VINUM-PROFIPANEL CHAD-Land Sauvignon Blanc
And the winner is...
VON WINNING
Text: Carsten Henn, Fotos: Jakob Kaliszewski
Sauvignon Blanc ist der Aufsteiger unter den weissen Rebsorten in Deutschland, der Schweiz und Österreich – wie auch im Rest der Welt. Doch zu welcher Grösse und welchen Stilistiken ist die weisse Lady im deutschsprachigen Raum fähig? Und welches Land gewinnt den Dreiländerkampf? Als Favoriten gingen die Weine aus der Steiermark ins Rennen, doch es wurde ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen mit einem Sieger aus der Pfalz. Und einem Ergebnis: Die Winzer beherrschenden Holzeinsatz mittlerweile perfekt.
«Unglaublich! Das ist ja grüne Paprika pur!» Spitzen-Sommelier Sebastian Georgivom «485 Grad» in Köln, vor kurzem vom «Gault & Millau Wein Guide» für die «Weinkarte des Jahres» ausgezeichnet, schwenkt fasziniert das Glas. «Einzigartig!» Bei keinem anderen Wein ringt die Würze so aus dem Glas. Die Runde diskutiert, woher der Wein wohl stammen könnte.
Georgi weiss nicht, dass sich in seinem Glas der Burgweg vom Pfälzer Sauvignon-Blanc-Experten Weingut Gehrig befindet. Er weiss es von keinem der Weine, denn alle Flaschen stecken bis zum Hals in bunten Hüllen. Als zum Schluss der Gewinner gelüftet wird, ist er dennoch nicht überrascht, denn von Winnings «500» ist bereits eine Legende. Ausgebaut in neuen 500-Liter-Holzfässern, im sogenannten Halbstück, stammen die Trauben zum Teil von einer recht neuen Dichtpflanzung mit 9000 Stöcken pro Hektar in der Lage Paradiesgarten, zum Teil von alten Anlagen auf Kalkböden. Mehr als einer denkt bei diesem Wein an einen weissen Bordeaux – und zwar einen richtig guten. Kein einfacher Wein, doch gerade in seiner unkonventionellen Art überaus begeisternd.
Nach der Probe kontaktiere ich von Winnings Kellermeister Stephan Attmann in Deidesheim. Und er nennt zwei Punkte, die bei der Herstellung von Weltklasse-Sauvignon-Blanc so wichtig sind. «Schönungsmittel werden vermieden, der Sauvignon Blanc reagiert hier noch ‹beleidigter› als Riesling! Und es braucht gesundes reifes, aber nicht überreifes Traubenmaterial. Das sind 90 Prozent der Arbeit – und das ist in den meisten Jahren viel Arbeit!»
Die Pfalz ist Spitzenreiter
Die Pfalz, Heimat des Weinguts von Winning, ist mit 280 Hektar Deutschlands Spitzenreiter in Sachen Sauvignon Blanc, gefolgt von Rheinhessen (170 Hektar), Baden (100 Hektar) und Württemberg (50 Hektar). Aber auch an der Nahe, im Rheingau, an der Mosel, in Franken, der Saale-Unstrut-Region, Sachsen, am Mittelrhein und sogar an der Hessischen Bergstrasse gibt es Flächen. Um es anders zu sagen: Die Rebsorte steht überall. Ja sogar vor den Toren Berlins. Am Polarkreis des Weinbaus, dem Werderaner Wachtelberg, steht sie. Oftmals wird die Rebsorte als absolute Neuerung in Deutschland angesehen, dabei pflanzte beispielsweise das Gräflich Wolff Metternich’sche Weingut in Durbach 1830 in der Lage Schloss Grohl Rebstöcke, die von Château d’Yquem stammten. Verkauft wurde der Wein über anderthalb Jahrhunderte lang als Weisser Bordeaux.
«Eine spannende Probe mit einigen Überraschungen. Es zeigt sich die Flexibilität dieser Rebsorte, die sowohl mit aber auch ohne Holz, streng reduktiv aber auch im oxidativen Ausbau hervorragende Ergebnisse erzielen kann. Immer charakterstark ist hier für jeden Geschmack etwas dabei.»
