Versteigerungserlös lag bei knapp 255‘000 Euro
Höchstpreise bei digitaler Weinversteigerung des Kloster Eberbach
Text: Fanny Urech | Veröffentlicht: 08. März 2021
Das Hessische Staatsweingut Kloster Eberbach führte am 6. März 2021 gemeinsam mit dem VDP Rheingau eine digitale Weinversteigerung durch. Unter anderem kamen zwei 1921er unter den Hammer. Den höchsten Preis erzielte mit 18‘000 Euro eine 12-Liter-Flasche «Monte Vacano» vom Weingut Robert Weil, gibt Kloster Eberbach heute in einer Pressemitteilung bekannt.
Die versteigerten Weine
Insgesamt wurden 4‘181 Weine versteigert. Der Versteigerungserlös lag bei knapp 255‘000 Euro insgesamt.
45 «Lose» von 13 Rheingauer VDP.Weingütern kamen unter den Hammer, darunter Rieslinge, Spät- und Frühburgunder. Grosse Formate wie eine 12-Liter-Flasche, Balthazar genannt, des 2019er «Goethewein aus dem Brentanohaus» fanden einen neuen Besitzer. Dieses Unikat, mit Künstleretikett versehen, vom Weingut Allendorf erzielte 6‘300 Euro.
Das Weingut Robert Weil präsentierte einen Balthazar des neuen Ikonen-Weins «Monte Vacano» und erreichte damit den höchsten Preis des Tages von 18‘000 Euro. In die Reihe der erfolgreichen, grossen Formate reihte sich auch die 6-Liter-Methusalem des 2009er Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder vom Weingut Kloster Eberbach mit 3‘600 Euro ein.
Neue Versteigerungsteilnehmer waren das Weingut August Kesseler und das Weingut Künstler. Auch die Weingüter Geheimrat J. Wegeler waren nach mehrjähriger Pause wieder mit von der Partie. Sie sorgten gleich mit einzigartigen Losen wie einer 10er-Magnum-Vertikale des Geheimrat J. Wegeler«J» der Jahrgänge 2010 bis 2019 für Aufsehen. Die Kiste der Weingüter Geheimrat J. Wegeler erzielte den stolzen Preis von 5‘000 Euro.
Auch das Weingut Künstler versteigerte eine 6er-Hochheimer-Raritäten-Kiste, inklusive Besonderheiten wie einem 1997er Hochheimer Hölle Riesling Eiswein, für insgesamt 2‘300 Euro. Im Bereich der Rotweine wurde eine Kiste Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder VDP.GROSSES GEWÄCHS® vom Weingut August Kesseler aus den Jahren 2012, 2015 und 2016 mit einem Versteigerungspreis von 3‘600 Euro an den Höchstbietenden überreicht.
Den Abschluss der Versteigerung machte eine Flasche 1921er Erbacher Marcobrunn Riesling Trockenbeerenauslese mit dem zweithöchsten Ergebnis des Tages in Höhe von 15‘000 Euro.
Benefizwein brachte 10‘000 Euro ein
Dieter Greiner, Geschäftsführer des Weingutes Kloster Eberbach, bestimmte 1921er Assmannshäuser Höllenberg Spätburgunder zum diesjährigen Benefizwein. Der Wein aus der hauseigenen Schatzkammer wurde bereits Ende des Jahres 2020 frisch verkostet und neu verkorkt. Er wurde an der Versteigerung für 10‘000 Euro verkauft.
Die diesjährige Spende kommt einem Projekt der Philipp-Kraft-Stiftung zur Stärkung des Demokratiebewusstseins bei Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren zugute. Unter dem Motto «Mission: wir alle» fördert es die Sensibilisierung gegenüber diskriminierenden Handlungen und Haltungen, insbesondere für das Entstehen rechtsextremer Denk- und Handlungsmuster.
Das Weingut Kloster Eberbach unterstützt seit über 20 Jahren regionale, gemeinnützige oder karitative Einrichtungen mit den Benefizwein-Erlösen von nun insgesamt 87‘268 Euro. Bereits im vergangenen Jahr konnten für einen 1945er Spätburgunder 12‘600 Euro erzielt werden, die an das Hospiz Bergstraße übergeben wurden.
Zufriedenes Fazit
Die Versteigerung des Weingutes Kloster Eberbach hat Tradition. In diesem Jahr fand die Veranstaltung aufgrund von Corona aber zum ersten Mal digital statt. Trotzdem bezeichnet das Weingut die Versteigerung als «grossen Erfolg». Auch Mathias Ganswohl, Vertreter des VDP.Rheingau, sieht eine große Chance im neuen Format: «Die diesjährige Versteigerung ist in ihrer besonderen Form vielleicht eine der Wichtigsten seit 1806! Durch den Ausbau und Etablierung des digitalen Formats wird unsere Traditionsveranstaltung hoffentlich ein frisches Image und damit den nötigen Schub in die Zukunft erhalten!»