Marktschau: Pinot Noir aus dem Burgund zwischen 20 und 40 CHF

Pinot Noir steht an der Spitze der Pyramide edler Rotweine. Für den Weinmacher ist die Sorte eine Herausforderung. Sie reagiert auf Unterschiede von Böden, Mikroklima und ist sensibel in Bezug auf das Wetter. Pinot Noir bevorzugt eher kühle Zonen, die anspruchsvollsten Pinot Noirs entstehen auf Böden mit einemhöheren Kalk-Gehalt. Im  Nordosten Frankreichs, in den Departements Yonne, Côte d’Or und Saône-et-Loire liegt die Weinbauregion Burgund. Hier bestehen die Böden aus Lehm und Kalk mit Anteilen von Sand oder Kalksplittern. Klimatisch ist das Burgund kontinental geprägt, was kalte Wintermonate und heisse Sommertage bedeutet. Der hiesige Pinot Noir wird oft als ein Stil dargestellt. Mit kleinen Abweichungen von Weingut zu Weingut, vielleicht von Jahr zu Jahr.

Es gibt mehr Licht als Schatten

Diese Marktschau belegt jedoch, wie abwechslungsreich und unterschiedlich Pinots aus dem Burgund sind. Nicht jeder Wein ist grandios, doch es gibt mehr Licht als Schatten, je höher der Preis ist, umso heller wird es. Diese Weine kosten zwischen 20 und 40 Schweizer Franken und haben einen gemeinsamen Nenner: Auch die einfacheren Pinots dieser Auswahl sind nicht mit Restsüsse zugeklebt oder wurden so lange bearbeitet, dass sie belanglos rund sind. Die 2017er zeigen sich richtig gut, die 2018er sind im Schnitt höher im Alkohol, der aber meist ausbalanciert ist. Dagegen steht 2019 noch verschlossen da, mit saftiger, präsenter Säure, aber eine knackige Frische zeigend. Mit den beiden Pinots aus dem Jahr 2014 schaut man auf zwei Stile, die unterschiedlicher nicht sein können: der eine sehr weit in der Reife, der andere mit erstaunlicher Jugendlichkeit und wunderbar klarer Aromatik. Ein Mehr an neuen Wegen in Sachen Ausbau und mehr coole Labels gäben dem Burgund die Chance, mehr junge Weintrinker anzulocken. Der Vins des Pays dieser Marktschau zeigt, wie es gehen kann.