Katharina Röder Sommelière
Es gibt nicht viele Sauvignon Blanc in der Schweiz – die Nachfrage nach ihnen ist gross, sodass nur wenige den Weg über die Grenzen finden. Deshalb ist ihre hohe Qualität ausserhalb der Schweiz wenig bekannt. Die meisten Rebstöcke der Sorte stehen in der Region um Genf, im Kanton Wallis und im Tessin. Der Überraschungszweite kommt aus dem Aargau. Vor 18 Jahren pflanzte das Weingut Wehrli den ersten Sauvignon Blanc auf Muschelkalkboden. «Der Boden ist hochalkalisch mit vielen Elementen, vor allem mit dem Kalium und Calcium. Das Kalium muss für diese Sorte frei sein», erklärt Winzerin Susanne Steiger-Wehrli. Wenige Winzer erzählen so ausführlich und mit Nachdruck über das Laubmanagement wie sie. «Moderate und sehr späte Laubarbeit lassen unsere Trauben an Kraft gewinnen. Für uns ist das Blatt tabu. Wir geizen lediglich bis zur Traubenzone aus. Das Blatt soll so lange wie möglich arbeiten. Licht bekommt die Traube erst in der späteren Reifephase zu sehen. Wir erhoffen so, unsere Grüne-Paprika- und Grapefruitaromen zu fixieren. Auch dass die Säure gut und stabil ist, hat mit dem Laub und Wachstum der Rebe zu tun.»
Der dritte Platz auf dem Podium ging – als hätte die Blindprobengöttin salomonisch sein wollen – an ein Weingut aus Österreich, genauer der Steiermark. Hier, vor allem in der Süd- und Südoststeiermark, schlägt das Herz der Sauvignon-Blanc-Produktion der Alpenrepublik. Vier Zahlen belegen den Boom der Rebsorte: Betrug die Anbaufläche 1999 noch 314 Hektar, zählte sie zehn Jahre später im Jahr 2009 mit 933 Hektar bereits fast das Dreifache. In Deutschland, wo die Rebsorte mittlerweile auf Platz zwölf der Statistik steht, verhält es sich ähnlich. Aktuell sind es über 850 Hektar. Veränderung zum Jahr 1995: fast 850 Hektar!
Früher Spitzen-Wagen – jetzt Spitzen-Weine
Aber zurück nach Österreich. Das ungewöhnlichste Sauvignon-Blanc-Weingut ist wohl das von Dr. Pischetsrieder, der seinen Wein von Biowein-Ikone Willi Sattler aus Gamlitz erzeugen lässt. Ja, Sie haben richtig gelesen, Bernd Pischetsrieder, von 1993 bis 1999 zunächst bei BMW und dann bei Volkswagen von 2002 bis 2006 Vorstandsvorsitzender, Träger des Bundesverdienstkreuzes. Sein Wein stammt aus der Lage Hochgrassnitzburg und war gar einer der besten der ganzen Probe. Pischetsrieder kaufte sich einst ein Anwesen in der Südsteiermark – als Zweitwohnsitz. Dazu gehörten auch 1,2 Hektar Weinbergsparzellen am Hochgrassnitzberg. Sattler legte den Weingarten für ihn komplett neu an und hat auch ansonsten bei diesem Projekt völlig freie Hand. Sattlers druckvoller Wein von der Spitzenlage Kranachberg erhielt exakt die gleiche Punktzahl.
«Die Auswahl war beachtlich – trotzdem hätte man sie auf vier bis fünf Weine reduzieren können, da viele einem Mainstream-geschmack nachjagen und sehr ähnlich waren. Die wenigen, die anders geschmeckt haben, haben auch in der Probe die Geister geteilt – und davon wünsche ich mir mehr. Sauvignon Blanc ist erstmal nur eine Rebsorte, den Charakter kriegt sie durch alles andere, was eben zum Weinmachen nötig ist. Wenn das nicht zum Ausdruck kommt, bleiben wir in einer langweiligen Eintönigkeit!»
Surk-ki Schrade Weinhändlerin
Doch als bester Österreicher schaffte es ein Sauvignon Blanc des Weingutes Neumeister aus der Lage Moarfeitl auf Platz drei. Es ist ein ganz spezieller Wein, eine Legende in Österreich, ein Wein, der unglaublich in sich ruht und der enormer Lautstärke, die Sauvignon Blanc mit sich bringen kann, eine zartgliedrige Musikalität entgegensetzt. Sebastian Bruckner vom Weingut erklärt die Besonderheit dieses Tropfens: «Den grössten Unterschied beim Moarfeitl macht die Riede aus, diese ist zwar nicht so steil wie die meisten anderen unserer Lagen, jedoch partiell von Wald umrandet und auf einem Hochplateau liegend. Durch den Wald ist diese Riede tendenziell etwas kühler, somit benötigen die Trauben im Durchschnitt zwischen ein und zwei Wochen länger, um voll auszureifen. Mit dem Ergebnis, dass sich der Wein vielschichtiger zeigt und sich tiefgründigere Aromen wiederfinden.»
