VINUM-PROFIPANEL Die 5. Weinschweiz
Schweizer Weinmacher im Ausland
Text: Gabriel Tinguely, Fotos: Fabian Henzmann
Sie sind Botschafter, Abenteurer, Köche oder Winzer. Mehr als 762000 Schweizerinnen und Schweizer leben im Ausland. Wie viele davon ein Weingut besitzen, ist nicht bekannt. Über Angaben zur Erwerbstätigkeit verfügt weder das Bundesamt für Statistik noch das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten. Auf SwissCommunity.org, der Plattform für Auslandschweizer, findet sich ebensowenig über diese Winzer, Vignerons und Winemaker. Hört man sich in der Branche um, liesse sich jedoch eine beliebig lange Liste erstellen. VINUM hat auf allen Kontinenten ausgewanderte Schweizer Selbstkelterer aufgespürt und deren Weine verkostet.
Die Schweiz ist ein begehrtes Ziel für Einwanderer. Immer schon sind Landsleute auch ausgezogen, um in der Ferne ihr Glück zu suchen. Nicht alle haben das ersehnte Paradies gefunden, obwohl sie hart arbeiten, um ihren Vorstellungen nahezukommen. Treffend brachte es der portugiesische Weinjournalist Rui Falcao in der Zeitschrift «Fugas» auf den Punkt: «Die Geschichte der Familie Eckert zeigt, wie sich Leidenschaft über Vernunft hinwegsetzt, wie ein Traum das Leben beherrscht und wie Liebe und Herzblut alle Hindernisse überwinden können.» Peter Eckert, ehemaliger Leiter der portugiesischen Tochter der Zürich Versicherungs-Gruppe, kauft 1990 eine Quinta in der Weinbauregion Dão. «Das Gut war vergandet und das Haus in schlechtem Zustand», sagt Peter Eckert. «Aber von der Lage her war es Liebe auf den ersten Blick.» Er benennt die Quinta «das Marias», weil seine Frau und die drei Töchter Maria im Namen tragen. Als Erstes kauft er einen neuen Traktor. Dann stellt er einen Verwalter ein, und zusammen machen sie sich an die Neupflanzung von zwei Hektar Reben. Heute gehören 14 Hektar Reben zur Quinta das Marias, und die Familie Eckert produziert jährlich rund 60 000 Flaschen Qualitätswein. Dies ist nur eine von zahlreichen Geschichten über Schweizer Winzer im Ausland. Jede einzelne ist spannend. Einige sind abenteuerlich, manche die Erfüllung lang gehegter Träume, und andere wiederum beginnen mit einem Schluck guten Weines.
Verliebt in Riesling
Ein Schluck Scharzhofberg Auslese war sein «Erweckungserlebnis», wie Daniel Vollenweider es nennt. Getrunken hat der Bündner diesen Tropfen auf einer Weinreise an die Mosel. Die vielen Facetten des herb-süssen Rieslings begeistern Vollenweider. Immer wieder kauft und probiert der gelernte Vermessungszeichner Moselweine, bis ihm klar wird, dass er selbstständig arbeiten will und dass ein eigenes Riesling-Weingut eigentlich gar keine schlechte Sache wäre. Entschlossen absolviert Vollenweider eine Winzerlehre und studiert Önologie in Wädenswil. Und er macht ein Praktikum an der Mosel, auf dem Weingut Dr. Loosen in Bernkastel. «Dort merkte ich rasch, dass es für Jungwinzer möglich ist, mit ganz wenig Kapital ein Weingut aufzubauen», sagt Vollenweider. Damals, vor beinahe 20 Jahren, wurden viele steile Rebberge nicht mehr bewirtschaftet. 1999 kauft der Auswanderer seine erste Rebparzelle in der Wolfer Goldgrube. Seither lebt er im deutschen Traben-Trarbach. «Als Fremder wurde ich zwar positiv auf-, aber nicht ganz ernst genommen.»
Der Neid kommt später. Wenn einer nach zehn Jahren immer noch Wingerte kaufen und Lücken in seinem Rebbesitz schliessen will, geht dies ins Geld. «Eine gewisse Bauernschläue haben sie, die Grundbesitzer an der Mosel.» Heute bewirtschaftet Daniel Vollenweider fünf Hektar Reben in den Lagen Wolfer Goldgrube, Schimbock und Krövner Steffensberg. Als einer von über 2000 Winzern kommt er der Konkurrenz kaum in die Quere. Fast seine ganze Produktion verkauft er ins Ausland, rund zehn Prozent davon in die Schweiz. Der Rest geht in 23 Länder, wobei Skandinavien, die USA und zunehmend auch Asien eine Rolle spielen.
