Seitensprung-Guide: Cider, Cidre und Sidra

Das Angebot im Handel an guten, aromatischen Äpfeln und auch Birnen ist in der Regel mehr als überschaubar, denn die wohlschmeckenden Sorten sind meist rar, nicht lagerfähig und nur regional zu finden. Wer Apfel, Birne und weiteres Kernobst gerne auch in flüssiger, vielleicht sogar prickelnder Form geniessen möchte, findet zahlreiche wunderbare Cider- und Cidre-Kreationen von Mostereien und auch kleinen Manufakturen. Dabei erstreckt sich das Angebot von klassischen Produktionsregionen der Welt auch auf den heimischen Markt, denn mehr und mehr Winzer widmen sich den fruchtigen, aber auch herben Schäumern aus Apfel, Birne und Co. Die Nachfrage ist weiterhin steigend, entsprechen diese doch mit ihrem niedrigeren Alkoholgehalt dem aktuellen Zeitgeist, weniger Alkohol zu konsumieren. Und das mit Erfolg, so manchen von uns gewünschten Cider konnten wir für die Verkostung gar nicht bekommen, da die Mengen sehr klein und sofort wieder ausverkauft waren. Der Trend der Regionalität ist bei Cider/Cidre deutlich zu spüren, es werden alte Obstgärten wieder aus ihrem Dämmerschlaf befreit, gehegt und gepflegt, um die alten Sorten zu bewahren, die den Produkten einen besonderen Twist geben. Traditionell werden Cider aus herben, süssen und sauren Äpfeln und Birnen vergoren, oft kommen auch Quitten dazu. Das Spektrum reicht von sehr herben, kargen und fast kantigen Exemplaren bis hin zu cremigen, etwas fülligen Kreszenzen, die oft einen Hauch mehr Restzucker aufweisen. Bei der Produktion unterscheidet man zwei Wege: die einmalige Gärung, bei der der Wein vor der vollständigen Gärung von der Hefe getrennt wird, oder es wird ein herber Grundwein bereitet, der zusammen mit Hefe und Zucker auf die Flasche gefüllt und dann mittels Flaschen-gärung vergoren wird.