Weinkeller-Tipp

«En garde» beim Champagner

Sollten Sie einmal Held des Abends sein wollen, dann greifen Sie zum Säbel. Champagnerflaschen lassen sich nämlich prima mit einem gekonnten Schwung per Klinge köpfen, also sabrieren. Dank des CO2, welches während der zweiten Gärung entsteht, sind Schaumweinflaschen einem stetigen Druck ausgesetzt. Der spezielle Champagnerkorken, die oft elegant verzierte Kapsel und die drahtige Agraffe sichern die Sache. Die Einbuchtung am Flaschenboden dient zwei Zwecken: Sie sorgt für zusätzliche Stabilität, schützt die Flasche vor dem Zerbersten. Und sie erlaubt dem Sommelier das elegante Einschenken, den Daumen in der Wölbung. Achtet dieser auch auf ausreichende Kühlung, dreht den unteren Teil der Flasche mit der einen Hand und hält den Korken fest in der anderen – nicht umgekehrt (!) –, entweicht kein einziges unbeabsichtigtes Tröpfchen aus dem Flaschenhals. Stilvollendet wäre der Weinkellnerauftritt natürlich im Frack. Aber zurück zum Heldentum: Wer keinen Säbel im Haus hat, kann auch ein grosses Küchenmesser zweckentfremden. Dann Ziel fokussieren, Gläser parat halten, (Ersatz-)Säbel ansetzen und mit sanftem Schwung die Klinge am Flaschenhals entlangziehen. Die Flasche wird so unterhalb der Mündung geköpft und der Applaus ist Ihnen garantiert.


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