Internationale Organisation für Rebe und Wein
Ukraine ist wieder Mitglied der OIV
Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 09. November 2022
Die Ukraine ist nach 14 Jahren wieder als Mitglied in die Internationale Organisation für Rebe und Wein (OIV) aufgenommen worden. Das Land war schon einmal Mitglied von 1997 bis 2008 und hatte seitdem seine Mitgliedschaft ruhen lassen. In diesem Jahr hatte es seine Wiederaufnahme beantragt und ist seit dem 30. Oktober wieder dabei.
Wiedereintritt in Mexiko offiziell gemacht
Die Ukraine wurde offiziell bei beim 43. Weltkongress für Rebe und Wein am 4. November in Baja California in Mexiko wieder in der OIV willkommen geheissen. «Die Ukraine ist in die grosse Heimat [des Weins] zurückgekehrt. Die Produzenten der Ukraine bekräftigen die Grundprinzipien des Vertrags, aus dem diese Organisation hervorgegangen ist», sagte Volodymyr Pechko, Leiter der ukrainischen Delegation, wie das britische Weinmagazin Decanter berichtet.
Weinbranche vom Krieg schwer betroffen
Nach der Versammlung berichtete Pechko von den schwerwiegenden Auswirkungen, die der Krieg auf die ukrainische Weinindustrie hatte: Weinberge seien zerstört und besetzt, Weingüter seien beschossen und geplündert worden. Lieferketten seien unterbrochen und die Flaschenfabriken des Landes zerstört. Mehrere Winzer und ihre Familien seien verletzt oder getötet worden.
Weltweit auf Platz 31
Die Ukraine hat eine Rebfläche von 41‘800 Hektar. Damit steht das Land unter den grössten Weinproduzenten der Welt an 31. Stelle. Im Jahr 2021 hat die Ukraine nach OIV-Angaben 660‘000 Hektoliter Wein produziert. Bis zum Ausbruch des Krieges waren die Produktionszahlen leicht, aber kontinuierlich gestiegen.
Mit der Mitgliedschaft in der OIV steht einem Land ein Informations- und Service-Netzwerk mit rund 1‘000 Experten zur Verfügung. Diese Verbindung ermöglicht es, an den grundlegenden Entscheidungen über die Entwicklung der Branche teilzunehmen. Nach dem Wiedereintritt der Ukraine in die OIV besteht das Netzwerk nun aus 49 Mitgliedsstaaten.