Domaines Chevaliers, Salgesch

Patrick Z’Brun liebt es, Herausforderungen anzunehmen und Gipfel zu erklimmen. Der Bergführer im Oberwallis hat folglich 2008 nicht gezögert, den Gefahren des Hochgebirges zu trotzen, um auf das Dach der Welt zu steigen. Beeindruckt von dieser Expedition auf den Gipfel des Everest und von den Sherpas, die die ausländischen Bergsteiger begleiten, beschloss er, das Swiss-Sherpa-Projekt zu starten.

«Wenn der Clos der Pachje 2018 grossartig war, ist der 2020er – noch im Fass – einfach fantastisch.»

Christian Gfeller

Diese Stiftung, die den nepalesischen Trägern zu mehr Unabhängigkeit verhelfen will, wird durch den Verkauf der Linie «Sherpa Wine» finanziert. 2008 war auch ein Wendepunkt für Patrick, der in diesem Jahr das Unternehmen Vins des Chevaliers übernahm. 1936 von Oswald Mathier-Kuechler gegründet, war die Kellerei die erste in Salgesch, die ihren Wein in Flaschen statt in Fässern vermarktete. Heute umfasst das Sortiment die traditionellen Rebsorten – Fendant, Petite Arvine, Gamay, Cornalin oder Humagne Rouge – sowie den Dôle des Chevaliers, die historische Assemblage der Kellerei und eine der emblematischsten Marken des Kantons Wallis.

Die Eleganz des Pinot Noir, die ausdrucksstarke Fruchtigkeit des Gamay sowie die Struktur und die würzigen Aromen des Syrah sind die Säulen dieses Rotweins, der zu Swissair-Zeiten auf der ganzen Welt getrunken wurde. Im Bewusstsein, dass sich herausragende Weine in Gefässen befinden müssen, die ihrer würdig sind, hat Patrick Z’Brun – der den Namen Vins des Chevaliers in Domaines Chevaliers geändert hat – grosse Sorgfalt auf die Etiketten seiner Flaschen gelegt. Der Ritter des Malteserordens – dem Salgesch ab dem 13. Jahrhundert als Komturei angehörte – ziert die Flaschen des traditionellen Sortiments, während die Sherpa-Wine-Linie die «persönliche» Gebetsfahne von Patrick Z’Brun trägt, die von seiner Expedition zum Mount Everest erzählt. Um seinen ambitioniertesten Weinen, die das Lux-Vina-Sortiment bilden, eine visuelle Identität zu geben, liess der Unternehmer seinem Sohn Vital freie Hand. Er entschied sich für ein Element des Lieblingsschmuckstücks seiner Grossmutter mit dem Vornamen Lux. Das Wissen der Vergangenheit mit dem Elan und dem Erfindungsreichtum der Gegenwart zu verbinden, ist eine geeignete Philosophie, um die Basis für die grossen Weine von morgen zu legen.

Bei dieser anspruchsvollen Aufgabe kann Patrick Z’Brun auf Christian Gfeller zählen. Wenn dieser talentierte Önologe, der für seine Liebe zum Detail und Begeisterung für das Burgund bekannt ist, nach seinem Favoriten gefragt wird, antwortet er sofort «Clos de Pachje» und sagt, «wenn der 2018er grossartig war, ist der 2020er – noch im Fass – einfach fantastisch.» So ansteckend dieser Enthusiasmus auch ist, er sollte den Besucher (die Kellerei bietet verschiedene weintouristische Aktivitäten wie geführte Wanderungen oder Fahrradtouren durch den Weinberg an) nicht davon abhalten, sich für die anderen Gaumenfreuden unter dem Zeichen von Lux Vina zu interessieren. Hochkarätige Entdeckungen sind beispielsweise die beiden Rhoneweine, der schillernde Syrah Rhône Saga und der ebenso kraftvolle wie elegante, aristokratische Viognier Probus. Auch der sehr rassige Petite Arvine Altimus, der seidige Cornalin Neyrun, die betörende Assemblage Rouge Elixir (Merlot, Diolinoir und Cabernet Sauvignon) oder der schillernde Grains Nobles Surmaturés (Marsanne Blanche) sind eine Degustation wert.