Vertikale Poderi Sori: In Schweizer Hand

Liebhaber alter, sprich gereifter Barolo zieht es unbeirrbar Jahr für Jahr im Herbst ins Piemont. Sie kommen nicht nur, um die Weine zu geniessen, sondern auch wegen des besonders verführerischen kulinarischen Angebots. Aus einer Leidenschaft fürs Piemont ist die Poderi Sori in den 1970er Jahren entstanden. Die Väter der heutigen Inhaber waren Jahr für Jahr im Herbst ins Piemont gereist, und eines Tages wurde die zunächst etwas verrückt klingende Idee geboren, ein eigenes Fass zu erwerben und somit einen eigenen Wein zu produzieren. Sie waren mit Luigi Oddero ins Gespräch gekommen, und der stellte 1986 den Kontakt zu einer Erbengemeinschaft her, die zwei Hektar Rebfläche in Baudana, einer Subzone der Serralunga, verkaufen wollte. Sie griffen zu, die Weinbereitung übernahm Luigi Oddero. Es sollte kein kompletter Einstieg ins Weinbusiness werden, der Gedanke war, einen tollen Wein mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis für Freunde und Bekannte zu haben. Aber die zwei Hektar waren nicht wirtschaftlich. Zwei Jahre später ergab sich die Gelegenheit zur Erweiterung in nur 500 Metern Entfernung. Sie konnten zwei weitere Hektar in der Lage Parafada erwerben. Parafada liegt auf der Rückseite der bekannten Lage Sperss des prominenten Nachbarn Gaja. Seit 1992 ist Carlos Andulfo als eigener Weinmacher für die Poderi Sori tätig. Im Jahr 1993 kam es zu einem heftigen Murenabgang in der Lage Baudana, und ein Teil der Reben musste neu gepflanzt werden. Da am Fuss des Hanges die Sonneneinstrahlung zu gering für Nebbiolo ist, wurde Sauvignon Blanc gepflanzt. In den Nullerjahren wurden die Weine nur noch als Offenwein verkauft, mit wenigen Ausnahmen wie 2001 und 2007. Jetzt haben Thomas Hodgskin und Giorgio Gattiker, die Söhne der Gründer, das Weingut wieder zum Leben erweckt.