Der Moarfeitl ist der älteste in Familienbesitz befindliche Weingarten. «Die Weine bestechen durch ihre Komplexität, Tiefgründigkeit und Mineralität, sind nie vordergründig und benötigen oft Jahre, bis sie sich erschliessen.» Bemerkenswert bei derVinifikation ist, dass der nach langer Maischestandzeit spontan in grossen Holzfässern vergorene Wein für mindestens 18 Monate auf der Feinhefe liegt – den anderen Sauvignon Blanc des Hauses wird deutlich kürzere Zeit gegönnt. Aber der Moarfeitl ist eben etwas ganz Besonderes. Schon die ersten drei Weine zeigen, wie viele Gedanken sich die Winzerinnen und Winzer im deutschsprachigen Raum zum Sauvignon Blanc machen – und dass die Zeit von Neuseeland- oder Loire-Kopien vorbei ist.
Sebastian Georgis Fazit erscheint da nur folgerichtig: «Bei der Probe gab es eine grosse Spannbreite an Stilistiken, es gibt keine Gleichförmigkeit, was gut ist. Die Spitze ist klein – diese aber ist Weltklasse!» Für Wein-Blogger Ralf Kaiser, einen Kenner der deutschen und österreichischen Weinszene, sind die SchweizerWeine die grosse Überraschung. «Mit einem so guten Abschneiden der Schweizer hatte ich nicht ansatzweise gerechnet. Spannend auch, dass sich von Winnings ‹500› durchsetzen konnte, denn der Wein spaltet. Ich kenne etwa gleich viele Weinfreunde, die ihn lieben und die ihn als kaum trinkbar ablehnen. Zur Ehrenrettung zweier diesmal abgeschlagener Österreicher sei gesagt, dass ich die Weine von Tement und Wohlmuth schon oft im Glas hatte und sie sich in der Regel deutlich besser präsentierten als bei dieser Verkostung.»
«Dem Sauvignon Blanc ist das Potenzial in der Schweiz, Deutschland und Österreich nicht abzusprechen. Stilistisch war in dieser Verkostung eine grosse Bandbreite vertreten. Nicht immer jedoch liessen die Weine erkennen, wohin die Hersteller mit ihrer Interpretation des Sauvignon Blanc wollten. Die Sieger waren sehr überzeugend, bei vielen Weinen waren gute Ansätze zu erkennen und damit die spannende Aussicht, wie sich die Weine dieser Winzer in Zukunft entwickeln werden.»
Verena Herzog Sommelière
Dass Sommeliers und Sommelièren stets darüber nachdenken, zu welcher Speise ein Wein passt, zeigt das Resümee von Gastgeberin Claudia Stern: «Man ist stets auf der Suche nach trockenen, dichten, eigenwilligen Weinen mit grossem Aromenspektrum. Zum Glück gibt es einige davon! Holzeinsatz können aber nur wenige. Ich mag Sauvignon Blanc, ich liebe ihn zu Vorspeisen und Kräutern und Salat. Burrata plus Tomate plus Olivenöl plus frisches Basilikum gleich Sauvignon Blanc bester Herkunft ohne Holz.» Für die Gastronomie ist diese Rebsorte ein grosses Geschenk – können doch selbst absolute Nasennieten bei der Bouquetsorte etwas riechen –, und am Gaumen erfrischt sie ohne bittere Anklänge. Auch das hat dazu geführt, dass sie mittlerweile weltweit die zweitwichtigste weisse Rebe nach Chardonnay ist. 2010 lag die Anbaufläche auf dem Globus bei rund 111 000 Hektar – eine Steigerung von satten 70 Prozent in Bezug auf die Jahrtausendwende. Ihr hauptsächliches Verbreitungsgebiet ist immer noch Frankreich mit 27 000 Hektar, wobei Neuseeland mit über 20 000 Hektar und weiterhin beeindruckendem Wachstum auf dem Weg ist, der Grande Nation die Spitzenreiterposition streitig zu machen.
In den 1980er Jahren begeisterten sie die Weinwelt mit ihren rassigen und fruchtintensiven Sauvignon Blanc aus Marlborough, die zur Blaupause vieler Weine weltweit wurden und den Turbo für die Verbreitung der Rebsorte zündeten. Ihr hauptsächliches Verbreitungsgebiet hat die Rebe jedoch weiterhin im Südwesten Frankreichs, auch die erste Erwähnung der Sorte im Jahr 1710 ist dort zu verorten. Die Franzosen zählen sie zu den Cépages Nobles, den edelsten Rebsorten der Welt.
