Wineguide: Deutscher Sekt Award 2021

Man könnte auch Eulen nach Athen tragen, so müssig ist es immer noch über die Qualität deutscher Sekte zu sprechen. Auch der Vergleich mit den anderen grossen Schaumweinen der Welt ist inzwischen überflüssig bis unpassend. Der Präsident des Verbands traditioneller Sektmacher, Volker Raumland, hat es schon vor einiger Zeit ganz klar zum Ausdruck gebracht: «Wir haben unseren eigenen Stil, das ist keine Kopie eines Champagners.» Dieses selbstbewusste Statement hat sich in der Verkostung zum VINUM Sekt Award deutlich bewahrheitet. Das Handwerk ist so perfekt wie auf der anderen Seite des Rheins, die stilistische Vielfalt deckt jede nur denkbare Facette des Schaumweins ab. Und vor allem ist das Thema Reife keines mehr, nahezu alle deutschen Sektmacher haben einen Fundus an gereiften Sekten in den Kellern. Das belegten die Anstellungszahlen recht deutlich. Bei den Burgundersorten wurden 111 Sekte mit bis zu 36 Monaten Hefelager eingereicht, 72 Sekte waren es bei den Sekten mit mehr als 36 Monaten. Das spiegelte sich verständlicherweise auch in den Wertungen wider. Um ganz oben mitspielen zu können, mussten es schon mindestens 93 Punkte sein, darunter war ein Platz auf dem Treppchen nicht drin.

Was zu guter Letzt ein weiteres Zeichen für die unbedingte Qualität ist: Es konnten sich etliche Newcomer ganz weit oben festsetzen, neben den bekannten Platzhirschen wie Raumland, Griesel, Andres & Mugler oder Schloss Vaux sorgten die sonst eher für ihre Stillweine bekannten Betriebe für Überraschungen. Das sich das Weingut der Stadt Mainz mit einem Sekt unter zehn Euro an die Spitze der Kategorie 3 setzen konnte, liess auch bei den erfahrensten Verkostern die Kinnlade runterklappen.

Der Deutsche Sektaward ist ein von VINUM organisierter Wettbewerb, bei dem die Weine nach dem 100 Punkte-Schema bewertet werden. Den Umrechnungs-Schlüssel zum traditionell von VINUM angewendeten 20 Punkte-Schema finden Sie unter www.vinum.eu/punkte