In den kommenden Jahren steht eine Flurbereinigung an. Nun hofft Vollenweider, dass er nur wenige seiner alten, teils über 80-jährigen Riesling-Stöcke abgeben muss. Denn zusammen mit Grauschieferböden und deren Varianten sind diese Garanten für Weine mit intensiver, verspielt-würziger Frucht und einer substanziellen Mineralität. Mit seinen beiden Lagenweinen Wolfer Goldgrube Riesling Kabinett 2015 und Schimbock Riesling 2014 gelangte er auf den zweiten und dritten Rang der Verkostung und erreichte damit den höchsten Durchschnittswert beider Weine – vor dem Weingut Brancaia aus Radda in Chianti in der Toskana.
Erbin mit Leidenschaft
Der Brancaia Il Blu 2011 ist der Liebling der Verkoster und wird mit 18 Punkten zuoberst aufs Podest gehoben. Zusammen mit dem Chianti Classico DOCG Riserva 2012 erreicht das Weingut Brancaia den zweithöchsten Durchschnittswert beider Weine. Seit über 30 Jahren stehen die Weine von Brancaia an der Spitze der Toskaner Produktion. «Diese Anerkennung ist für uns die Bestätigung, dass unser oberstes und wichtigstes Motto richtig ist: immer die bestmögliche Qualität anzustreben», sagt Barbara Widmer. 1981 kaufen ihre Eltern das Weingut. Eigentlich wollten sie nur ein Ferienhaus in der Toskana erwerben und gar nicht Winzer werden. Auf dem Anwesen befinden sich aber knapp zehn Hektar Rebfläche. «Wir blieben als Familie in der Schweiz wohnhaft, wo mein Vater weiterhin seinen Beruf als Werber ausübte und meine Mutter begann, unseren Weinvertrieb in der Schweiz aufzubauen», so Barbara Widmer. Seit 1998 ist die ausgebildete Önologin für die Kelterung der Brancaia-Weine zuständig. In 18 Jahren hat sie viel erreicht: «Dieses Erbe ist denn auch keine Last, sondern der Grundstein für eine lange und spannende Familiengeschichte.»
Die Geschichte von Poggio al Sole in Tavernelle beginnt auf dem Weingut Porta Rätia in Fläsch. Dort wachsen zwei Brüder auf. Beide studieren Önologie, und beide wollen sie ihre eigenen Weine machen. «Über das Wie waren wir uns nicht immer einig. Häufig lagen unsere Meinungen sehr weit auseinander. Zoff war vorprogrammiert», blickt Johannes Davaz zurück. «So übernahm mein Bruder Andrea schliesslich den elterlichen Betrieb. Meine Frau Kathrin und ich fanden knapp 600 Kilometer südlich in der Toskana auf dem Gut Poggio al Sole eine neue Heimat.» Innert kurzer Zeit haben sie Erfolg mit ihren Weinen. «Geholfen hatte mir die Winzerausbildung in der Schweiz. Dadurch war ich gewohnt, einen sorgfältigen und gründlichen Weinbau zu betreiben, was vor 25 Jahren in der Toskana nicht üblich war.» Heute versteht sich Johannes Davaz gut mit seinem Schweizer Bruder. Dieser verkauft denn auch etwa 40 Prozent der Produktion in der Schweiz. Hat die Geschichte ein versöhnliches Ende? «So gesehen ja», antwortet er. «Sorgen bereitet uns heute der wachsende Aufwand der so oft unnützen Bürokratie. Doch damit hat mein Bruder nichts zu tun», räumt Johannes Davaz ein. Alle Hürdengemeistert haben auch Erhard und Evelyne Heumann im ungarischen Siklos. «Wie mein Schwiegervater zu einem Rebberg in Ungarn kam, ist eine komplizierte Geschichte», erzählt Erhard Heumann. «Wir hatten Reben, und mit diesen kam der Wunsch nach eigenem Wein.» So fahren Evelyne und Erhard Heumann nach Ungarn, in eine Region, die ihnen anfangs nicht besonders gefällt. «Erst nach und nach verliebten wir uns in die Gegend um Villány und pachteten 1996 zusätzlich einen kleinen Rebberg mit 40-jährigen Portugieser-Reben.» Kaufen war zu dieser Zeit nicht mehr möglich. Den Wein lassen sie keltern. «Qualitativ hochstehende Weine kann nur machen, wer sein Hobby professionell angeht», ist die Erkenntnis nach etlichen Höhen und Tiefen. «So pflanzten wir Cabernet-Franc-Reben, bauten 2003 auf Industrieland einen Weinkeller und begannen, selber zu vinifizieren», sagt Erhard Heumann. «Nach sieben Jahren in Ungarn kann man Agrarland kaufen und bekommt den Status ‹Kleinbauer›. Dieser erleichtert vieles. Deshalb ist meine Frau bereits vor zehn Jahren nach Ungarn ausgewandert. Ich habe bis zu meiner Frühpensionierung vor fünf Jahren noch auf einer Schweizer Bank gearbeitet.» Heumann exportiert rund 80 Prozent der Produktion, gut die Hälfte davon in die Schweiz. «Abgesehen vom Tokajer sind ungarische Weine hierzulande wenig bekannt», bedauert er.