Und was ist jetzt das Endergebnis des Dreiländerkampfs Deutschland, Schweiz, Österreich, Austragungsort: Köln, 25 Spieler, 7 Schiedsrichter, 1 Rebsorte? Ein gerechtes Unentschieden. Und ein grosser Gewinn für die Weinwelt!
Resultat
Weingut von Winning, Deidesheim, Pfalz (D), Sauvignon Blanc «500» 2013
18 Punkte | 2016 bis 2021
The winner… has it all! Viel Holz, viel Rauch, viel Mineralik, viel Säure, viel Harmonie – und ganz wichtig: eine kühle Art.«Umwerfend», schrieb eine Verkosterin mit drei Ausrufezeichen. Grosse Länge, eigene Prägung. Fast einhellige Begeisterung.
Preis ca. 38 Euro
Wehrli Weinbau, Küttigen, Aargau (CH), Aargau AOC Sauvignon Blanc Küttigen 2014
17.5 Punkte | 2016 bis 2022
Ungemein ausdrucksstarker Sauvignon mit Aromen von Feuerstein, süsserroter Paprika und Rauch der Barrique. «Gross!», fasst Sebastian Georgi zusammen. Damit ist unter anderem gemeint: straff, trinkig, animierend, saftig, mit langem Nachhall.
Preis ca. 19.50 Franken
Weingut Neumeister, Straden, Südoststeiermark (A), Sauvignon Blanc Moarfeitl 2013
17 Punkte | 2016 bis 2021
Österreichs Bester bietet feinfruchtig-betörende Aromen (Kiwi, Litschi, Stachelbeere, Papaya), mineralische Struktur, seidige Säure und grosse, harmonische Gelassenheit. Kein bisschen Laut, ein Gentleman mit ganz viel Stil und Eleganz.
Preis ca. 30 Euro
Zweifel & Co. AG, Zürich (CH), Zürich AOC Sauvignon Blanc Blanc Fumé Centenaire 2014
17 Punkte | 2016 bis 2022
Kein Zweifel, dieser Zweifel aus Zürich ist gross! Herrlich cremige, fast buttrige Art, die Holznoten der Barrique sind wundervoll eingebunden (Rauch, Speck), dazu grün-vegetale (süsse Erbsen) und Tee-Aromen, ganz viel Kiwi. Saftig-reife Art.
Preis ca. 33 Franken
Weingut Stern, Hochstadt, Pfalz (D), Sauvignon Blanc Fumé*** 2014
16.5 Punkte | 2016 bis 2019
Trägt seinen Namen Fumé zu Recht! Rauch, Speck und Holz finden sich im Bouquet wie am Gaumen, doch sind sie wundervoll harmonisch eingebunden in Noten von Melone, Minze, Zitruskräutern und etwas Spargel. Sehr animierend mit toller Säure.
Preis ca. 16,50 Euro
Weingut Sattlerhof, Gramlitz, Südsteiermark (A), Sauvignon Blanc Grassnitzburg Weinberg Dr. Pischetsrieder 2013
16.5 Punkte | 2016 bis 2020
Der Sauvignon Blanc aus dem Weinberg von Dr. Pischetsrieder begeistert und erntet das Adjektiv «edel». Feinfruchtige Aromatik nach Pfirsich, Johannisbeere und Litschi, animierende Säure, harmonischer Abgang. Elegant.
Preis ca. 32 Euro
Domaine Louis Bovard, Cully, Waadt (CH), Sauvignon du Pays de Vaud AOC Ribex 2014
16.5 Punkte | 2016 bis 2021
Auch in der Waadt am Genfersee beherrscht man Sauvignon. Schmelziger Tropfen mit Minze sowie Aprikose, Cassis und Stachelbeere im Bouquet und Saft am Gaumen. Reif-weiche Art. Ein echter Publikumsliebling mit dezenter Mineralik und vollmundigem Finale.
Preis ca. 25 Franken
Weingut Sattlerhof, Gramlitz, Südsteiermark (A), Sauvignon Blanc Kranachberg 2013
16.5 Punkte | 2016 bis 2020
«Charming, süffig, trocken und straff», fasst Claudia Stern diesen typischen Steiermark-Sauvignon exemplarisch zusammen. Johannisbeerblätter, Birne, Pfirsich, Mango im Bouquet, sehr exotisch und gleichermassen kühl am Gaumen. Und sehr elegant.
