Foodpairing Nizza DOCG
Ein Wein für alle Fälle
Foto: Andrea Pesce
Im Monferrato, im Herzen des Piemont, liegt die Heimat der Barbera-Traube. Als Nizza DOCG ist sie die Basis für einen Terroirwein par excellence. Produziert wird der Nizza DOCG seit 2014 in 18 Gemeinden rund um die Stadt Nizza Monferrato – und ist ein hervorragender Begleiter zur piemontesischen Küche. Aber nicht nur.
Seit 2002 bemüht sich die dafür geschaffene Winzervereinigung Associazione Produttori del Nizza DOCG den Weinen dieses kleinen feinen Anbaugebietes rund um die Stadt Nizza Monferrato den Stellenwert zu verschaffen, den sie verdienen. Der erste Schritt war, dass das Gebiet 2002 zu einer der drei Unterzonen der Barbera d’Asti DOC wurde. 2008 erhielt es das DOCG und 2016 – für den Jahrgang 2014 – wurde der Name Nizza DOCG aus der Taufe gehoben. Wie alle grossen Weinbauzonen der Welt ist auch Nizza nun eine geografische Ursprungsbezeichnung.
Dieses Grand Cru der Barbera erstreckt sich über 18 Gemeinden (von insgesamt 169 Gemeinden, die Barbera d’Asti produzieren dürfen) im Monferrato. Rund um pittoreske Dörfer und Städte wie Nizza Monferrato, Calamandrana oder Agliano Terme werden vorwiegend Barbera und Moscato ausgepflanzt. Und doch ist die Landschaft hier alles andere als monoton: Weiche Rebhügel wechseln sich ab mit Dörfern, Wäldern und Getreidefeldern, sind durchzogen von kleinen Flussläufen und Strassen.
Die Barbera-Traube, die für den Nizza DOCG reinsortig gekeltert wird, vereint Fruchtigkeit und rassige Säure mit viel Komplexität und Finesse. Aber auch die Langlebigkeit des Nizza ist ein wichtiger Faktor. Gerade bei alten Pflanzen in guten Lagen erreicht die Barbera ein völlig anderes Qualitätsniveau, sind viele Winzer überzeugt und produzieren deshalb auch eine Riserva.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Vielfalt der Böden: Sie variieren von sandigen Komponenten in Vinchio oder Mombaruzzo über lehmige Böden in Nizza Monferrato oder Calamandrana bis hin zu Schiefer in San Marzano. Zahlreiche Mikroklimata sind auch die Voraussetzung für eine weitere Typologie des Nizza DOCG, der Vigna, bei der die Bezeichnung des Rebberges auf dem Etikett angeführt ist. Die Reben wachsen in einer Meereshöhe zwischen 150 und 350 Metern in Hügellagen in südlicher Position. Die Pflanzdichte muss mindestens 4000 Pflanzen pro Hektar mit einem maximalen Ernteertrag von sieben Tonnen pro Hektar (für Nizza und Nizza Riserva) beziehungsweise 6,3 Tonnen pro Hektar (für Nizza Vigna und Nizza Vigna Riserva) umfassen.
Für Nizza und Nizza Vigna sehen die Produktionsbedingungen eine Lagerzeit von 18 Monaten vor, davon 6 Monate in Holz, für Nizza Riserva und Nizza Vigna Riserva eine Lagerzeit von 30 Monaten, davon 12 Monate in Holz. Im Gegensatz zu den anderen Barbera- Ursprungsbezeichnungen – in denen Komplementärtrauben zu 10 und 15 Prozent erlaubt sind – ist ein Nizza immer eine reinsortige Barbera. Aber egal, welche Version man probiert, ein Nizza DOCG überzeugt bereits im Glas: Die Aromen erinnern an reifes Steinobst und Kräuter, mit dem Alter kommen noch balsamische Noten hinzu. Am Gaumen ist die Säure belebend und in Harmonie mit den feinen Gerbstoffen, das Finale ist fruchtig und lang. Serviert werden sollte ein Nizza DOCG – nach ausreichender Belüftung – im Burgunderglas.
Idealerweise entdeckt man den Nizza DOCG natürlich in seiner Heimat: Die Rebhügel des Monferrato und Langhe-Roero – seit 2014 UNESCO-Weltkulturerbe – zählen zu den beeindruckendsten Landschaften Italiens. Zahlreiche Weingüter laden ebenso zu einem Besuch ein wie kleine Restaurants oder Trattorien zu einem Ausflug in die traditionsreiche piemontesische Küche. Einen kleinen Vorgeschmack bekommen Sie auf den kommenden Seiten.
Cucina Piemontese und Nizza DOCG
Die Rebhügel des Monferrato sind seit 2014 UNESCO-Weltkulturerbe. Hier findet man eine eigenständige Küche, die man sowohl in Michelin-Stern-Restaurants oder in Trattorien unverfälscht geniessen kann. Aber auch die Vielfalt kommt traditionell nicht zu kurz: Das beginnt schon bei den zahllosen Salumi und führt von der Carne Cruda (rohes, fein zerhacktes Rindfleisch) und dem Vitello Tonnato (Kalbfleisch mit Thunfischsauce) über die klassischen Tajarin oder Agnolotti del Plin (kleine handgemachte Ravioli) bis zu einem Bollito Misto (gekochtem Fleisch), Steaks und Wildgerichten. Zu all diesen Gerichten passen natürlich die verschiedenen Typologien eines Nizza DOCG hervorragend. Hier ein paar Ideen für ein komplettes Menü...