Rekordpreis für Spätburgunder von Peter Kriechel

«Flutwein» bei Benefiz-Auktion für 30'000 Euro versteigert

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 18. Juli 2022


Bei einer Benefiz-Auktion ist eine Flasche Flutwein – ein aus den Fluten geretteter Ahr-Wein – inklusive einem NFT zu einem Rekordpreis von 30'000 Euro versteigert worden. Einen so hohen Betrag zahlte noch nie jemand für einen deutschen Wein. Die Versteigerung fand am Jahrestag der Flut an der Ahr am 14. Juli statt, wie das Deutsche Weininstitut (DWI) mitteilte.

Bei dem Wein handelt es sich um einen 2012 Spätburgunder Ahrweiler Rosenthal vom Weingut Peter Kriechel. Es war die Flasche Nummer 14 der 99 noch verfügbaren Flutwein-Flaschen, die per Hand nummeriert wurden. Der Erlös der Versteigerung kommt dem Verein «AHR - A wine region needs Help for Rebuilding e.V.» zugute.

Neuer Höchstpreis für deutschen Wein

Der bisherige Höchstpreis für eine Flasche deutschen Wein betrug 53‘000 D-Mark (ca. 27‘000 Euro). Er wurde 1987 für eine Flasche 1735 Johannisberger Riesling von Schloss Schönborn bei einer Versteigerung im Rheingau erzielt.

Mit der Versteigerung des Weins mit NFT steigt die Ahr auch erstmals in das Geschäft mit den digitalen Zertifikaten ein.  Ein NFT, kurz für Non-Fungible Token, ist ein nicht ersetzbarer, digitaler Kryptowert, der in der Blockchain gespeichert ist. «Mit dem Schritt ins Metaversum wollen wir sowohl zu einer längerfristigen Unterstützung der Ahrweinerzeuger als auch zu einer Neupositionierung der Ahr als besonders innovative Weinregion beitragen», erklärte Peter Kriechel. Käufer ist die Versicherungsgesellschaft Zürich AG.

Die Köpfe hinter «Flutwein»

Kriechel war gemeinsam mit Daniel Koller Initiator der Versteigerung. Die beiden hatten zusammen mit der Gastronomin Linda Kleber im letzten Jahr die Flutwein-Aktion ins Leben gerufen. Dabei konnte jedermann Pakete mit geretteten Weinen von der Ahr kaufen.

Und das nächste Projekt für Unterstützung der Ahr ist auch schon in Planung: Das Museum of Modern Ahrts. In diesem Museum sollen einmal Gegenstände ausgestellt werden, an denen die Geschehnisse der Flutnacht erklärt werden. Es soll «zum Zentrum des neuen Ahr-Metaversums» werden, erklärte Daniel Koller. Die Objekte des Museums sollen demnach ebenfalls als NFTs in der Blockchain hinterlegt werden.

Das könnte Sie auch interessieren

Zurück zur Übersicht