Preis ca. 32 Euro
Domaine Louis Bovard, Cully, Waadt (CH), Lavaux AOC Epesses Grand Cru Sauvignon Blanc Buxus 2014
16 Punkte | 2016 bis 2020
Litschi, Joghurt, weisse Johannisbeere, Röstnoten von Kaffee – die Jury tippte aufgrund der cremigen Art und der weichen Säure auf einen Schweizer Wein. «Komplexer Aristokrat mit toller Frucht», vermerkte Sebastian Georgi. Mundfüllend und dicht.
Preis ca. 32 Franken
Weingut Wolfer, Weinfelden, Thurgau (CH), Thurgau AOC Weinfelden Sauvignon Blanc 2015
16 Punkte | 2016 bis 2020
Jugendliche Zitrusfrucht und frische Mangofrucht bestimmen das Bouquet dieses 2015ers, dazu kommt eine Mentholnote, die den Wein ebenso komplex wie eigenwillig erscheinen lässt. Am Gaumen bereits ausgesprochen harmonischund von schöner Länge.
Preis ca. 21 Franken
Weingut Winkler-Hermaden, Kapfenstein, Südsteiermark (A), Sauvignon Blanc Ried Kirchleiten 2013
16 Punkte | 2016 bis 2020
Rauchig und mineralisch, doch mit süsser Frucht (Holunder, Kräuter, rote Paprika). Am Gaumen ausgewogen, aber knacktrocken wirkend mit feiner Bitternote. Wurde von mehreren Verkostern als typischer Sauvignon Blanc der Steiermark ausgemacht.
Preis ca. 23 Euro
Weingut zum Sternen, Würenlingen, Aargau (CH), Aargau AOC Im Lee Sauvignon Blanc Döttingen 2014
16 Punkte | 2016 bis 2020
Dieser Wein ist notorisch ausverkauft. Die Familie Meier betreibt auch noch ein sehr gutes Gasthaus, wo er sich dann noch findet! Reifer Pfirsich, Ananas, Melone und Mirabelle duften betörend, seidige Säure, im Finish ein zartbitterer Biss.
Preis ca. 22 Franken
Weingut Rainer Gehrig, Weisenheim, Pfalz (D), Sauvignon Blanc Vom Burgweg 2014
15.5 Punkte | 2016 bis 2019
Grüne Paprika! Mehr muss man kaum schreiben, obwohl auch Farn, Salat, Kräuter und Feuerstein vermerkt wurden. Am Gaumen dann ausgewogen mit feiner Säure, dezenter Salzigkeit, überraschend subtil und elegant nach dem grünen Punch im Bouquet.
Preis ca. 19,50 Euro
Weingut Rainer Schnaitmann, Fellbach, Württemberg (D), Sauvignon Blanc Iflinger 2014
15.5 Punkte | 2016 bis 2019
Ein Württemberger Sauvignon Blanc, der auf eine köstliche, pure Frucht baut, aber auch Maiglöckchenduft aufweist und viel Luft braucht, um sich zu entwickeln. Sehr subtiler Wein, fest im saftigen Nachklang, grosser Trinkfluss.
Preis ca. 18,50 Euro
Weingut Eichholz, Jenins, Graubünden (CH), Graubünden AOC Sauvignon Blanc 2014
15.5 Punkte | 2016 bis 2019
«Wunderbares, ausgeglichenes Aroma von Frucht und Mineralik», schreibt Katharina Röder begeistert. Andere vermerken Saft, Frucht und Frische, klassische Art mit Stachelbeer-Aromatik und schmeckbarer Süsse. Ein Wein, der mit Luft noch sehr gewinnt.
Preis ca. 30 Franken
Weingut Tement, Berghausen, Südsteiermark (A), Sauvignon Blanc Grassnitzerberg Reserve 2011
15.5 Punkte | 2016 bis 2019
Barocker Sauvignon Blanc mit rauchig-erdiger Aromatik, aber auch Minze, Pfirsich und Flieder finden sich, doch ist die Frucht eher dezent. Am Gaumen überraschend weich und schmeichlerisch statt spritzig, im Abgang mit rustikaler Säure.
