Der ideale Ausdruck der Moscato-Traube
Die Geschichte von Asti Spumante und Moscato D’Asti DOCG
Fotos: z.V.g.
Die Moscato-Traube ist eine der am weitesten verbreiteten Rebsorten der Welt, aber die weissbeerige Moscato Bianco findet ihren idealen Ausdruck im Piemont, im Nordwesten Italiens, in den Hügeln der Provinzen Asti, Cuneo und Alessandria – einer einzigartigen Gegend, die für ihre Weine berühmt ist.
Jahrhundertelang wurde der aus der Moscato-Bianco-Traube hergestellte Wein hauptsächlich von den Einheimischen getrunken. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte sich ein Wein aus Moscato Bianco am nationalen und internationalen Markt behaupten. Dies ist das Verdienst von Carlo Gancia, der als junger Mann eine Reise in die französische Champagne unternahm, um die Herstellung von Schaumwein zu erlernen. Als er nach Italien zurückkehrte, fand er, dass das Gebiet des Moscato Bianco ideal für die Herstellung eines Schaumweins aus aromatischen Trauben sei. Gancia wandte die Techniken an, die er in Frankreich gelernt hatte – Flaschengärung, das heisst, die Metodo Classico –, und produzierte den ersten Asti Spumante aus Moscato-Bianco-Trauben, der in kürzester Zeit sowohl in Italien als auch im Ausland Anerkennung fand.
Diese Methode wurde in der Folge von vielen Weinkellereien in der Region nachgeahmt, die sich bald zu einem der wichtigsten Wein- und Spumante-Gebiete Italiens entwickelte. 30 Jahre später entwickelte ein anderer Piemonteser, Federico Martinotti, eine schnellere und kostengünstigere Methode zur Herstellung von Spumante, bei der die Gärung in einem Drucktank erfolgt, einem riesigen Edelstahlbehälter, der eine grössere Produktionsmenge in kürzerer Zeit ermöglicht als die Flaschengärung. Diese Technik wird auch heute noch von Sektherstellern auf der ganzen Welt angewandt. Der «Schwesterwein» des Asti Spumante, der Moscato d’Asti DOCG, erlangte dank der vielen Winzer, die ihn in Italien und im Ausland einführten, mit der Zeit grosse Anerkennung im In- und Ausland. Der Asti Spumante und der Moscato d’Asti DOCG zeigen, dass die Moscato-Bianco-Trauben dank ihrer besonderen Eigenschaften zu den vielseitigsten der Welt gehören und ideal für die Herstellung von aromatischen Süssweinen der Spitzenklasse, aber auch von Weinen mit weniger Restzucker, wie sie kürzlich zugelassen wurden, sind. Weine, die zu jeder Gelegenheit und zu ganzen Menüs genossen werden können.
Der Boden
Seit 2014 sind die Anbaugebiete des Asti Spumante und des Moscato d’Asti DOCG mit den Weinbaulandschaften Langhe-Roero und Monferrato Teil des UNESCO-Weltkulturerbes – zusammen mit anderen Stätten, die für die gesamte Menschheit als wertvoll gelten und daher besonderen Schutz verdienen. Dieses piemontesische Gebiet war das erste Weinbaugebiet Italiens, dem diese Ehre zuteil wurde, nicht nur dank der Landschaft und der Umwelt, sondern vor allem dank der Arbeit der Männer und Frauen, die die Weinberge auf Hügeln bewirtschaften. Diese weisen wie keine anderen ein einzigartiges Mikroklima auf, das ideal für den Anbau seltener und hoch geschätzter Trauben, die nur hier ihre ursprünglichen Eigenschaften zum Ausdruck bringen, ist.
Das Produktionsgebiet von Asti und Moscato d’Asti liegt in den Provinzen Asti, Cuneo und Alessandria. Es umfasst 51 Gemeinden, die über ein reizvolles Gebiet verstreut sind, das reich an Naturschönheiten, historischen Stätten und Kunst ist. Alte Weiler, gepflegte Weinberge, die die Hänge bedecken, Wälder, Obstgärten, aber auch Parks, Städte, Schlösser und historische Pfade machen die Heimat des Asti Spumante und des Moscato d’Asti zu einem der begehrtesten Reiseziele für all jene, die einen Ort ohne Menschenmassen suchen, wo sich gutes Essen und gute Weine mit einer unberührten und intakten Natur verbinden.
Asti Spumante und Moscato d’Asti: «Schwestern», aber unterschiedlich
Der Asti Spumante und der Moscato d’Asti stammen von der gleichen Muttertraube, der Moscato Bianco, sind aber verschieden, weil sie unterschiedlich gezüchtet, vinifiziert, produziert und verwendet werden.
Der Erste ist ein Spumante und der Zweite ein Perlwein. Auch die Flaschen sind unterschiedlich: Die Asti-Flasche ist dicker, weil der Innendruck höher ist als beim Moscato d’Asti DOCG und wegen des Herstellungsverfahrens. Einige der kleineren Hersteller von Asti Spumante verwenden noch die Metodo Classico mit Flaschengärung, aber die bevorzugte Methode der meisten Weinkellereien ist die Martinotti-Methode, bei der die temperaturkontrollierte Gärung in grossen Edelstahlbehältern, den sogenannten Drucktanks, stattfindet. In diesen Tanks wird die Gärung des Mostes durch die Anwendung einer Kühlkette kontrolliert, alle Schritte der zweiten Gärung bis zur Abfüllung finden in den Tanks statt. Der Asti Spumante ist nur wenige Monate nach der Weinlese fertig, was eine einzigartige Frische und einen einzigartigen Duft garantiert. Für die Herstellung des Moscato d’Asti DOCG werden ebenfalls Drucktanks und die Kühlkette verwendet. Da es keine zweite Gärung gibt, ist der Moscato d’Asti kein Spumante, auch wenn er sich durch eine unnachahmliche Leichtigkeit und natürliche Spritzigkeit auszeichnet.