Nordamerika
Nordamerika hebt ab
Text: Thomas Vaterlaus
Die dynamisch agierende Riesling-Szene verschiebt die Hierarchie im nordamerikanischen Weinbau. Nebst Kalifornien wird der amerikanisch-kanadische Grenzraum immer mehr zum grenzübergreifenden Eldorado für immer mehr Freaks, Geniesser und Puristen, die nach der neuen Klarheit im Glas suchen.
Ein Anflug von freundschaftlicher Hinterhältigkeit prägte die Szenerie beim «Beyond Dry Riesling»-Tasting im Rahmen des Riesling Rendezvous im Sommer 2016 in Seattle. 20 Crus aus aller Welt waren vor den über 100 Teilnehmern dieser Blindverkostung im Bay Auditorium aufgereiht, und vorne auf dem Podium fragte der amerikanische Moderator bei der Vorstellung der einzelnen Weine immer wieder die deutsche Riesling-Legende Wilhelm Weil, woher der betreffende Crus denn wohl stammen könnte: «Germany?» «Ja», sagte Weil, «warum nicht, das könnte meiner Meinung nach durchaus ein sehr guter trockener deutscher Riesling sein», antwortete dann dieser etwa. Aber natürlich war es ganz was anderes, nämlich ein 2014er Naramata Ranch Vineyard Riesling der Martin’s Lane Winery aus dem Okanagan Valley in Kanada. Im weiteren Verlauf der Verkostung äusserte sich der nun vorgewarnte Wilhelm Weil diplomatischer: «Ich wäre stolz, wenn dies ein deutscher Riesling wäre», sagte er etwa zum sechsten Wein dieser Probe. Doch auch bei diesem Wein mutete nur gerade der Name des Weingutes, Dr. Konstantin Frank, deutsch an, gewachsen aber ist dieser Semi-dry-Riesling 2014 in der Finger-Lakes-Region im US-Bundesstaat New York.
Schon am Tag zuvor bei der grossen «Dry Riesling»-Verkostung war es kaum möglich gewesen, die Grossen Gewächse aus Deutschland von den neuen Spitzen-Crus aus amerikanischen Riesling-Hochburgen wie Columbia Valley oder der Finger-Lakes-Region, aber auch den kanadischen Riesling-Hot-Spots im Okanagan Valley oder in Ontario zu unterscheiden. Im trockenen Bereich habe das Qualitätsniveau von ausgewählten Topweinen aus den USA und Kanada inzwischen durchaus das Niveau von Spitzenweinen aus Deutschland und Österreich erreicht, doch im halbtrockenen und lieblichen Bereich seien die deutschen Crus noch immer eine Klasse für sich, lautete denn auch das Fazit der Riesling-Aficionados, die aus aller Welt nach Seattle gepilgert waren, nach dem ersten Tag. Doch eben nach dem «Beyond Dry Riesling»-Tasting am zweiten Tag musste auch diese Einschätzung revidiert werden. Auch bis zu einem Restzuckergehalt von 25 Gramm pro Liter erwiesen sich die nordamerikanischen Crus gegenüber ihren deutschen Vorbildern überraschenderweise als ebenbürtig. Erst ab den hochkarätigen Spätlesen begann der unangefochtene deutsche Schaulauf mit Gütern wie Fritz Haag, Egon Müller, Dönnhoff und Robert Weil. Allerdings überliessen die nordamerikanischen Riesling-Maniacs in diesem Prädikatsbereich auch das Feld völlig ihren deutschen Kollegen und waren mit keinen vergleichbaren Weinen präsent. Ob sie dies aus Gastfreundschaft taten oder im sicheren Wissen um ihre Chancenlosigkeit, ist nicht bekannt. So kann nur darüber spekuliert werden, wie sich etwa die 2013er Trockenbeerenauslese von Bellwether Cellars (Finger Lakes) oder besonders der Riesling Eroica Single Berry Select 2008 von Château Ste. Michelle & Dr. Loosen (Columbia Valley) im hochkarätigen deutschen Umfeld geschlagen hätten.
