Die Rarität
Consorzio del Vino Brunello di Montalcino
Viel mehr Charakter geht nicht: Nur aus Sangiovese gekeltert, eine unglaublich kleine Anbaufläche und mindestens fünf Jahre des Wartens, bis man ihn trinken darf. Doch Mühe und Geduld werden mit grosser Finesse belohnt.
Man bezeichnet ihn auch heute noch als König der toskanischen Weine, den von den Hängen der südlichen Toskana stammenden Brunello di Montalcino DOCG. Sein Charakter mit noblem, anfangs manchmal kargem und viel Zeit verlangendem Naturell hat schon diese erhaben-königliche Aura. Die pittoreske, auf einem der freistehenden Hügel thronende Ortschaft Montalcino ist sein Sitz und gibt ihm seinen Namen.
Seit 1967 mit der Anerkennung und Gründung der DOC vereint Brunello di Montalcino fast die gesamte Brunello-Produktion von den nur 4300 Hektar Rebfläche. Noch weniger stehen dem DOCG-Wein mit 2100 Hektar zur Verfügung. Nimmt man dann die maximal 52 Hektoliter Ertrag pro Hektar dazu, wird schnell klar: Ein Brunello di Montalcino ist schon von Haus aus eine königliche Rarität mit unzähligen Facetten! Durch die unterschiedlichen Höhenlagen, die zwei in der Region gelegenen Zonen mit kontinentalem Klima und den Einfluss des Tyrrhenischen Meeres ist jeder Brunello di Montalcino ein ganz eigener, unverwechselbarer und fordernder Charakter. Dementsprechend versteht es sich von selbst, dass er zu 100 Prozent aus der Sorte Sangiovese vinifiziert werden muss – ohne Wenn und Aber. Er darf auch nicht früher als fünf Jahre nach der Ernte für den Verkauf freigegeben werden. Davon sind als Minimum zwei Jahre des Ausbaus im Eichenfass vorgeschrieben und mindestens weitere vier Monate auf der Flasche. Bei der Riserva sind gar sechs Monate Pflicht. Sie darf erst sechs Jahre nach der Ernte verkauft werden. Wer jetzt meint, einen tiefdunklen, marmeladigen Wein im Glas zu haben, irrt gewaltig. Nase wie Gaumen sind zwar komplex und gleichermassen kraftvoll, aber immer auch rassig, mit schöner Eleganz und einer sagenhaften Finesse ausgestattet. Im wahrsten Sinne des Wortes legendär ist die immense Lagerfähigkeit des Brunello di Montalcino DOCG.
Keinesfalls ein Zweitwein ist der Rosso di Montalcino DOC, auch wenn es nominell so erscheinen mag. Ebenfalls aus Sangiovese, gelangt er am 1. September nach dem Erntejahr in den Verkauf und zeigt schon deutlich früher, was er kann und sein will. Ein herrlich saftiger Rotwein, der in seiner Aromatik die erkennbar rotbeerigere Version des Königs ist. Folglich der ideale und absolut passende Einstieg in die Welt des Sangiovese, um sich dann mit seiner Exzellenz selbst ein Rendezvous zu gönnen. Salute!