Angeblich Petrus für Sangria verwendet

Ein Handy-Video aus Frankreich sorgte in dieser Woche in den sozialen Medien für Aufruhr. Darauf ist zu sehen, wie in einer Bar bei Cannes mehrere Flaschen Château Petrus zu Sangria verarbeitet werden. Für die Bowle berechnete die Bar laut der französischen Tageszeitung «Le Figaro» ihren gutbetuchten Gästen satte 120‘000 Euro.

Vier Flaschen für Party-Getränk geopfert

Die Aufnahme zeigt eine Gruppe von Partygästen, wie sie vier Flaschen Château Petrus der Jahrgänge 2006 und 2011 in eine Bowle-Schüssel mit Eis und Orangenscheiben kippen. Der Vorfall soll sich im Restaurant La Guérite auf der Insel Sainte-Marguerite bei Cannes ereignet haben.

«Geld kauft keinen Geschmack»

Einige Kommentatoren unter dem Video in den sozialen Medien bezeichneten die Aktion als Kunstwerk. Die Mehrheit allerdings reagierte negativ. Ein Nutzer schrieb: «Warum macht man das mit Petrus? Man merkt es nicht einmal.» Ein anderer meinte: «Ein Beweis dafür, dass Geld keinen Geschmack (oder Wertschätzung) kauft. Dummheit in ihrer besten Form.» Der Präsident der französischen Sommelier-Union, Philippe Faure-Brac, sagte dazu: «Das Trinken eines Petrus auf diese Weise ist, wie wenn man einen Picasso oder einen van Gogh zum Feuermachen verwenden würde.»

«Schmerzhaft wie ein Legostein»

Der «Figaro» kommentierte: «Für jeden Bordeaux-Liebhaber, der bereit ist, 3‘800 bzw. 3‘200 Euro auszugeben, um glücklicher Besitzer der Jahrgänge 2006 und 2011 zu werden, die an diesem Abend geopfert wurden, war die Vorführung zweifellos so schmerzhaft, als würde man auf einen Legostein treten.»

Wie im Film

Die Kommentatorin der Tageszeitung fühlte sich jedoch auch an eine Szene aus dem Film «Barbecue» (2014) von Eric Lavaine erinnert, in dem der Gastgeber einen Wutanfall bekommt, als er erfährt, dass eine Flasche Petrus für das Mixen eines Cocktails benutzt wurde.

Das Weingut Château Petrus gab zu den Geschehnissen bewusst keine Stellungnahme ab.