebfläche. Doch auf den Kiesböden zeitigt auch der Cabernet Franc besonders interessante Resultate, auch wenn er selten mehr als 30 Prozent einer Assemblage ausmacht. Geraten die Weine des Plateaus besonders vollmundig, samten und tiefgründig, kommen von den stärker sandhaltigen Randzonen geschmeidige, fruchtige, äusserst liebenswürdige Weine.