19'000 Liter gefälschter Wein

Walliser Winzerfamilie entlarvt betrügerischen Weinhandel

Text: Linus Bauer | Veröffentlicht: 18. Mai 2022


Die Domaines Rouvinez aus Siders hat einen Wein-Betrug aufgedeckt. Das Walliser Weingut bekam ein Angebot für 19'000 Liter AOC-Wein für die Zugabe zur eigenen Produktion. Die lange Lieferzeit von drei Wochen machte die Winzerfamilie allerdings stutzig, berichtet «20 Minuten». Um der Angelegenheit auf den Grund zu gehen, bestellte sie den Wein zu sich.

Im Wallis gilt die Regel, dass Zugaben bei AOC-Weinen in einer Höhe von bis zu 15 Prozent erlaubt sind. Die Zugabe muss allerdings aus Trauben, Traubenmost oder Weinen aus dem Wallis bestehen. Um die Herkunft zu überprüfen, unternahm die Domaines Rouvinez zusammen mit der Schweizerischen Weinhandelskontrolle (SWK) eine Isotopenanalyse des gelieferten Weins.

Wein stammt nicht aus dem Wallis – und auch nicht aus der Schweiz

Eine Isotopenanalyse gibt quasi Aufschluss über den «Fingerabdruck» eines Weines. Mit ihr lassen sich Schlüsse über die geographische Herkunft und den Jahrgang ziehen. Die Analyse des fragwürdigen Weins bestätigte die Zweifel. Der Wein stamme nicht aus der Schweiz geschweige den aus dem Wallis, so das Resultat.

Das Weingut und das SWK haben deshalb Klage gegen den Händler eingereicht. Die zwei Tanks mit dem fragwürdigen 19'000 Litern Wein lagern nun bei der Familie Rouvinez im Keller und werden von der SWK unter Verschluss gehalten.

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