Alles nur Vorurteile
Das Riesling Rendezvous 2016 zeigte in einer fast schon erschreckenden Weise, wie sehr vor allem die europäischen Weinfreaks in einem Schablonen-Denken gefangen sind, das oft von weit zurückliegenden sensorischen Erfahrungen geprägt ist. Nach diesen kommen jene Crus, die den Drahtseilakt zwischen tänzerischer Finesse und komplexer Fülle am besten beherrschen, oder einfach schlicht die besten Rieslinge in einer internationalen Probe, logischerweise aus Deutschland. Ist mehr Power im Spiel, rückt die österreichische Wachau in den Kreis der Verdächtigen. Zeigen die Weine schon früh Reife und eine barocke Fülle, meldet sich das Elsass im Hinterkopf. Bei Gewächsen mit einer gnadenlosen, bewusst nicht abgefederten Säure werden die Täter im australischen Clare Valley vermutet. Und alles, was nicht in diese Schablonen passt, käme dann zwangsläufig eben aus Nordamerika. Tja, vielleicht war das ja tatsächlich irgendwann mal so. Doch heute sind das alles nur noch Vorurteile, die zwangsläufig in die Irre führen. Grosse Gewächse mit Finesse und Tiefe gibt es heute dies- und jenseits des Atlantiks.
Bis in die 70er Jahre waren Rieslinge «made in USA» fast durchweg plump und süss. Danach zeigte eine erste Generation von Riesling-Freaks, was die Sorte in geeigneten Lagen leisten kann. Navarro Vineyards im kalifornischen Anderson Valley kelterte schon in den 90er Jahren respektable Rieslinge im elsässischen Stil. In Oregon bewiesen gleichzeitig Weingüter wie Elk Cove, dass Riesling hier ebenso eine Referenz sein kann wie Pinot Noir. Und fast klammheimlich stieg der Bundesstaat Washington zur führenden Riesling-Macht auf dem amerikanischen Kontinent auf. Das hier beheimatete Château Ste. Michelle, das alleine von seinem grundsoliden Basiswein, dem Columbia Valley Riesling im Off-dry-Stil, rund zwölf Millionen Flaschen jährlich produziert, darf sich heute das grösste Riesling-Privatweingut der Welt nennen. Doch entscheidender ist, was im qualitativen Topsegment geschieht. So zeigten die Verkostungen beim Riesling Rendezvous, dass vor allem die Winzer von den Finger Lakes im Norden des Bundesstaates New York (zum Beispiel Red Newt Cellars, Anthony Road Wine Company oder Dr. Konstantin Frank) mit den letzten Jahrgängen zu Topadressen in der nordamerikanischen Riesling-Szene avanciert sind. Auch Michigan mischt mit Mari Vineyards in der Spitzengruppe mit. Ja, selbst in Idaho, ansonsten eine Hochburg der Kartoffeln und Republikaner, wird seit kurzem Riesling-Geschichte geschrieben. Etwa von Melanie Krause und ihrem Weingut Cinder Wines. Nicht zu vergessen Kanada, mit seinen 900 Hektar ein kleines, aber feines Riesling-Land. Früher vor allem für seine Riesling Icewines bekannt, entstehen in den Bundesstaaten Ontario und British Columbia nun zunehmend trockene und halbtrockene Gewächse von internationaler Klasse.
Jahrelang war Kalifornien der Dreh- und Angelpunkt der nordamerikanischen Weinwelt. Jetzt sorgt der Riesling für neue Perspektiven. Entlang der amerikanisch-kanadischen Grenze agiert zunehmend eine Gruppe von subversiv-konspirativen Freaks und Hipstern, wie sie nur der Riesling hervorbringen kann. Ihre Geschichte hat gerade erst begonnen. Im Gegensatz zu den Winzern an der Mosel oder im Rheingau beschäftigten sich die Protagonisten des nordamerikanischen Riesling-Wunders bisher nicht allein mit dieser Sorte, sondern bauten auch Weine aus Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay oder Pinot an. Sie konnten dem Riesling also nicht ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Kaum auszudenken, was hier noch alles möglich ist, wenn sich nun immer mehr Winzer zum Riesling als ihrer Leitsorte bekennen. Eine Vorahnung darauf geben uns die drei Weingüter Brooks, Chehalem und Trisaetum in Oregon. Sie keltern seit kurzem Riesling-Crus aus vulkanischem Basalt (Eola-Amity Hills AVA), aus vom Gletscher geprägtem Löss (Chehalem Mountains AVA) und aus marinen Sedimenten (Ribbon Ridge AVA). Es hat also begonnen: das grosse Terroir-Spiel des Rieslings in Nordamerika.
