Die Zukunft des Chasselas
Domaine La Colombe, Familie Paccot, Féchy
Féchy ist für Deutschschweizer ein Synonym für «süffigen», aber letztlich austauschbaren Chasselas. Dass die Sorte hier viel mehr kann, beweist die Familie Paccot nun schon in zweiter Generation mit Crus wie Bayel, Brez, Petit Clos oder Curzilles. Es sind eigenständige Variationen eines Themas, so wie auch die Böden hier individuelle Variationen aus Kalk, Kies und Lehm sind. Nachdem Raymond Paccot im Jahr 1982 das Gut übernommen hatte, verliess er den konventionellen Pfad und wandte sich mit viel Intuition dem authentischen Chasselas zu, einem Chasselas mit Spannkraft und Temperament. Seit 2020 führt Tochter Laura das Weingut und geht diesen Weg konsequent weiter. Die Basis dazu ist der biodynamische Anbau, der hier schon seit 1999 praktiziert wird. Eine entspannte Vinifikation ohne Zusatz von Zuchthefen, ohne Filtration und immer geringeren, manchmal auch gar keinen Schwefelzugaben mehr, belassen ihren Gewächsen in maximaler Weise ihren ursprünglichen Charakter.
Weintipp
Bayel Grand Cru Chasselas | 96 Punkte Aus einem Moräne-Terroir mit Lehm, Sand und Kies. Ein sprichwörtlich beschwingter, mineralisch anmutender und herrlich frischer Chasselas.
Girarde Pinot Noir Réserve | 93 Punkte Aus einer Parzelle mit kalkhaltigem Löss. Aromen von roten Beeren, florale Noten, Graphit und nasser Stein. Im Gaumen zupackend, feinkörniges Tannin.