Marktschau Vinos de la Tierra ab 15 Franken
Topcrus aus dem Niemandsland
Degustation: Sigi Hiss und Thomas Vaterlaus, Text: Thomas Vaterlaus
Die Zahl der «Vinos de la Tierra» nimmt in Spanien laufend zu. Gemäss der Qualitätspyramide der spanischen Ursprungsbezeichnung eigentlich zweitklassig nach den DO-Weinen, kommen heute aus dieser Kategorie immer mehr Spitzenweine auf den Markt. Dies gilt besonders für die Gewächse aus Kastilien und Mallorca.
Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Gründe, warum die spanischen Winzer heute zunehmend Topweine mit der Bezeichnung Vinos de la Tierra auf den Markt bringen. Erstens gibt es in Spanien noch immer einen eigentlichen Schatz von alten, oft bis zu hundertjährigen Rebbergen, die (noch) in keinem DO-Gebiet liegen, ganz besonders in der Region Castilla y Léon. Zweitens wählen Winzer heute oft die Bezeichnung Vinos de la Tierra (VdlT), weil sie dann bezüglich der Rebsortenwahl und der Herstellungsvorschriften wesentlich freier und flexibler sind, als wenn sie DO-Weine herstellen. Manchmal hat die Wahl einer VdlT-Bezeichnung aber auch marketingtechnische Gründe. Denn während etwa DO-Namen wie «Binissalem» oder «Pla i Llevant» nicht auf den ersten Blick erkennen lassen, dass die betreffenden Weine aus Mallorca stammen, verspricht diesbezüglich der Ausdruck «Vi de la Terra Mallorca» wesentlich mehr Klarheit. Die VINUM-Marktschau beweist, dass im Bereich der preislich gehobenen VdlT-Weine (über 15 Franken) heute Gewächse zu finden sind, die qualitativ problemlos mit ambitionierten DO-Weinen mithalten können.
Die Verkostung
Die Muster werden verdeckt verkostet und stammen von Händlern, die dem VINUM WineTradeClub angehören und regelmässig über die Themen der Marktschau-Verkostungen informiert werden. Infos zum Club finden Sie unter www.vinum.eu/wine-trade-club. Die Resultate der gesamten Verkostung finden Sie hier: