Der Grand Cru der Barbera
Nizza DOCG
Foto: Lorenzo Belfrond
Nizza DOCG, der Grand Cru der Barbera, ist einer der jüngsten DOCG im Monferrato: Die ersten Weine mit dieser DOCG wurden aus dem Jahrgang 2014 abgefüllt und kamen am 1. Juli 2016 auf den Markt. «Nata il primo luglio», «am ersten Juli geboren», heisst denn auch der Slogan, unter dem dieser Geburtstag seitdem alljährlich voller Stolz gefeiert wird – und dabei wird auch der Einsatz der Erzeuger anerkannt, die seit 2002 als Associazione dei Produttori del Nizza geduldig und hingabevoll auf diesen Tag hingearbeitet und ihre visionäre Idee in Form strenger Statuten umgesetzt haben.
Was zeichnet einen Nizza DOCG aus? Er leuchtet zuerst in dichtem Rubinrot und tendiert mit den Jahren ins Granatrot, duftet intensiv und sehr charakteristisch, geradezu ätherisch, und er schmeckt trocken, vollmundig, raffiniert. Die Frucht ist edel und komplex, dabei harmonisch und rund, und bei aller Komplexität und Eleganz bringt sie doch immer auch Frische und Zugänglichkeit mit. Die Reife spielt dabei eine wichtige Rolle: Nizza und Nizza Vigna müssen ab dem 1. Januar nach der Ernte mindestens 18 Monate reifen, bevor sie auf den Markt kommen, davon sechs Monate im Holz; für Nizza Riserva und Nizza Vigna Riserva betragen diese Fristen 30 und zwölf Monate.
Ganz entscheidend ist auch die Tatsache, dass Nizza DOCG zu hundert Prozent aus Barbera-Trauben erzeugt werden muss und nur aus den folgenden 18 Gemeinden stammen darf: Agliano Terme, Belveglio, Bruno, Calamandrana, Castel Boglione, Castelnuovo Belbo, Castelnuovo Calcea, Castel Rocchero, Cortiglione, Incisa Scapaccino, Moasca, Mombaruzzo, Mombercelli, Nizza Monferrato, Rocchetta Palafea, San Marzano Oliveto, Vaglio Serra und Vinchio.
Grob gesehen lassen sich dort vier verschiedene Bodentypen unterscheiden, die alle aus Meeresablagerungen entstanden sind, also mehr oder weniger vom Kalk geprägt sind. Eher lockere Sandböden, teils lehmig-sandig, findet man in Vinchio, Cortiglione, Incisa Scapaccino, Mombercelli und Mombaruzzo. In Castelnuovo Calcea, Agliano Terme, Mombercelli, Nizza Monferrato, Castelnuovo Belbo und Mombaruzzo trifft man auf schluffige Sand- oder Lehm-Mergel-Böden. Feinstrukturierte, recht durchlässige tonig-lehmige Böden gibt es in Agliano Terme, Moasca, San Marzano Oliveto, Castel Rocchero, Castel Boglione und Nizza Monferrato, und schliesslich stösst man in Calamandrana, Castel Boglione und Rocchetta Palafea auf Sandsteinböden.
Grundsätzlich sind Nizza DOCG die allerbesten Lagen vorbehalten, nach Süden ausgerichtete Hänge auf 150 und 350 Metern Höhe über dem Meeresspiegel, umgeben von breiten, aber nicht abrupten Tälern. In Zusammenhang mit den Mikroklimata ergibt sich eine faszinierende Bandbreite von Terroirs, die durch die einfühlsame Arbeit der Winzer im Weinberg und im Keller ins Glas übersetzt wird.