Weinkeller-Tipp

Kerzenlicht

Wein im Kerzenlicht? Früher hatten Kerzen im Weinkeller einen ganz praktischen Hintergrund, galten sie doch lange Zeit auch als Indikator für einen zu hohen Kohlendioxidgehalt in der Luft, der durch die Gärung entstand. Man stellte Kerzen auf den Boden, da sich das schwere Kohlendioxid unten am Boden sammelte. Erlosch die Kerze, so sollte der Keller verlassen werden. Heute müssen Absauggebläse nebst Warnschildern installiert sein. Aber ganz verschwunden sind die Kerzen beim Weingenuss nicht. Wird ein alter Jahrgang geöffnet oder ein Wein mit einem ausgeprägten Depot, meist ein Rotwein, so dekantiert man diesen über einer Kerze, um das Depot genau im Blick zu haben. In der Flaschenschulter ist über der Kerze das Depot sichtbar. Jetzt sollte man den Umfüllvorgang stoppen, um kein Depot im Glas zu haben. Und noch eine weitere Kerze spielte im letzten Frühjahr bei vielen Winzern eine tragische Rolle: die Frostkerze. Mit Hilfe der abstrahlenden Wärme dieser Kerzen versuchten Winzer die Temperatur im Weinberg auf über null Grad anzuheben und die zarten Triebe vor Frost zu schützen. 


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