US-Zölle greifen ab 9. April
Wein-Importe aus Europa gestoppt

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 10.04.2025
Seit Mittwoch werden 20 Prozent Strafzölle auf Weine aus Europa bei der Einfuhr in die USA fällig. Im Handelsstreit zwischen Europa und den USA stehen sogar Zölle von 200 Prozent im Raum. US-Importeure haben darauf reagiert – und ihre Bestellungen ausgesetzt.
Seit Anfang des Jahres hatte es noch einmal einen Bestell-Boom für europäische Weine gegeben. Seit dem 13. März – dem Tag, an dem US-Präsident Donald Trump die Zölle für europäische Waren ankündigte – steht das Geschäft praktisch still. Das berichten der europäische Weinhandelsverband CEEV und die Nachrichtenagenturen AP und Reuters.
Einbussen nicht kompensierbar
Die EU-Winzer werden es schwer haben, die Umsatzeinbussen durch US-Zölle auszugleichen, erklärte der Handelsverband CEEV in einer Pressemitteilung. CEEV-Generalsekretär Ignacio Sánchez-Recarte sagte: «Es gibt keinen anderen Markt, der kurz- oder mittelfristig die Mengen, die wir in die USA geliefert haben, wieder aufnehmen kann.» Zuletzt wurden 28 Prozent der Weine aus der EU in die USA exportiert. Die Erzeuger müssten ihre Exportstrategie nun neu bewerten, sagte Sánchez-Recarte der Branchenzeitung Just Drinks.
Winzer wollen keine Vergeltungszölle
Derweil fordern Handels- und Erzeugerverbände aus Europa, Wein und Spirituosen aus den USA bei etwaigen Vergeltungszöllen auszulassen. Denn das Verhältnis zwischen den Weinverkäufen über den Atlantik stehe in keinem Verhältnis: Nach der Analyse der Unione Italiana Vini (UIV) verkauften die Europäer zuletzt Wein im Wert von 8 Milliarden Euro in die USA, während US-Weine im Wert von 1,35 Milliarden Euro in Europa verkauft wurden.
Im Falle von Vergeltungszöllen der EU für Waren aus den USA hat US-Präsident mit der Erhöhung seiner Zölle auf 200 Prozent gedroht.