Besser bekannt sind die Weine aus Südafrika. Auf ihrer ersten Reise ans Kap verlieben sich Luca und Ingrid Bein in eines der schönsten Weinbaugebiete Südafrikas: Stellenbosch. Zehn Jahre und einige Reisen später kaufen die beiden erfolgreichen Basler Tierärzte ein Gut mit Sicht auf die False Bay. Auf 2,2 Hektar pflanzen sie Merlot-Reben, die der beauftragte Bewirtschafter nachlässig pflegte. «Im Winter 1997/98 nahmen wir eine Auszeit, um selber nach dem Rechten zu sehen», sagt Ingrid Bein. «Dies gefiel uns so gut, dass wir unser Leben gänzlich neu zu organisieren begannen.» In der Schweiz geben sie ihre Tierarztpraxen auf, ziehen nach Südafrika und beginnen in Stellenbosch mit dem Studium der Önologie. Heute nutzen sie im Rebbau den Normalized Difference Vegetation Index. «Damit messen wir die physiologische Aktivität der Pflanzendecke», erklärt Ingrid Bein. «So kann jede Parzelle individuell, gemäss ihren spezifischen Eigenschaften geerntet und vinifiziert werden. Das führt zu einer Qualitätssteigerung des gesamten Sortimentes.» Schweizer Präzision eben.
Die Leistung der Schweizer Winzer im Ausland ist grossartig. Geschichten gäbe es noch viele zu erzählen. Zum Beispiel die von Matthias Tobler, dem Verwaltungsrat beim Weinhandelshaus Scherer & Bühler in Meggen, der in Frankreich im südlichen Rhônetal das Weingut Pic des Combettes aufgebaut hat. Oder Renaud und Marina Burnier aus Sugiez FR, die neben ihrem Weingut am Mont Vully Reben im russischen Krasnodarskiy am Schwarzen Meer bewirtschaften. Oder Roland und Karin Lenz, deren Weingüter am Thurgauer Iselisberg und in der chilenischen Region Bío-Bío gar durch einen Ozean getrennt sind.
Das VINUM-Profipanel
Mehr als 762000 Schweizerinnen und Schweizer leben im Ausland. Wie viele davon ein Weingut besitzen, ist nicht bekannt. Hat man sich in der Branche umgehört, liesse sich jedoch eine beliebig lange Liste erstellen. Darauf figurieren bekannte Namen wie Dieter Meier mit seinem Weingut Ojo de Agua in Mendoza (ARG), Rudi Bindella mit der Tenuta Vallocaia in Montepulciano (I) oder Silvio Denz, der gleich mehrere Güter besitzt – darunter das Cru Classé Château Faugères in Saint- Émilion (F). Für das Profipanel wählte VINUM Winzer, die eigene Reben bewirtschaften und selber Wein keltern. Zahlreiche Schweizer Winzer, die sich auf einem der fünf Kontinente niedergelassen haben und ein Weingut betreiben, wurden gebeten, je einen Weiss- und Rotwein einzureichen. 9 Weissweine und 31 Rotweine sind eingegangen. Die Verkostung fand am 27. Juli in Beat Caduff ’s «Wine Loft» in Zürich statt. 38 Weine wurden eine Stunde vor der Probe dekantiert und in nummerierte Karaffen gefüllt. Sie wurden wild durcheinander verkostet. Die Geschichten aller Winzer, deren Weine vom Profipanel verkostet wurden, können auf der Website von VINUM oder unter dem Stichwort «fünfte Weinschweiz» auf der Website weinlandschweiz.ch nachgelesen werden.
