VINUM Weinguide Deutschland 2025 • Max Giermann

Weinpersönlichkeit des Jahres 2025

Interview: Matthias F. Mangold | Veröffentlicht: 05. November 2024


Robert Habeck, Karl Lagerfeld oder Klaus Kinski – man muss schon zweimal hinschauen und hinhören, um mitzubekommen, ob das die Echten sind. Oder eben Max Giermann, ein Parodist vor dem Herrn, der seinen großen TV-Durchbruch mit „Switch Reloaded“ hatte. Und nicht nur das: Auch mit einer eigenen Wein-Kollektion macht er von sich reden.

Seit einiger Zeit betreibt der gelernte Schauspieler nahe seiner Heimatstadt Freiburg mit einem badischen Winzer ein eigenes Weinprojekt namens „GIER“. Und das, obwohl er mit eigenen Bühnenprogrammen, Engagements in Serien, Filmen und Shows sowie als Moderator, Theaterregisseur und Dozent eigentlich einen ziemlich vollen Kalender hat. Ach ja, Cartoonist ist Giermann auch noch ...

Herr Giermann, wie kam das mit dem Weinprojekt zustande und wie involviert sind Sie da wirklich?

Der Kontakt zu Thomas Walz kam über einen befreundeten Kölner Gastronomen. Wir mochten beide die Idee mit dem Gutedel und haben uns auf Anhieb gut verstanden. Thomas und ich entwickeln unsere Weine gemeinsam, wir definieren die gemeinsame Linie, verkosten und cuvetieren gemeinsam. Vor zwei Wochen habe ich mit seinem Kellermeister unsere neue Weißweincuvee abgefüllt. Der arme Mann brauchte viel Geduld. Ansonsten pack` ich nicht wirklich mit an, ich würde nur den Betrieb aufhalten. Dafür bin ich für die Kreation der Marke „GIER“ und das Marketing hauptverantwortlich. 

Warum ausgerechnet Gutedel?

Weil für mich klar war, dass das Projekt etwas Persönliches sein soll. Es geht mir um meine Heimat Südbaden und die Liebe zu dieser tollen Region. Ich wusste vorher nicht, dass diese oft unterschätzte Rebsorte so eine Art Alleinstellungsmerkmal für das Markgräflerland darstellt, hier in Freiburg gibt es Gutedel schließlich an jeder Ecke. In anderen Bundesländern ist er aber weitestgehend unbekannt. Das fand ich finde sehr reizvoll. Und außerdem trink ich ihn gern.

Welche Weine hatten Sie zuvor getrunken?

Ich habe meist im Supermarkt nach Etikett und Preis gekauft und selten mehr als sechs Euro ausgegeben. Mit Rebsorten, Alkoholgehalt oder Restzucker konnte ich nichts anfangen. Aber ich habe festgestellt, dass nur ein wenig Wissen oder meinetwegen auch nur ein Funfact den Genuss gleich um ein Vielfaches erhöht. Wein ist eben mehr als nur ein Getränk. Ich habe in den letzten zwei Jahren unheimlich viel über Wein gelernt. Das hat aber nicht viel zu heißen, da ich vorher wirklich gar keine Ahnung hatte.

Ist die Liebhaberei zum Wein etwas, das schon länger da war?

Es war eine super spontane Idee bei einem Glas Wein in einer Kneipe, und vermutlich wäre daraus auch nichts entstanden, wenn ich Thomas und seine Familie nicht so sehr ins Herz geschlossen hätte.

Legen Sie sich privat auch mal Weine in den Keller?

Ich habe weder Geduld noch Platz für einen großen Weinkeller. Wenn ich mir was Schönes kaufe, will ich das auch zeitnah trinken. 

Beim Gutedel ist es nicht geblieben …

Wir haben neben dem Gutedel noch einen Rotwein, einen Rosé und einen Crémant im Programm (alle drei Spätburgunder). Demnächst kommt noch eine sehr exklusive Edition einer Cuvée aus Weißburgunder und Chardonnay dazu.

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