Gefährliche «Flavescence Dorée»

Im Jahr 2024 hat sich die Rebenkrankheit Flavescence Dorée (Goldgelbe Vergilbung) in der Champagne drastisch ausgebreitet. Die Zahl der infizierten Rebstöcke stieg von 920 im vergangenen Jahr auf nun mehr als 10‘300 Pflanzen.

Kilometerweit ausgebreitet

Die regionalen Weinbau-Verbände fordern deshalb jetzt, dass alle Weinberge verpflichtend untersucht werden und ein Plan entwickelt wird, um die Krankheit einzudämmen. «Wir sprechen von einer Fläche, die mehrere Kilometer an markierten Parzellen umfasst», erklärte Sébastien Debuisson, technischer Direktor des Comité Champagne, auf der Generalversammlung der Association Viticole Champenoise (AVC).

Kontrollpflicht gefordert

«Wer mit der Krankheit lebt, lebt mit der Zerstörung. Wir müssen alle Gemeinden der Appellation untersuchen und eine Kontrollpflicht für das gesamte Gebiet einführen», betonte Maxime Toubart, Präsident des Syndicat Général des Vignerons de Champagne (SGV).

Winzer schulen, Pflanzenschutz verbessern

Ab Januar 2025 wird eine Taskforce eingerichtet, zu der Vertreter des SGV, der Union des Maisons de Champagne (UMC) und des Comité Champagne gehören. Diese soll einen Plan zur Bekämpfung von Flavescence Dorée erarbeiten. Dabei sollen einerseits Winzer und andere Branchenvertreter darin geschult werden, die Krankheit zu erkennen. Andererseits soll intensiver an nachhaltigen Mitteln geforscht werden, mit denen die Krankheit bekämpft werden kann.

Rebzikade überträgt Bakterium

Flavescence Dorée wird durch Phytoplasmen verursacht, einer Art Bakterium. Übertragen werden diese durch die Amerikanische Rebzikade. Befallene Pflanzen erleiden Stoffwechselstörungen, was zu Vergilbung, Wachstumsstörungen und in einigen Fällen zum Absterben der Reben führt. Eingedämmt werden kann die Krankheit, indem infizierte Rebstöcke konsequent entfernt werden, und ausserdem die Rebzikade mit Insektiziden bekämpft wird.