Die Jury
Thomas Vaterlaus, Chefredaktor VINUM, Zürich. Sein Favorit: Schimbock Riesling 2014, Weingut Vollenweider, Traben-Trarbach, Mosel (D)
Hans Babits, Académie du Vin, Zürich. Sein Favorit: Brancaia Il Blu IGT Rosso Toscana 2011, Weingut Brancaia, Radda in Chianti, Toskana (I)
Ivan Barbic MW Weinhändler, Autor und Consultant, Zürich. Sein Favorit: Bobal 2012, Casa Lo Alto, Venta del Moro, Utiel-Requena (E)
Gabriel Tinguely, Journalist, Bern. Sein Favorit: Brancaia Il Blu IGT Rosso Toscana 2011, Weingut Brancaia, Radda in Chianti, Toskana (I)
Paul Blume, Gastronom, Zürich. Sein Favorit: Merlot Bein W.O. Stellenbosch 2014, Bein Private Cellar, Matieland, Stellenbosch (RSA)
Michel Gygax, Gastronomieunternehmer, Bern. Sein Favorit: Wolfer Goldgrube Riesling Kabinett 2015, Weingut Vollenweider, Traben-Trarbach, Mosel (D)
Beat Caduff, Gastgeber, Zürich. Sein Favorit: Fusion Red Gill Creek Ranch 2012, Borra Vineyards, Lodi, Kalifornien (USA)
Nicole Vaculik, Sommelière, Meersburg. Ihr Favorit: Wolfer Goldgrube Riesling Kabinett 2015, Weingut Vollenweider, Traben-Trarbach, Mosel (D)
Nicola Mattana, Weinhändler, Zürich. Sein Favorit: Fusion Red Gill Creek Ranch 2012, Borra Vineyards, Lodi, Kalifornien (USA)
Resultat
Weingut Brancaia, Radda in Chianti, Toskana (I) Barbara Widmer, Brancaia Il Blu IGT Rosso Toscana 2011
18 Punkte | 2016 bis 2025
Charakterwein mit Noten von reifen Brombeeren, Kirschen und Pflaumen. Dazu edles Holz, ein Hauch Tabak. Finesse, Kraft und Struktur am Gaumen. Vibrierende Säure und feinkörnig eingebundene Tannine verleihen Schmelz und Länge.
Preis ca. 59 Franken
Weingut Vollenweider Traben-Trarbach, Mosel (D), Daniel Vollenweider, Wolfer Goldgrube Riesling Kabinett Mosel 2015
17.5 Punkte | 2016 bis 2022
Erst zugeknöpft, doch nach kurzer Zeit im Glas präsentiert sich ein Duft nach weissen Blüten und Steinobst. Auf das elegante Süsse-Säure-Spiel im Auftakt folgen ein schlanker Körper, weisse Früchte und eine gewaltige Ladung Schiefer (Mineralität). Schreit nach mehr.
Preis ca. 21 Franken
Weingut Vollenweider Traben-Trarbach, Mosel (D), Daniel Vollenweider, Schimbock Riesling Mosel 2014
17.5 Punkte | 2016 bis 2024
Weissfruchtige Finesse trifft auf würzige Komplexität. Die präsente, aber sublime Säure baut Spannung auf. Hefenoten verleihen stoffige Kraft und Eleganz. Feuerstein und Zitrusfrucht sorgen für Länge. Die fruchtbitteren Noten im Abgang sind wie nasse Steine lecken.
Preis ca. 32 Franken
Bein Private Cellar, Matieland, Stellenbosch (RSA) Luca und Ingrid Bein, Merlot Bein W.O. Stellenbosch 2014
17 Punkte | 2016 bis 2022
Mineralisch saftige rote Beeren, Pfeffer, eingebundenes Holz und Rauch bieten Spannung in der Nase. Spannung auch am Gaumen mit lebendiger Säure der Sauerkirsche perfekt ausbalanciert, von feiner Extraktsüsse. Griffiges, gutes Tannin schafft Druck.
