Sommerliers Choice
Text: Nicole Harreisser, Foto: z.V.g.
«Täglich Neues entdecken oder auch das Wiederentdecken von in Vergessenheit Geratenem»
Als Sommelier sind Sie…?
Entertainer.
Ihr schlimmster/schönster Servicemoment?
Schönster: Wenn die Gäste mit etwas Neuem überrascht wurden und sie sich die Weinempfehlung sogar aufschreiben lassen. Schlimmster: Château Lafite Rothschild 1982, da ist die Karaffe beim Dekantieren zerbrochen. Allerdings lag im Weinkeller als Ersatz derselbe Jahrgang… diesen gab es dann natürlich auf Kosten des Hauses.
Welche Weintrends entstehen gerade?
Grosses Champagnerinteresse – insbesondere Winzerchampagner. Sogar als Begleitung zum Menü, nicht nur als Aperitif.
Mit welchem Süsswein würden Sie eine Nacht verbringen?
Weingut Sine Qua Non – Jinete Bajo Vin de Paille –, mein Lieblingsweingut aus den USA, das sehr selten Süsswein gemacht hat.
Mit welchem Champagner feiern Sie grosse Momente?
Mit einem von Cédric Bouchard, sein Weingut ist das Roses de Jeanne – und ganz grosse Momente werden mit dem Rose Saignee Croix d’enfer gefeiert.
Was sollten junge Weintrinker unbedingt entdecken?
In Vergessenheit geratene Regionen – wie beispielsweise die Loire mit ihren Rot- und Weissweinen.
Was trinken Sie nach einem langen Abend?
Ein Glas Champagner von Cédric.
Ihre kurioseste Weinempfehlung?
Zu Stefans (Stefan Heilemann, Anmerkung d. Red.) Menü eine reine Süssweinbegleitung.
Welche Traubensorte oder Weinstilistik geht für Sie gar nicht?
Gewürztraminer als Rebsorte – trifft meinen Geschmack nicht. Natürlich kann man mich vom Gegenteil überzeugen.
Wer begeistert oder inspiriert Sie in der Gastronomie am meisten?
Jörg Bühler aus dem «Bü’s» in der Kuttelgasse. Nicht nur weil wir Nachbarn sind und er 1989 Sommelier des Jahres war, sondern auch, weil er das Gastgebertum lebt und liebt.
Ihr persönlicher Schlüsselmoment in Sachen Wein?
Täglich, wenn ich Neues entdecken kann oder Altes wiederentdecke.