Wegen Wetterextremen und Rodungen

Erntemenge in Frankreich fällt 2024 sehr gering aus

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 12.09.2024


Die Weinernte in Frankreich fällt in diesem Jahr voraussichtlich noch geringer aus als bisher prognostiziert. Ein aktueller Bericht des französischen Landwirtschaftsministeriums nennt Wetterextreme, Pflanzenkrankheiten und Rodungen als Hauptgründe für eine Erntemenge von 39,3 Millionen Hektoliter – was sogar noch unter den im August geschätzten 40 bis 43 Millionen Hektolitern liegt.

Viele Rodungen in Bordeaux

Insbesondere die Region Bordeaux ist betroffen, wo die Produktion um 10 Prozent auf unter 4 Millionen Hektoliter sinken soll. Dort wurden aber auch rund 10‘000 Hektar Rebfläche aufgegeben, weil sie nicht mehr rentabel sind.

Auch Loire und Burgund massiv beeinträchtigt

An der Loire wird ein Rückgang von 35 Prozent erwartet, während es im Burgund und Beaujolais um 25 Prozent, in der Champagne um 16 Prozent, im Elsass um 13 Prozent, in der Provence und im Rhonetal um zwölf Prozent und in Languedoc-Roussillon um vier Prozent weniger sein wird.

71 Prozent Minus im Jura

Besonders hart trifft es das Jura, wo aufgrund von Frost, Verrieselung und Mehltau ein Minus von 71 Prozent verzeichnet wird. Einzig der Südwesten Frankreichs könnte einen leichten Zuwachs von einem Prozent im Vergleich zu 2023 verzeichnen. Dennoch bleibt die Gesamtproduktion höher als in den besonders schwachen Erntejahren 2017 und 2021.

Auch andere Länder haben Einbussen

Währenddessen wird auch für Deutschland 2024 eine kleinere Ernte prognostiziert – hauptsächlich wegen Frostschäden und Verrieselung. In den östlichen Anbaugebieten Sachsen und Saale-Unstrut etwa wird es in diesem Jahr kaum Wein geben. In Österreich rechnet man mit rund zwei Millionen Hektoliter, was über 15 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre liegt. Italien verzeichnet einen Rückgang von etwa zwölf Prozent, während in Spanien die Ernte um bis zu 20 Prozent geringer ausfallen könnte.

 

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