Preis ca. 25 Franken
Mas du Soleilla, Narbonne, Languedoc (F) Christa Derungs und Peter Wildbolz, Clôt de l’Amandier La Clape AOC 2010
17 Punkte | 2016 bis 2026
Üppige Wald- und Blaubeerfrucht in der Nase. Dazu Schokolade, Tabak, Lakritze. Dichter Körper im Passito-Stil wird von Wärme getragen. Wenige, fein eingebundene Tannine. Komplexität von beeindruckender Länge.
Preis ca. 49.50 Franken
Domaine des Enfants Saint-Paul-de-Fenouillet Roussillon (F) Marcel Bühler, Suis l’Étoile Côtes Catalanes IGP 2012
17 Punkte | 2016 bis 2026
Intensiv und vielschichtig. Pfingstrose, Hibiskus, schwarze Beeren und Sauerkirsche, ein Hauch von Kräuterwürze. Die festen, präsenten Tannine sowie eine spritzige Säure sorgen für Ecken und Kanten. Viel Trinkgenuss.
Preis ca. 56 Franken
Vini Bricco Sori Loazzolo, Piemont (I) Piero Perret, La Moscata Moscato d’Asti DOCG 2013
17 Punkte | 2016 bis 2017
Lebendiger Rosenduft, dazu exotischer Fruchtcocktail mit Mango, Ananas, Litschi, Kumquat, Mandarine und Mirabelle, Muskatnuss und Pfeffer. Prickelnd leicht und animierend frisch, das Süsse-Säure-Spiel macht Lust auf einen zweiten Schluck.
Preis ca. 14.50 Franken
Casa Lo Alto, Venta del Moro, Valencia (E) Martin Rüegsegger (Önologe), Casa Lo Alto Reserva DO Utiel-Requena 2011
17 Punkte | 2016 bis 2024
Rote Beeren, Pfeffer, Nougat, Toffee, Lakritze und Leder bieten ein breites Aromenspektrum. Auf eine cremige Textur folgen adstringierende Tannine und Garigue Kräuter. Charakterwein mit Komplexität und Potenzial.
Preis ca. 28.60 Franken
Lanz Vineyards, Lyndoch Barossa Valley (AUS) Marianne Herren Lanz und Thomas Lanz, Senic Road Shiraz 2012
17 Punkte | 2016 bis 2022
Vielschichtiges Bouquet mit Aromen von gekochten roten Beeren, etwas grüner Paprika und Zitronenthymian. Saftiger Auftakt, fein eingebundene Tannine, schlanker Körper mit famoser Frucht von Himbeeren und Sauerkirschen. Eleganter Abgang.
Preis ca. 24.80 Franken
Casa Lo Alto, Venta del Moro, Valencia (E) Martin Rüegsegger, Bobal DO Utiel-Requena 2012
17 Punkte | 2016 bis 2021
Charaktervolles Bouquet mit schwarzen Kirschen und Brombeeren, Röstnoten, Pfeffer, Lakritze. Geschmeidiger Auftakt, saftige Säure, unterlegt mit Extraktsüsse, steht im Gegensatz zu festem, reifem Tannin, verleiht dem Wein einen trinkigen Charakter.
Preis ca. 45 Franken
Quinta das Marias Carregal do Sal, Dão (P) Peter Eckert, Touriga Nacional Reserva Dão DOC 2014
16.5 Punkte | 2016 bis 2026
Jugendliche Frische mit saftiger Brombeere und Cassis. Wilde, leicht ätherische Noten von Lakritze, Teer, Rauchspeck und Holz. Die Säure zieht straff nach hinten, der Körper ist dicht, füllig, hat präsente Tannine. Taffer Charakter, Bodybuilder mit Potenzial.
Preis ca. 34.60 Franken
Domaine Burnier, Anapa Krasnodarskiy (RUS) Renaud und Marina Burnier, Chardonnay 2011
16.5 Punkte | 2016 bis 2019
Frisches, nach weissen Blumen duftendes Bouquet. Gelbe Frucht, Agrumen, Zitronenzeste, Apfel, aber auch herbe Noten. Am Gaumen dicht mit frivolem Körper, gute Struktur. Fein eingebundenes Holz, leichte Bitternoten, langes fülliges Nachspiel.
Preis ca. 16 Franken
Domaine des Enfants Saint-Paul-de-Fenouillet Roussillon (F) Marcel Bühler, L’Enfant Perdu Vin de Pays des Côtes Catalanes 2013
16.5 Punkte | 2016 bis 2026
Braucht nach dem Öffnen Zeit. Reife Waldbeeren, Noten von Unterholz, Efeu und Vanille. Am Gaumen saftige Säure und filigraner Körper. Charaktervoller, trinkiger Wein, Tannine kratzen im Abgang etwas.
