Weinheimat Württemberg präsentiert nachhaltige Lösung

So sieht die erste 0,75 l-Mehrweg-Weinflasche aus

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 22. März 2023


Die Weinheimat Württemberg eG hat am Sonntag auf der Fachmesse ProWein in Düsseldorf die bundesweit erste 0,75-Liter-Mehrwegpoolflasche für Wein vorgestellt. Sie ist Grundlage eines hierzu gehörenden Pfandsystems. Erste Weine in der neuen Flasche soll es schon im Laufe dieses Jahres geben.

Verantworten wird den neuen Mehrweg-Pool die hierfür gegründete Gesellschaft Wein-Mehrweg eG. An dem System können nicht nur Württembergische Weinerzeuger teilnehmen, sondern explizit Hersteller aus ganz Deutschland. Zum Start haben sich rund ein Dutzend Genossenschaften für das Mehrweg-System angemeldet.

Glas-Engpässe vermeiden

«Neben den ökologischen Vorteilen verschafft die Mehrwegflasche den Teilnehmenden auch eine grössere Unabhängigkeit,» erklärte Werner Bender, Vorstand der Wein-Mehrweg eG. In den vergangenen Jahren, vor allem im letzten Jahr, war es vermehrt zu Engpässen bei der Beschaffung von Glasflaschen gekommen. Diese hatten die Weinbranche empfindlich getroffen.

Flasche muss robust sein

Grossen Wert legen die Macher der neuen Flasche auf die Stossfestigkeit, denn durch sie wird das Gebinde überhaupt erst mehrwegtauglich. «Um bis zu 50 Mal reinigen und wieder befüllen zu können, brauchen wir eine entsprechende Statik», erklärt Ulrich-M. Breutner, Bevollmächtigter der Wein-Mehrweg eG. Die Flasche wird zunächst einen MCA-Schraubverschluss bekommen, es könnten aber noch andere Optionen folgen, erklärte Bender.

Mehrweg in Württemberg schon verankert

In Württemberg ist die Idee der Mehrweg-Weinflasche grundsätzlich nichts Neues: Bereits seit mehreren Jahrzehnten werden in der Region die Literweine in Pfandflaschen verkauft. Diese werden zentral gespült und wiederaufbereitet.

Handel spart Verpackungsmüll

Sukzessive sollen nun Lebensmittel-Einzelhändler davon überzeugt werden, Wein in der Mehrwegflasche anzubieten. Für sie ist ein gesonderter Pfandautomat nötig.  «Die Mehrwegflasche ist ein erstklassiges Kundenbindungsinstrument», ist sich Bender sicher. Ausserdem spiele das Argument, die bestehenden Kästen auch für die neue Flasche verwenden zu können, eine entscheidende Rolle. «Ganz nebenbei spart der Handel viel Verpackungsmüll, und sofern er auch die Gastronomie beliefert, dieser das Entsorgen der leeren Flaschen.»
 

 

 

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