Jede Menge Top-Schaumweine zum Fest

Es muss nicht immer Champagner sein. So beginnt der erste Schritt zum Fremdgehen von Liebhabern dieses sprudelnden Gewächses. Bei genauer Betrachtung ist dieser Gedanke (und dieser Schritt...) auch völlig richtig.

Denn gross und wahnsinnig spannend ist die Welt der Schaumweine. Jedes grössere Weinland hat entweder seinen eigenen Stil oder aber genügend fähige Winzerinnen und Winzer, die das Handwerk der traditionellen Flaschengärung perfekt beherrschen. Entsprechend gross ist die Rebsortenvielfalt, die dazu verwendet wird – von autochthonen Trauben bis hin zum klassischen Sortentrio der Champagner wird praktisch alles versektet. Etwa in Portugal, wo Vadio Wines den roten Baga zu einem formidablen Rosé-Apéro-Schäumer 18 Monate auf der Hefe ausbauen. Die Zürcher Schwarzenbach hingegen zaubern aus Chardonnay und Pinot Noir einen Schäumer, der entgegen seiner Namensgebung doch schnell etwas vermissen lässt: «Nothing left to loose» ist perfekt für den Alltag.

Dass bei der traditionellen Flaschengärung stets auf der Zeit des Ausbaus auf der Hefe herumgeritten wird, hat mit der Aromenqualität zu tun. Denn je länger ein Grundwein auf dem Hefedepot liegt, desto mehr Hefe wird dabei zersetzt, und damit entstehen die typischen Aromen wie Hefezopf, Brotkruste und Brioche. Allesamt Aromen, die edle Schäumer so begehrt machen.

Die Konsumenten in der Schweiz scheinen jedoch dem Champagner die Treue zu halten. Zumindest wenn es darum geht, zu Schäumern aus Frankreich zu greifen. Von den angestellten 58 Weinen kamen lediglich fünf aus der Grande Nation. An der Qualität kann es nicht liegen, die hier verkosteten Crémants waren ordentlich. Vermutlich denken sich Frau und Herr Schweizer: Wenn Frankreich, dann muss es (wohl doch) Champagner sein.