Guide: Vertikale Sergio Zingarelli Chianti Classico Gran Selezione

Der Lebenstraum vom eigenen Weingut: 1973 kaufte der erfolgreiche Filmproduzent Italo Zingarelli die etwa 85 Hektar grosse Hofansiedlung Le Macìe in Castellina im Herzen des Chianti Classico. Er restaurierte das Gut von Grund auf, Rebstöcke und Olivenhaine wurden angepflanzt, Personal angeheuert, Rocca delle Macìe entstand. 1978 kam der erste Wein auf den Markt, in einer für italienischen Wein nicht ganz einfachen Zeit. Aber Zingarelli hatte einen langen Atem und gute Berater, Qualität und Renommee der Weine wuchsen beständig. Seit 1989 leitet der jüngste Sohn, Sergio Zingarelli, das Unternehmen. Er hat die Gesamtfläche von Rocca delle Macìe auf heute mehr als 600 Hektar ausgeweitet, rund 200 Hektar werden für den Weinbau und 80 Hektar für den Olivenanbau genutzt. Das macht den Betrieb zu einem der grössten in der ganzen Toskana. Denn zum Besitz gehören neben dem genannten Macìe noch die Güter Sant’Alfonso, Fizzano und Tavolelle plus zwei weitere in der nahe gelegenen Maremma, Campomaccione und Casamaria.

Trotz der Grösse ist es Zingarelli über die Jahre gelungen, auch echte High-End- Weine zu keltern. Vor allem der Chianti Classico Sergio Zingarelli, eine Selektion aus einem etwa fünf Hektar grossen Weingarten in der Nähe der Kellerei, gehört zu den verlässlichsten Über-Chianti. Mit bemerkenswertem Reifepotenzial. Seit 1985 wird dieser Wein erzeugt, Vater Italo hatte ihn seinem Sohn zu Ehren aus der Taufe gehoben. Es war das Jahr, in dem der Junior auf dem Weingut anfing zu arbeiten. Fast 30 Jahre wurde der Wein mit einem kleinen Prozentsatz Colorino ausgebaut, erst 2014 stellte Sergio komplett auf hundert Prozent Sangiovese um. Vor allem in der Reife wirken die Weine seither in sich geschlossener, sind harmonischer – wie aus einem Guss. Es war eine gute Entscheidung, wie sich bis heute zeigt.