Finessenreich
Einst für Eisweine aus Riesling bekannt, zeigt das kanadische Weingut Cave Spring in der Region Lake Ontario heute sein Off-dry-Potenzial.
Kann es gutgehen, wenn sich eine aus Italien stammende Familie im kühlen Kanada mit der deutschen Paradesorte Riesling beschäftigt? Wer den 2014er Riesling The Adam Step von Cave Spring im Glas hat, weiss die Antwort schnell. Die Story von Cave Spring begann vor 100 Jahren, als Giuseppe Pennachetti aus Fermo in der Region Marken nach Kanada auf die Niagara-Halbinsel emigrierte, um beim Bau des Wellandkanals mitzuarbeiten. Nach seiner Pensionierung widmete er sich hier dem Weinbau. 1973 kauften seine Nachfahren Farmland bei Cave Spring in der Niagara-Subregion Beamsville Bench und pflanzten kurze Zeit später erste Chardonnay- und Riesling-Stöcke. Sie gehörten damit zu den Pionieren des Qualitätsweinbaus in Ontario. Heute bewirtschaftet die Familie rund 67 Hektar Reben. Der Riesling ist dabei mit einem Anteil von 55 Prozent die Leitsorte. Heute werden hier jährlich bis zu sieben verschiedene Rieslinge gekeltert, die von Böden stammen, die sich in unterschiedlicher Weise aus Lehm, Sand und Kalkgestein zusammensetzen. Der Riesling The Adam Steps beispielsweise stammt aus einem einzelnen Rebbergsblock mit 40-jährigen Stöcken. Noch ältere Reben bringen den Riesling CSV hervor. Je nach Jahrgang und Qualität des Traubengutes werden rebbergseigene Naturhefen oder aber Reinzuchthefen eingesetzt. Der Gärprozess in den Stahltanks dauert bis zu vier Wochen, bis er im Dry- oder Medium-dry-Bereich gestoppt wird. Danach reifen die Gewächse mehrere Monate auf der Feinhefe weiter. So entstehen hochelegante Gewächse mit ausgeprägt mineralischer Charakteristik und einem Restzuckergehalt zwischen 10 und 25 Gramm. Zwei edelsüsse Gewächse, der Indian Summer und ein klassischer Eiswein mit über 200 Gramm Restzucker, runden das beeindruckende Riesling-Sortiment ab. Gleich gegenüber der Kellerei im schmucken Städtchen Jordan befindet sich das ebenfalls zum Weingut gehörende Hotel namens «Inn on the Twenty». Im hellen Bistro im Country-Style oder in den verschiedenen Privat Dining Salons werden gekonnt Riesling-Mariagen zelebriert. www.cavespring.ca
Die Newcomerin
Seit 1964 wählt Idaho bei jeder Präsidentschaftswahl republikanisch. Die aufkeimende Riesling-Szene freilich steht für andere Werte. Nicht zuletzt Winzerin Melanie Krause könnte dafür sorgen, dass Idaho-Riesling mittelfristig so bekannt wird wie die Idaho Potatoes.