Preis ca. 28 Euro
Weingut Wohlmuth, Fresing, Südsteiermark (A), Sauvignon Blanc Edelschuh 2014
15.5 Punkte | 2016 bis 2019
Klassischer Stil mit reifer Stachelbeere, aber auch Buchsbaum, Kräuter, ein Hauch Pfeffer, etwas Banane und Pfirsich, am Gaumen dann markante Säure, angenehme Struktur, saftig und klar bei spürbarem Volumen. Wirkt noch sehr jugendlich.
Preis ca. 36 Euro
Schlossgut Bachtobel, Weinfelden, Thurgau (CH), Thurgau AOC Sauvignon Blanc 2014
15.5 Punkte | 2016 bis 2019
Faszinierende Aromenkombi aus Feuerstein, Minze und Schokolade. Das alles umschlossen von grünen Noten (Gras, Farn), Frucht (Kiwi, Stachelbeere, Cassis). Intensive Säure und schöne mineralische Struktur. Eher moderner Typ. Der 2014er ist ausverkauft.
Preis ca. 23 Franken (Jahrgang 2015)
Weingut Genheimer-Kiltz, Gutenberg, Nahe (D), Sauvignon Blanc Felseneck 2015
15 Punkte | 2016 bis 2019
Ein exotisches Multivitamin-Bonbon mit Paprika und Holunder. Am Gaumen dann enorm animierende Säure. Sehr moderner Wein, der von einigen Juroren sehr hoch und von anderen sehr niedrig bewertet wurde. Doch eine Einigkeit herrschte: einzigartig!
Preis ca. 7,50 Euro
Erich Meier, Uetikon am See, Zürich (CH), Zürich AOC Sauvignon Blanc 2014
15 Punkte | 2016 bis 2019
Grüner wird’s nicht! Kräuterwürzig-grasig mit ebenso grünen wie süssen Aromen. «Sauvignon pur!», schrieb Claudia Stern. Weisser Pfeffer und Erbsen (auch Kopfsalat und Zuckerschote), sehr offensiv in seiner Art. Vollmundig am Gaumen.
Preis ca. 24 Franken
Weingut Gross, Ratsch a.d. Weinstrasse, Südsteiermark (A), Sauvignon Blanc Nussberg 2013
15 Punkte | 2016 bis 2019
Der Nussberg zeigte sich sehr gelbfruchtig, mit Banane und Zitrusnoten, dazu Buchsbaum, am Gaumen sehr weich und ausladend, ein Verkoster schrieb «Deftig!». Maskuliner und dennoch eleganter Wein mit schönem Trinkfluss und griffigem Finish.
Preis ca. 33 Euro
Fritz Waßmer, Bad Krozingen-Schlatt, Baden (D), Sauvignon Blanc «R» 2014
15 Punkte | 2016 bis 2019
Badens Vertreter konnte mit seiner voluminösreifen Art punkten. Grosse Cremigkeit, süssliche gelbe Früchte. «Honig und Datteln mit einem frischen Bach, der durchfliesst», schrieb Surk-ki Schrade poetisch. Andere rochen Brioche und Maiglöckchen.
Preis ca. 16,50 Euro
Weingut Maier, Schwaikheim, Württemberg (D), Steinreinacher Hörnle Sauvignon Blanc Vom Stein 2014
15 Punkte | 2016 bis 2019
Wie eine kalte Dusche an einem heissen Tag! Sehr säurebetont, Aromen von Zitrone, Limette und grünem Apfel, sehr straff und pur, erfrischendes Finish. Trotz seiner geradlinigen Art gefällig und mit grossem Trinkfluss.
Preis auf Anfrage
Domaine Les Hutins, Dardagny, Genf (CH), 1er Cru Coteaux de Dardagny AOC Les Hutins Sauvignon 2012
14.5 Punkte | 2016 bis 2019
«Eis und Gletscher, kalte Bergluft» findet man selten zu einem Sauvignon Blanc – bei diesem schon! Ausserdem kandierte Zitrusfrucht, weisse Schokolade, Zitronenmelisse und Karamell. Ein Wein mit zwei Gesichtern und sehr eigener Prägung.
Preis ca. 28.50 Franken
Weingut Josten & Klein, Remagen-Kripp, Mittelrhein (D), Sauvignon Blanc Gartenlay 2013
14.5 Punkte | 2016 bis 2019
Der umstrittenste Wein! Ananas und Zitrone, massives Holz, prägnanter Alkohol, säurebetonter Abgang. Aprikose und Quitte im Bouquet. Braucht viel Luft. Ein Wein für Power-Trinker und nichts für Zartbesaitete. Ein Bodybuilder-Sauvignon.
Preis ca. 42,50 Euro