Die Spur des Diebesguts im Wert von 1,6 Millionen Euro führt nach Russland
Neue Hinweise zum grossen Weindiebstahl in Spanien
Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 13. Januar 2023
Die 45 Flaschen rarer Weine, die im Jahr 2021 aus dem Sterne-Restaurant Atrio in Cáceres in Spanien gestohlen wurden, sind womöglich grösstenteils an wohlhabende Russen verkauft worden. Das berichtet die spanische Zeitung El Periódico mit Verweis auf Rechercheergebnisse des Investigativ-Portals Casa Abierto.
Laut der Zeitung gehen die Ermittler der Policia Nacional davon aus, dass die Diebe die Weine stahlen mit einer Liste von potenziellen Käufern in der Hinterhand. Womöglich handele es sich auch um einen Auftragsraub. Die Polizei habe Hinweise darauf, dass sich die Diebe mit den Käufern aus Russland nach dem Raub in einem anderen europäischen Land trafen, das sie auf ihrer Flucht durchquerten.
Im Oktober 2021 hatten ein Mann und eine Frau mit gefälschten Pässen im Hotel-Restaurant Atrio nahe der portugiesischen Grenze eingecheckt und im Drei-Sterne-Restaurant gegessen. Danach fragten sie nach einer Führung durch den Weinkeller, der ihnen gewährt wurde. In der Nacht gelang es ihnen, den Nachtportier abzulenken und sich Zugang zum Weinkeller zu verschaffen. Sie stahlen 45 Flaschen Wein im Wert von mehr als 1,6 Millionen Euro.
Die Diebe: Ein Rumäne und eine mexikanische Schönheitskönigin
Das Diebespaar – ein rumänischer Staatsbürger und eine ehemalige mexikanische Schönheitskönigin – wurde nach einer Flucht durch halb Europa im Juli 2022 Kroatien gefasst.Sie verweigern bisher die Aussage zum Verbleib der Weine. Die Ermittler vermuten, dass der Rumäne die wertvollste Flasche aus dem Raub, einen Chateau d'Yquem aus dem Jahrgang 1806, zurückbehalten hat als eine Art Altersvorsorge nach seinem Aufenthalt im Gefängnis. In der Zwischenzeit wurde auch bekannt, dass der Mann schon zwei Mal verhaftet worden war, nachdem er einige Flaschen Romanée-Conti gestohlen hatte – einmal 2019 aus einer Weinhandlung in Madrid und einmal aus einem Duty Free 2020 am Flughafen von Genf.
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