Idaho? Nun, es gab mal das schräge Roadmovie «My Private Idaho» mit River Phoenix und Keanu Reeves in den Hauptrollen. Die Hauptstadt des Bundesstaates heisst übrigens Boise und ist mit ihren 200 000 Einwohnern überschaubar. Dafür wachsen in den nördlichen Aussenbezirken schon Rebstöcke. Darum bezeichnet Melanie Krause ihr Cinder-Projekt auch als «Urban Winery». Immerhin grenzt Idaho westlich an Oregon und Washington, liegt also nicht ganz am Ende der Weinwelt. 1976 wurde hier das erste Weingut gegründet, heute sind es immerhin schon über 50. Melanie Krause lernte das Weinbauhandwerk bei Château Ste. Michelle, doch 2006 kehrte sie in ihre Heimatstadt Boise zurück, heiratete und gründete mit ihrem Mann Joe das Weingut Cinder. Der Name bezeichnet jene vulkanische Schichten, welche manche Rebbergsböden in Idaho prägen. Allerdings liegt bei Cinder der Fokus nicht oder noch nicht beim Riesling. Vielfalt heisst die Devise. Rund zehn Sorten werden angebaut, darunter auch Tempranillo. Und Melanie Krause bezeichnet Viognier und Syrah als jene ihrer Weine, die sie auf die einsame Insel mitnehmen würde. Noch gehört sie nicht zur schnell wachsenden Gruppe der Cool-Climate-Riesling-Maniacs. Dabei deutet ihr Off-dry-Riesling durchaus an, was die Sorte hier leisten könnte. Mit 12,2 Volumenprozent Alkohol, 6,4 Gramm Säure und einem Restzuckergehalt von 16 Gramm ist es ein aromatisches Gewächs mit Noten von Pfirsich, Rosenblättern und exotischer Frucht. Im Gaumen zeigt sich das Gewächs sehr klar, mit einem animierenden «Sweet & Sour»-Spiel. Der Wein stammt von fünf verschiedenen Weinbergen im Snake River Valley und wurde reduktiv bei sehr kühler Temperatur im Stahltank vinifiziert. Der Einstieg in den Kosmos Riesling ist Melanie Krause geglückt. Bleibt zu hoffen, dass sie das Potenzial der Sorte in Idaho weiter auslotet. Allein schon deswegen, weil sie Thai Food liebt und der Riesling einfach der beste Wein dazu ist. www.cinderwines.com
Volle Kraft!
Im freundschaftlichen Wettkampf um die Vorreiterrolle in der nordamerikanischen Riesling-Szene spricht einiges für die Finger-Lakes-Winzer im Norden des Bundesstaates New York. Ein halbes Dutzend Winzer motiviert sich hier gegenseitig zu Höchstleistungen.
Drei Rebberge, drei Winzer, ein Wein! Der Tierce-Riesling ist ein klares Statement für den dynamischen Riesling-Geist in der Finger-Lakes-Region. Gekeltert wird dieser Wein nämlich gemeinsam von den drei Topwinzern Peter Bell (Fox Run), Peter Becraft (Anthony Road) und Kelby Russell (Red Newt). Kein Wunder, dass dieses fast knochentrocken anmutende Gewächs weitestgehend der Vision eines hochwertigen Finger-Lakes-Rieslings entspricht. Es sind zartgliedrige, ausserordentlich filigrane Gewächse, die fast keinen Restzucker benötigen, um ihre individuelle Klasse auszuspielen.
Die am Gemeinschaftsprojekt beteiligte Anthony Road Wine Company wurde von Ann und John Martini gegründet. Ann arbeitete als Lehrerin und John für die Hilfsorganisation Peace Corps, bevor sie 1973 in eine 40-Hektar-Farm über dem Seneca Lake im Norden des Bundesstaates New York zogen und Trauben anbauten. 1990 gründeten sie die Anthony Road Wine Company. Heute werden drei Rebberge mit insgesamt 80 Hektar bewirtschaftet. Die Parzellen aus sandhaltigem Lehm befinden sich im Einzugsgebiet des Seneca Lake, der die Temperaturschwankungen ausgleicht. Die Riesling-Palette des Gutes besteht aus sieben Weinen. Der Flaggschiff-Wein ist der gehaltvolle Riesling Art Series, der bewusst im Übergangsbereich zwischen trocken und halbtrocken angesiedelt ist und mit Naturhefen vinifiziert wird. Mit seinem geradlinigen, mineralisch geprägten Charakter braucht er mindestens vier Jahre, um seine Trinkreife zu erreichen. Eine eigenständige Spezialität ist auch der Skin Ferment mit seinen Aromen von Trockenfrüchten, Wachs und salzig-mineralischen Komponenten. www.anthonyroadwine.com
Der Vorreiter
Dezidiertes, über Generationen gewachsenes Riesling-Know-how von der Mosel trifft auf fast unbegrenzte Weinbau-Möglichkeiten im Bundesstaat Washington. Die Resultate im Glas sprechen für sich.
