VDP warnt vor geplanter Stromtrasse

Eine Trasse für Windenergie, die das Rhein-Main-Gebiet versorgen soll, macht dem Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) derzeit Sorgen. Denn durch den so genannten «Rhein-Main-Link» seien gleich mehrere historische Lagen im Rheingau bedroht, warnt der Verband.

«Der VDP unterstützt den Ausbau regenerativer Energien, insbesondere den verlustarmen Stromtransport vom Norden in den Süden Deutschlands. Allerdings bedrohen einzelne Massnahmen (…) die Existenz historischer Weinberge und einzigartiger Weinbergslagen», erklärt der VDP in einer Pressemitteilung.

Hochheimer Top-Lagen könnten zerstört werden

Besonders betroffen seien die Hochheimer Lagen Domdechaney, Kirchenstück, Hölle, Reichestal, Stielweg, die durch die geplante Trasse «unwiederbringlich zerstört würden.» Insgesamt wären 65 Hektar, etwa 25 Prozent der Weinbergsfläche, betroffen. Dies würde «nicht nur den Tourismus schädigen, sondern auch die Existenz der Weingüter gefährden.»

Alternativ-Plan schon erarbeitet

Der VDP unterstützt deshalb alternative Führungen für die Leitung: «Viel eher vorstellbar wäre, dass Erdkabel und Konverter-Stationen an bestehende Infrastruktur wie Industriebrachen oder Autobahnen (A3, A67) angegliedert werden, um Anbauflächen zu schonen.» Etwas Hoffnung gibt es, denn zwischenzeitlich liegt eine alternative Planung von der Übertragungsnetzagentur vor – die allerdings noch von der Bundesnetzagentur bestätigt werden muss.

Windenergie aus dem Norden

Die geplante Leitung soll von Ovelgönne in Niedersachsen nach Bürstadt in Hessen führen. Sie soll in Norddeutschland gewonnene Windenergie verlustarm ins Rhein-Main-Gebiet transportieren. Die Fertigstellung der Trasse ist vorerst für 2033 geplant.

Petition läuft

Der VDP ruft nun auf, eine Petition zur Veränderung der Pläne für die Stromtrasse zu unterschreiben, um die historischen Weinlagen zu schützen. (Verlinkung: https://www.change.org/p/sicherung-unserer-weinbergsfl%C3%A4chen-im-rahmen-des-rhein-main-links)