Weinmarkt in Deutschland 2023

Absatz sinkt weiter – vor allem von deutschen Weinen

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 29. Februar 2024


Die Lage auf dem deutschen Weinmarkt hat sich 2023 gegenüber dem Vorjahr zwar insgesamt leicht verbessert, sie bleibt jedoch weiterhin angespannt. Die Umsätze seien zwar stabil geblieben, berichtet das Deutsche Weininstitut (DWI) und bezieht sich dabei auf eine Analyse des Marktforschungsinstituts NielsenIQ. Die verkaufte Menge ging dabei jedoch um vier Prozent zurück.

Weniger Haushalte kaufen Wein

Das sei im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass weniger Menschen Wein einkauften. Im Jahr 2023 ging die Zahl der Haushalte, die Wein kauften, im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent zurück. Dabei haben sich die Weinmengen pro Haushalt sowie deren Einkauffrequenz allerdings nicht verändert. Hinzu kommt, dass im vergangenen Jahr insbesondere von den gut situierten Haushalten wieder mehr Wein in der Gastronomie getrunken wurde, was sich ebenfalls mindernd auf die Weineinkäufe ausgewirkt haben dürfte.

Preise deutlich angestiegen

Der Erlös für Wein sei deshalb konstant geblieben, weil die Preise für Wein gestiegen seien, erklärte DWI-Geschäftsführerin Monika Reule. So sei 2023 der Durchschnittspreis für alle Weine auf dem deutschen Markt gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent auf 4,08 Euro pro Liter gestiegen. Die Betriebskosten für Weingüter seien massiv gestiegen, und die Preiserhöhungen würden diese Steigerungen in der Regel nicht kompensieren, so Reule.

Deutscher Wein verteuert sich besonders

Für deutsche Weine ist der Preisanstieg mit einem Plus von 31 Cent auf 4,51 Euro pro Liter noch deutlicher ausgefallen als bei den Weinen aus dem Ausland, die durchschnittlich um 11 Cent auf 3,76 pro Liter zulegten. Deshalb gingen die Absätze deutscher Weine 2023 auch um 9 Prozent zurück, die ausländischer Weine nur um 1 Prozent.

Deutschland verliert Absatz-Anteile

Damit sank der Anteil deutscher Weine am Weinmarkt um zwei Prozentpunkte auf 42 Prozent. Der Anteil italienischer Weine, die am zweithäufigsten gekauft werden, stieg wiederum auf 17 Prozent (+2 Prozentpunkte). Auf Platz drei und vier folgten, mit unveränderten Werten, Spanien (14 Prozent) und Frankreich (10 Prozent).

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