Als Mosel-Weingutsbesitzer Ernst Loosen im Jahr 1999 seine Partnerschaft mit Château Ste. Michelle einging, war das sowas wie ein Ritterschlag für die aufstrebende Riesling-Szene im amerikanischen Bundesstaat Washington. Und was dieses Joint Venture heute in die Flaschen bringt, liegt qualitativ weit über den anfänglichen Erwartungen. Auch weil Ernst Loosen mit Bob Bertheau, dem Head Winemaker von Ste. Michelle, mit einem Partner agiert, der genauso vom Riesling-Virus infiziert ist wie er selber. Dies zeigt vor allem der Flaggschiff-Wein dieses Projektes, der Eroica, der mit den Jahren immer mehr an Persönlichkeit und Finesse dazugewonnen hat. Im Vergleich zu früheren Jahrgängen zeigen sich besonders der 2014er und der 2015er geradliniger, auch in der Aromatik, darum wird wohl auch der Begriff «mineralisch» bei der Beschreibung dieses Weins häufiger verwendet als früher. Auch scheint der Eroica heute eine Spur trockener vinifiziert zu werden als früher. Die Qualitätsfortschritte basieren vor allem in der Rebbergsarbeit, etwa der Wahl von Frucht aus kühleren Terroirs, aber auch bei der Schnitttechnik, den anvisierten Erträgen und dem Bewässerungskonzept. Längst umfasst das Eroica-Projekt eine Palette an Weinen, die sich grundsätzlich am Sortiment eines Mosel-Weingutes orientiert. Ein «State oft the Art»-Gewächs für Washington ist der Eroica Gold mit rund 50 Gramm Restzucker, der Fruchtfülle, Schmelz und Finesse perfekt vereint. Eine hervorragende Beerenauslese und ein Eiswein runden die Eroica-Palette ab. Mit dem Jahrgang 2015 wurde auch eine Trockenbeerenauslese mit 330 Gramm Restzucker pro Liter abgefüllt. Dieser Wein beweist auch, dass der Gigant Château Ste. Michelle kleinste Mengen vinifizieren kann, denn von diesem Wein gibt es gerade mal 190 Liter. www.eroica.com
Hello Riesling!
Rund 6000 Hektar sind in den USA und Kanada heute mit der Sorte Riesling bestockt. Tendenz steigend. Besonders erfreulich: Noch viel schneller als die Anbaufläche wächst die Qualität der nordamerikanischen Crus.
Ravines Wine Cellars
Finger Lakes AVA, New York, USA
Dry Riesling 2014
16.5 Punkte | 2017 bis 2025
Vielschichtig in der Nase, zeigt schon erste Reifenoten mit einem Hauch von Karamell, Petrol und Gummi. Im Gaumen geradlinig und knochentrocken, kein Wunder bei einem Verhältnis von 8,2 Gramm Säure und rund 4 Gramm Restzucker.
Red Newt Cellars
Finger Lakes AVA, New York, USA
The Knoll Riesling, Lahoma Vineyards 2014
17 Punkte | 2017 bis 2025
Florale und mineralische Noten, dazu Agrumen, sehr klar und feinziseliert. Im Gaumen überraschend reichhaltig, mit viel Schmelz und einer angepassten, weich wirkenden Säure. Schmeichlerisch.
Mari Vineyards
Old Mission Peninsula, Michigan, USA
Scriptorium Riesling 2015
17.5 Punkte | 2017 bis 2022
Was für eine erfreuliche Überraschung! Dieser Cru reifte nahe dem Lake Michigan. Traubenwürzige Aromen, dazu Noten von weissen Blüten und eine Spur Muskat. Wirkt mit seinen 9,75 Gramm Säure bei nur 6 Gramm Restzucker kompromisslos trocken.
