Unique Wineries of the World - Bordeaux 2021
Château Malleret
Text und Fotos: Barbara Schroeder und Rolf Bichsel
Man mag beeindruckt sein vom herrlich, fast 300 Hektar weiten Park mit seinen vielen Bäumen, Wiesen und Weiden, den zahlreichen Pferden, die sich da tummeln, dem herrschaftlichen Schloss, dem phantastischen, geräumigen Gärkeller, dem architektonisch ebenso beeindruckenden Barriquelager mit seinen sehenswerten Decken- gebälk. Um den eigentlichen Reichtum des Gutes zu erleben, muss man erst ein paar Schritte Richtung Rebgärten tun und in der Erde kratzen. Denn de Malleret verfügt zuerst einmal über erstklassige Kiesböden, um die es jedes klassierte Gut beneiden würde. Und nicht nur ein paar Hektar: Fast 60 stehen unter Reben. Besonders der Cabernet Sauvignon findet hier erstklassige Bedingungen vor.
Virtueller Rundgang durch das Château Malleret
«Es gibt nichts wichtigeres in Erfahrung zu bringen als zu lernen, die Dinge gut zu tun.»
P.F. Clossmann
Auf die besonders eleganten, an einen Margaux erinnernden Haut-Médoc von de Malleret (das übrigens auch einen solchen produziert, wenn auch in kleiner Auflage) wurden wir schon vor vielen Jahren aufmerksam. Wir waren schon damals überzeugt davon, dass die Weine es mit etwas Investition und gezielterer Arbeit in den Reben mit einem Cru Classé aufnehmen konnten. Der Meinung waren offenbar auch die Besitzer. Sie holten 2013 den erfahrenen Weinfachmann Paul Bordes an Bord, der es in Rekordzeit schaffte, aus der etwas eingeschlafenen Marke ein Gut zu machen, von dem man in den nächsten Jahren noch einiges hören wird. Wer präzise gemachte, klassische Bordeaux von höchstem Niveau sucht und doch keine Bank ausrauben will, liegt bei de Malleret genau richtig.