Sein brillanter Saint-Joseph vom Traumjahr 2015
Meister-Winzer Jean Louis Chave
Fotos: z.V.g.
Wenn ein Weingut das Mode-Attribut Kult tatsächlich verdient, dann die Rhône-Ikone Jean Louis Chave, jüngster Vertreter einer legendären Winzer-Dynastie, die seit 1481 (!) Rhône-Weine bereitet. Chave ist ebenso demütig-bescheiden, wie er sich auf keine qualitativen Kompromisse einlässt. Er folgt in seinem Hort der Weinkultur unbeirrt seiner Sensibilität und Affinität für Echtheit, Ursprünglichkeit, Tradition. Ganz als Diener der Natur, des Terroir-Charakters und der Jahrgangstypizität. Die Hermitage-Schätze der Domaine Chave sind hoch gefragte Sammlerweine und kostbare Raritäten. Doch Chave wäre nicht Chave, wenn er nicht eine preiswerte Alternative anbieten könnte, den Rhône-Klassiker Saint Joseph seiner J.L. Chave Sélection. Er vinifiziert ihn aus ausgewählter Frucht von Rebgärten seiner Winzerfreunde. Im Traumjahr 2015 beweist Chave sein meisterliches Gespür für Harmonie, für Präzision und Eleganz mit diesem erhabenen Syrah. Viel pure, finessenreiche Frucht und Würze zum Freundschaftspreis.
Jean-Louis Chave Besitzer
Die Vorfreude ist gross, während wir nordwärts nach Mauves, ans südliche Ende der Appellation Hermitage, fahren. Das Weingut ist nirgends beschildert und liegt bescheiden in einem Innenhof. Genau so bescheiden ist der Mann, der hinter diesen absolut grossen Weinen steht. Jean-Louis scheint ein ruhiger, aber sehr wohl überlegter stiller Schaffer zu sein, während seine Frau und die beiden kleinen Töchter das Haus mit Lebendigkeit versorgen. Mit dem Geländefahrzeug bringt uns Jean- Louis in die halsbrecherischen Steillagen seiner St-Joseph Rebberge die vorwiegend östlich ausgerichtet sind. Mitten in den Syrah Reblagen finden sich hin und wieder weisse Rebstöcke. Aus Überzeugung der Qualität dieser Lagen hat er trotz extrem hohem Aufwand einen neuen Weinberg gepflanzt. Die Rebstöcke dafür wurden alle in der eigenen Rebschule erzogen. Das Weingut umfasst insgesamt 25 ha. Die Hermitage Lagen sind alles komplette Südlagen auf viel Granit. Sie sind enorm aufwändig zu bewirtschaften. 1½ Personen arbeiten pro ha im Rebberg. Jean-Louis füllt keine Einzellagen ab, seiner Meinung nach machen genau die verschiedenen Lagen Grösse und Komplexität der Weine aus. Jean-Louis arbeitet niemals mit Zuchthefen, filtriert nicht und verwendet nur minimale Anteile an Neuholz. Am malerischen Hermitage Hügel ist die Familie im Besitz von Rebparzellen in den Lieux Dits le Méal, L’ Ermite, Les Bessards, Les Beaumes und Les Rocoules und Maison Blanche. Die Fassproben zeigen äusserst eindrucksvoll die markant unterschiedlichen Charaktere der unterschiedlichen Herkunft, wir sind fasziniert und überwältigt. Die Weine sind pur und präzis, mit unglaublicher Tiefe und Finesse.