«Ein Tropfen auf dem heissen Stein»
Flutkatastrophe: WinzerInnen im Ahrtal erhalten 15'000 Euro Soforthilfe
Text: Linus Bauer | Veröffentlicht: 19. August 2021
Nach der Flutkatastrophe Mitte Juli hat der Deutsche Bauernverband (DBV) gemeinsam mit der Schorlemer Stiftung einen Spendenaufruf gestartet. Nun zahlt der Verband in Zusammenarbeit mit dem Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau, dem Rheinischen Landwirtschafts-Verband und den Hilfsorganisationen LandsAid und ADRA erste Soforthilfen aus. Für die schwer betroffenen Betriebe stehen derzeit insgesamt über fünf Millionen Euro zur Verfügung, heisst es in einer Pressemitteilung des DBV.
Joachim Rukwied, Präsident des DBV, zeigt sich sehr erfreut über die enorme Spendenbereitschaft. «Wir sind ausgesprochen dankbar, dass wir damit unsere Bauernfamilien in dieser schweren Situation schnell und unbürokratisch unterstützen können.»
Für die Auszahlung der Soforthilfe gebe es klare Regeln und Kriterien. Die Betriebe können beim zuständigen Kreisbauernverband einen entsprechenden Antrag stellen. Laut dem Südwestrundfunk SWR bekommen Winzer, die einen Schaden von über 100'000 Euro erlitten haben, Soforthilfen in der Höhe von 15'000 Euro. «Das ist für viele nur ein Tropfen auf dem heissten Stein», sagt der Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau Michael Horper. Doch können dank dem Geld erste finanzielle Lücken gedeckt werden.
Nur drei Winzerbetriebe nicht vom Hochwasser betroffen
Wie die Welt berichtet, sind drei Winzergenossenschaften, 49 Selbstvermarkter und rund 15 Traubenerzeuger als Zulieferer der Genossenschaften vom Hochwasser betroffen. Nur drei Winzerbetriebe im Ahrtal blieben von der Flut verschont, sagt der Geschäftsführer des Weinbauverbands Ahr Knut Schubert. Etwa zehn Prozent des 560 Hektar grossen Weinbaugebietes seien nicht mehr lesbar. Die meisten Ahr-Winzer hätten keine Elementarversicherung.