Tantalus Vineyards
Okanagan Valley, British Columbia, Kanada
Tantalus Old Vines Riesling 2013
16 Punkte | 2017 bis 2020
Dieses Elixier von 50-jährigen Reben weist erstaunliche Analysewerte auf: 13 Volumenprozent Alkohol, 10,7 Gramm Säure, 9 Gramm Restzucker und einen pH-Wert von 2,75. Und doch wirkt dieser schön gereifte Cru auf elsässische Weise barock, mit Noten von Karamell und Petrol.
Hidden Bench
Beamsville Bench, Ontario, Kanada
Roman’s Block Riesling Rosomel Vineyard 2014
17 Punkte | 2017 bis 2022
Und noch eine trockene Überraschung aus Kanada! Ausgeprägt mineralische Aromen, aber auch Liebstöckel und Medizinalkräuter. Im Gaumen etwas ungestüm, mit kernigem Gerbstoff und geballter Säureladung.
Brooks Wine
Willamette Valley AVA, Oregon, USA
Ara Riesling 2012
18 Punkte | 2017 bis 2025
Riesling-High-Feeling pur: sehr klare, reintönige Aromen mit mineralischen Komponenten, dazu ein Hauch von frischen Wiesenkräutern, Blüten und Agrumen. Im Gaumen sehr frisch, finessenreich und elegant, getragen von einer präsenten, aber cremig-weichen Säure.
Balo Vineyards
Anderson Valley, California, USA
Riesling 2013
17 Punkte | 2017 bis 2022
Zeigt sich jetzt nach drei Jahren in schöner Trinkreife. Reife, mineralische Aromen (Petrol), aber auch frische Minze und andere herbale Noten. Im Gaumen dicht gewoben und schön trocken. Wirkt dank seiner saftigen Säure ausgesprochen trinkig.
Maidenstoen Wines
Monterey County, California, USA
Zabala Vineyard Riesling 2015
17 Punkte | 2017 bis 2025
1500 Kilometer südlich der amerikanisch-kanadischen Grenze ist es bei Monterey dank der Nähe zum kühlen Pazifik immer noch so kühl, dass hier hochelegante Rieslinge reifen. Aromen von weissen Blüten, Kräutern und weissem Pfirsich. Tolle Finesse im Gaumen.
Stirm Wine Company
Santa Barbara County, California, USA
Kick-on Vineyard 2013
16.5 Punkte | 2017 bis 2022
In der Nase zuerst verhalten, dann ein Anflug von Mineralik und Petrol. Auch etwas Quitte.
Im Gaumen dicht und klar strukturiert. Ein Riesling mit Rasse und Klasse.
Elk Cove Vineyards
Willamette Valley AVA, Oregon, USA
Estate Riesling 2012
16.5 Punkte | 2017 bis 2025
Der Riesling-Pionier der ersten Stunde gehört noch immer zu den Vorreitern in Oregon. Diese Selektion von 40-jährigen Stöcken zeigt nach vierjähriger Reife noch immer viel jugendliche Finesse und Frische. Die Aromatik ist geprägt von Minze und edler Mineralik.
Château Ste. Michelle & Dr. Loosen
Columbia Valley, Washington, USA
Eroica Riesling 2015
17.5 Punkte | 2017 bis 2025
Klare und überaus frische Aromen von Zitrusfrüchten, dazu eine Spur Pfirsich und Wiesenkräuter. Entwickelt im Gaumen viel Zug, getragen von einer saftig-präsenten, aber reifen Säure. Macht jetzt schon Spass, verspricht aber auch ein grosses Entwicklungspotenzial.
Tunkalilla Vineyard
Eola-Amity Hills, Oregon, USA
Riesling 2011
17 Punkte | 2017 bis 2023
Nach fünfjähriger Reife zeigt sich dieser Cru, getragen von einer saftigen, aber präsenten Säure (11,5 Gramm), jetzt in schönster Trinkreife. In der Aromatik noch immer frische Aromen von Wiesenkräutern und Blüten. Im Gaumen reichhaltig, aber mit viel Finesse und Balance.
