Stattdessen «Cosecha» oder «D.O. Ribera del Duero»

Immer mehr Ribera del Duero-Weingüter verzichten auf «Crianza» und «Reserva»-Weine

Text und Fotos: Alice Gundlach


Immer mehr Weingüter in der nordspanischen Premiumregion Ribera del Duero machen keine «Crianza»- und «Reserva»-Weine mehr. Das berichtet der Marketing-Direktor des Consejo der D. O. Ribera del Duero Pablo Baquera gegenüber Vinum.

Der Grund dafür: Sie wollen ihren Weinen genau die Reifezeit geben, die für den jeweiligen Jahrgang die am besten geeignete ist. «Das Consejo möchten den Winzern diese Flexibilität auch geben», erklärte Pablo Baquera. Anstatt dessen werden die Weine dann mit der Bezeichnung «Cosecha» und der Appellationsbezeichnung «D.O. Ribera del Duero» ausgewiesen.

«Holz ist nicht der Protagonist»

«Wir machen keine Weine des Labels wegen, sondern Weine mit dem richtigen Timing», erklärt dazu etwa Raúl Quemada, Winemaker des Weinguts Portia, das zur Grupo Faustino gehört. «Bei unseren Weinen soll das Holz ein Begleiter sein und nicht der Protagonist. So erhält der Wein seine Frucht und mehr Persönlichkeit.»

Dennoch produzieren die meisten Weingüter auch immer noch Weine mit den klassischen Bezeichnungen. Bisher seien die «Cosecha»-Weine auch mehr auf dem spanischen Inlandsmarkt vertreten. «Gerade für Konsumenten auf den Auslandsmärkten kann es irritierend sein, dass sie nicht genau wissen, wie lange Reifezeit ein Wein mit der Bezeichnung 'Cosecha' hat», gibt Pablo Baquera vom Consejo zu.

Wenn sich ein Wein «Crianza» nennen will, muss er in der Ribera del Duero mindestens 24 Monate reifen, davon 12 Monate im Holzfass, eine «Reserva» braucht mindestens 36 Monate Reife, davon wieder 12 Monate im Holz. «Cosecha» bedeutet im Gegensatz dazu «Jahrgangswein».

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