Italien & Frankreich

Winzer befürchten nach Frost hohe Ernteausfälle

Text: Linus Bauer | Veröffentlicht: 12. April 2021


Der Spätfrost hat in vielen Weinbaugebieten schwere Schäden verursacht. In Frankreich waren zehn von dreizehn Regionen vom Frost betroffen. In Languedoc wird der Verlust des halben Jahrgangs 2021 befürchtet. Auch Winzer in Veneto, Piemont und der Toskana bangen um grosse Teile ihrer Ernte.

Historische Ausmasse

In einzelnen Gebieten im französischen Languedoc, beispielsweise Grès de Montpellier oder Languedoc-Pézenas, könnte der Frost bis zu 90 Prozent der Ernte vernichtet haben, berichtet «Terre de Vins». Der Spätfrost habe historische Ausmasse und drohe sogar den schweren Frost aus dem Jahr 1956 zu übertreffen. Miren de Lorgeril, Präsidentin des Conseil Interprofessionnel des Vins du Languedoc (CIVL) appelliert zur Unterstützung der Winzer an den Staat.

Gemäss «L’Union» bestätigte der französische Premierminister Jean Castex ausserordentliche staatliche Hilfen bereits am Samstag. Die Regierung müsse unter diesen Umständen mit «allen zur Verfügung stehenden Mitteln eingreifen».

Frankreich kennt den «Fonds des calamités agricoles» zum Ausgleich von Ernte- und Einnahmeverlusten in der Landwirtschaft. Premierminister Castex wolle aber mit der staatlichen Unterstützung noch weiter gehen und zusätzliche Budgets freigeben. Er fordere die Verfolgung und den Ausbau struktureller Massnahmen, um die Landwirtschaft auf die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen.

Schwere Schäden in Norditalien

Die Kälte traf auch norditalienische Winzer hart. Einzelne Bauernverbände fordern gemäss «Wein.plus» sogar den Ausruf des Naturkatastrophen-Status. In der Toskana werden Ernteausfälle von 50 Prozent befürchtet. Im piemontesischen Langhe bangen die Winzer um die Hälfte der Nebbiolo-Produktion, in Alessandria könnten sogar bis zu 80 Prozent betroffen sein. Der genaue Schaden durch die Kälte dürfte sich jedoch erst in den kommenden Wochen zeigen.

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