Chehalem Wines
Willamette Valley AVA, Oregon, USA
Three Vineyard Riesling 2014
16.5 Punkte | 2017 bis 2022
Ein überaus beschwingter Riesling mit zehn Volumenprozent Alkohol, zehn Gramm Säure und elf Gramm Restzucker. Aromen von frischen Kräutern, dazu eine Spur Honig und Salz. Im Gaumen schönes Spiel zwischen Süsse und Säure.
Charles Smith Wines
Washington, USA
Kung Fu Girl Riesling 2014
16.5 Punkte | 2017 bis 2022
Inspiriert vom Film «Kill Bill» von Quentin Tarantino schuf Charles Smith diesen Prototyp eines Off-dry-Rieslings aus Washington. Aromen von Minze, Blüten und Äpfeln. Im Gaumen dicht, klar und überaus lebendig.
Anthony Road Wine Company
Finger Lakes AVA, New York, USA
Art Series Riesling 2012
17 Punkte | 2017 bis 2025
Spontan vergorener Riesling mit verhaltener, aber edler Aromatik. Zitrusfrüchte, florale
und mineralische Noten, dazu auch etwas Quitte und Wachs. Im Gaumen eigenständig, mit präsentem, kernigen Gerbstoff und einer zitrisch frischen Säure.
Cinder Wines
Snake River Valley, Idaho, USA
Off Dry Riesling 2015
15.5 Punkte | 2017 bis 2022
Verhaltene Aromatik mit weissem Pfirsich, etwas Limette und Quitte. Im Gaumen ausgewogen und sauber, mit belebendem Spiel zwischen Süsse und Säure. Mittlere Länge.
Martin’s Lane Winery
Okanagan Valley, British Columbia, Kanada
Naramata Ranch Vineyard Riesling 2014
17 Punkte | 2017 bis 2025
Ein überaus trinkiger, gut ausbalancierter Riesling, der auf Granitböden mit Lehmauflage gereift ist. Aromen von süssen Pfirsichen und Äpfeln, dazu ein Anflug von Minze. Im Gaumen filigran, mit schönem Schmelz und spürbarer Fruchtsüsse. Trinkig!
Bellwether Wine Cellars
Finger Lakes AVA, New York, USA
Sawmill Creek Vineyard Riesling 2013
16.5 Punkte | 2017 bis 2025
Konventionell bereiteter Riesling, maschinen-
geerntet, mit Reinzuchthefen vergoren und filtriert. Aromen von Zitrusfrucht und eine Spur Pfirsich. Im Gaumen dicht gewoben. Sehr gut ausgewogen und zeigt doch Charakter.
Dr. Konstantin Frank
Finger Lakes AVA, New York, USA
Semi Dry Riesling 2014
16.5 Punkte | 2017 bis 2025
Überaus elegante und sehr frische Aromatik
mit Aprikosen, Zitrusfrüchten und herbalen Noten. Im Gaumen von viel Frucht und einer feinziselierten Säure getragen. Prototyp der Semi-dry-Stilistik aus der Finger-Lakes-Region.
Cave Spring Cellars
Beamsville Bench, Ontario, Kanada
The Adam Steps Riesling 2014
17.5 Punkte | 2017 bis 2025
Verspricht Riesling-Feeling pur. Aromen von Zitrusfrüchten, dazu Melonen und Pfirsich,
aber auch frische Kräuter. Zeigt im Gaumen viel Tiefe mit betörend frischer Fruchtsüsse und einer präsenten, cremig-animierenden Säure.
Fox Run Vineyards
Finger Lakes AVA, New York, USA
Reserve Riesling 2011
16 Punkte | 2017 bis 2025
Schön gereifter Medium-sweet-Riesling mit Noten von getrockneten Kräutern, Quitten, Kernobst und einem Anflug von Bohnerwachs. Im Gaumen angepasste Süsse, gut ausbalanciert durch eine saftige, reife Säure.
Synchromesh Wines
Okanagan Valley, British Columbia, Kanada
Storm Haven Vineyard Riesling 2015
16 Punkte | 2017 bis 2022
Eigenwillige Aromatik mit Noten von Muskat, Moos und Orangenblättern. Im Gaumen geprägt von süsslicher Fülle. Ein etwas barock anmutender Riesling.