Unkrautvernichter verbannt
Korsisches Anbaugebiet Patrimonio verbietet Glyphosat
Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 6. Juli 2022
Die korsische Appellation Patrimonio hat beschlossen, ab dem Jahrgang 2022 auf den Unkrautvernichter Glyphosat zu verzichten. Damit folgt sie dem Beispiel von Pomerol. Das berichtet die französische Wein-Webseite Terre de Vins.
Das bedeutet, dass Unkraut in der 460 Hektar grossen Region nur noch mechanisch oder physisch entfernt werden darf. Die Bordeaux-Unterregion Pomerol hatte bereits im vergangenen Jahr Glyphosat komplett verbannt. Die norditalienische Region Prosecco Conegliano Valdobbiadene DOCG hatte bereits 2018 die Verwendung von Glyphosat und auch anderer Herbizide, namentlich Folpet und Mancozeb, verboten.
«Fast alle Erzeuger arbeiten bereits biologisch»
Als Pomerol im vergangenen Jahr seine neuen Regeln verkündete, hiess es auch direkt aus Korsika und überdies aus der Region Baux de Provence, dass man ähnliche Massnahmen ergreifen wolle.
«Die Entscheidung, Herbizide zu verbieten, ist umso wichtiger, als die Parzellen von Patrimonio sehr miteinander verflochten sind», sagte Mathieu Marfisi, Präsident der Appellation, zu Terre de Vins. «Fast alle Erzeuger in diesem Gebiet arbeiten bereits biologisch, aber wir wollten diesen Ansatz nicht in den Produktionsspezifikationen festschreiben, weil die Entscheidung, Glyphosat zu entfernen, bereits mit viel mechanischer Arbeit am Boden verbunden ist.»