Deutschlands rote Superstars – Die Gewinner des Deutschen Rotweinpreises 2014 stehen fest
20.10.2014
Hochtalentierte Newcomer und fabelhafte Comebacks – in seinem 28. Jahr zeigt der Wettbewerb von VINUM – Europas Weinmagazin erneut, wie dynamisch die deutsche Rotweinszene sich entwickelt. Alles in allem waren in den acht Wettbewerbskategorien 1.600 Rotweine eingereicht worden.
„Ich habe einen radikalen Schnitt gemacht und Vollgas gegeben“, erklärt Uli Metzger den Erfolg seines erst vor ein paar Jahren vom Vater übernommenen Weinguts Metzger. Mit phänomenalen 18 Punkten beförderte der unfiltriert abgefüllte Pinot Noir Arthos 2012 seinen 45-jährigen Erzeuger auf den Spitzenplatz in der Kategorie Spätburgunder. Dort war die Konkurrenz besonders groß: Mehr als ein Drittel der 460 Weine sind in der Finalrunde aus dieser Edelrebe gekeltert.
Ganz vorn: Pfälzer und Württemberger
Der beste Spätburgunder kommt aus Grünstadt-Asselheim in der Pfalz. Mit neun weiteren ausgezeichneten Weinen (darunter allein vier Gewächse von den Brüdern Rings aus Freinsheim) beanspruchte das zweitgrößte deutsche Anbaugebiet den meisten Platz auf dem Treppchen, dicht gefolgt von Württemberg.
Die Gewinner der acht Kategorien
Cuvées – 1. Platz: Cuvée Cabernet *** Württemberg, Weinmanufaktur Untertürkheim
Der Jury-Favorit unter den Cuvées stammt aus Stuttgart, von einer der ältesten deutschen Genossenschaften. Für die Erfolgsliaison aus Cabernet Cubin und Cabernet Franc setzten die Weinmacher auf eine strenge Selektion am Stock, vier Wochen klassische Maischegärung und eine 30-monatige Reifung im neuen Holz.
Klassische Sorten – 1. Platz: Pinot Madelaine Ingelheimer Pares, Rheinhessen 2012, Weingut K. & K. Dautermann, Ingelheim
Als Nebeneffekt dürfte die Auszeichnung dem Frühburgunder, auch Pinot Madelaine oder Clevner genannt, zu mehr Bekanntheit verhelfen. Zumal der Siegerwein mit delikatem Beerenduft besticht.
Internationale Sorten – 1. Platz: Syrah Baden 2012, Weingut Fritz Waßmer
Mit einem bärenstarken Syrah überzeugte Fritz Waßmer aus Bad Krozingen-Schlatt. Damit hat er im munteren Duell mit dem Betrieb seines Bruders Martin 2014 die Nase wieder vorn.
Unterschätzte Sorten – 1. Platz: Portugieser Divinus Württemberg 2012, Weingärtnergenossenschaft Dürrenzimmern-Stockheim
Dass im Portugieser viel Potenzial steckt, wenn die Erträge deutlich reduziert werden, beweist dieser im neuen Holz ausgebaute Gewinner.
Neuzüchtungen – 1. Platz: Pinotage Württemberg 2012, Staatsweingut Weinsberg
Die Siegesnachricht verbreitete sich wie der Blitz nach Südafrika, wo die Rebsorte Pinotage eigentlich zu Hause ist. Hier ist der Beweis, dass die Kreuzung aus Pinot Noir und Cinsault auch in Württemberg erstklassig geraten kann.
Lemberger – 1. Platz: Mönchberg Réserve 2009, Weingut Karl Haidle, Kernen-Stetten
„Kein Glück, sondern Können“, urteilte die Jury über diesen Wein, für die einer der weltweit erfahrensten Winzer seine besten Fässer aus einem erstklassigen Jahrgang selektierte.
Edelsüss – 1. Platz: Spätburgunder Beerenauslese Fyerst Baden 2013, Weingut Konrad Schlör, Reicholzheim
Der finessenreiche Sieger in dieser Kategorie duftet zart nach Pfirsich und Cassis und wurde aus eingetrockneten Beeren gewonnen, die bei der Ernte 160 Grad auf die Öchsle-Waage brachten.
Roter Riese und Rotwein-Gala 2014
Den Ehrentitel «Roter Riese» erhält ein Erzeuger, der über Jahre hinweg mit sehr guten Kollektionen begeistert. Wen die zwölfköpfige Jury des Deutschen Rotweinpreises in diesem Jahr prämiert hat, bleibt bis zur Rotwein-Gala 2014 geheim. Am Abend des 15. November heißt es in Fellbach «Bühne frei» für die 24 besten deutschen Rotweine des Jahres.
Alle Details
Porträts der ausgezeichneten Erzeuger und der VINUM-Guide zum Rotweinpreis 2014 ist in der November-Ausgabe erschienen und auf www.rotweinpreis.de.