Prosecco, Asti, Franciacorta und Co. im Hoch

Italienische Schaumweine knacken Export-Rekord

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 4. Januar 2022


Italien baut seine Pole Position als grösster Schaumwein-Exporteur der Welt aus. Im Jahr 2021 hat das Land 628 Millionen Flaschen Schaumwein im Wert von 1,9 Milliarden Euro ins Ausland verkauft. Das schätzt der Landwirtschaftsverband Coldiretti basierend auf Daten des italienischen Statistikamtes Istat. Mit Abstand am beliebtesten war dabei der Prosecco.

Der Wert bedeutet eine Steigerung um insgesamt 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die stärksten Konsumenten von italienischem Schaumwein sind die Amerikaner. Die USA übertrafen mit einem Mengenzuwachs von 44 Prozent das Vereinigte Königreich, wo der Absatz trotz Brexit um zwölf Prozent wuchs. Die Verkäufe in Deutschland waren stabil: mit einem Plus von zwei Prozent bleibt der deutsche Markt weiter an dritter Stelle der wichtigsten Exportländer. Und das, betont Coldiretti, obwohl gerade in Deutschland viele Nachahmer-Produkte («Secco») im Umlauf sind.

Relevante Zuwächse wurden auch in Frankreich (+ 16 Prozent), Russland (+ 52 Prozent), China (+ 29 Prozent) und Japan (+ 18 Prozent) verbucht. Doch auch in Italien selbst stieg der Absatz der «Bollicine» (Prickler) um 35 Prozent auf 85 Millionen Flaschen.

Klassische Flaschengärung öfter gefragt

Zu den beliebtesten italienischen Schaum- und Perlweinen weltweit zählen Prosecco, Asti Spumante und Franciacorta. Doch auch andere Schaumweine, insbesondere solche, die in Flaschengärung hergestellt wurden, sind auf Wachstumskurs, etwa Trentodoc und Oltrepò Pavese. Im Jahr 2020 waren die Schaumwein-Exporte der gesamten EU um sechs Prozent zurückgegangen, laut Eurostat-Daten. Grund dafür waren zahlreiche Beschränkungen durch die Pandemie. In den zehn Jahren davor waren die Exporte jährlich um durchschnittlich acht Prozent gestiegen.

Laut der Europäischen Kommission lag Prosecco bei den EU-Exporten nach Volumen an der Spitze (mit 205 Millionen Litern, 41 Prozent des Gesamtvolumens), gefolgt von Champagner (66 Millionen Liter, 13 Prozent) und dem spanischen Cava (58 Millionen Liter, 11,5 Prozent).

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