Preis ca. 29.90 Franken
Borra Vineyards, Lodi Kalifornien (USA) Markus Niggli (Weinmacher), Fusion Red 2012
16.5 Punkte | 2016 bis 2020
Ein vielschichtiges Bouquet mit weissen Blüten, zudem gekochte Beerenfrucht, von Kirschensaft und Marzipan bis hin zu Rauchspeck und Liebstöckel-Noten. Saftiger Auftakt, üppiger Körper mit dezenter Extraktsüsse und pfeffriger Würze im Abgang.
Preis ca. 28.80 Franken
Lanz Vineyards, Lyndoch Barossa Valley (AUS) Marianne Herren Lanz und Thomas Lanz, The Club GSM (Grenache, Shiraz, Mouvèdre) 2012
16.5 Punkte | 2016 bis 2019
Verhaltene Nase mit überreifer Beerenfrucht, Karamell, Rauch und Malz. Anders der Gaumen: gut eingebundene Säure, filigrane, reife Tannine, eleganter Körper, verspielt rotbeerig. Charaktervoll mit viel Länge und Harmonie.
Preis ca. 19.80 Franken
Borra Vineyards, Lodi Kalifornien (USA) Markus Niggli, Borra Red Gill Creek Ranch 2010
16.5 Punkte | 2016 bis 2022
Bouquet mit einem kräftigen Spiel aus Schattenmorelle, Pflaume und Dörrzwetschge. Dazu Kaffee und geröstete Nüsse. Vielschichtig. Üppiger Körper mit eingebundener Säure, festmaschigen Tanninen sowie rustikalen Noten. Ansprechende Länge.
Preis ca. 34.90 Franken
Weingut Brancaia, Radda in Chianti, Toskana (I) Barbara Widmer, Chianti Classico DOCG Riserva 2012
16.5 Punkte | 2016 bis 2020
Etwas überzeichnete Primärfrucht, Pflaume, Sauerkirsche, dazu Kräuterwürze mit Salbei und Thymian. Saftig knackige Säure und etwas rustikal anmutende Tannine stützen den filigranen Körper. Langes Frischespiel, trinkig und charakterstark.
Preis ca. 33.80 Franken
Mas du Soleilla, Narbonne, Languedoc (F) Christa Derungs und Peter Wildbolz, Réserve Blanc AOC La Clape 2013
16.5 Punkte | 2016 bis 2022
Jugendliche Holztöne überdecken Ananas, Papaya, Mango. Feuerstein und weissen Pfeffer. Die ölige Textur am Gaumen zeugt von Fülle, Körper und wärmendem Alkohol. Ausbalancierte Vanille, geröstete Nüsse und Holznoten.
Preis ca. 32 Franken
Le Piane, Boca, Piemont (I), Christoph Künzli, Piane Vino Rosso Colline Novaresi DOC 2011
16.5 Punkte | 2016 bis 2026
Verhalten, medizinale Note. Entwickelt im Glas saftige Frucht, Cassis sowie Röstnoten, Kaffee und dunkle Schokolade. Interessantes Zusammenspiel von Säure und Würze mit vegetalen, etwas herben Noten. Kräftiger, gut gebauter Körper. Komplexität und Spannung.
Preis ca. 34 Franken
Viña Chillán, Bulnes Bío-Bío (CHL) Karin und Roland Lenz, Malbec Gran Reserva 2014
16.5 Punkte | 2016 bis 2020
Dicht verwobene Aromenstruktur mit dunklen Waldbeeren, Marzipan und weihnachtlicher Würze: Röstaromen, Schokolade, Lakritze und geröstete Nüsse. Frische Säure und kräftige Tannine. Dezent herber Abgang. Eigenständiger Wein.
Preis ca. 27.50 Franken
Weingut Heumann Siklós, Villány (HU) Erhard Heumann, Kékfrankos Reserve Villány 2012
16 Punkte | 2016 bis 2022
Guter Mix von dunklen und roten Beeren, vegetabilen Noten wie Stangensellerie und grüner Paprika sowie Lakritze. Auf den fülligen Auftakt folgen knackige Säure und ausgeprägte Tanninstruktur. Wein mit viel Biss und Charakter.
Preis ca. 25 Franken
Bergerie de Fenouillet Vacquières, Languedoc (F), Toni Schuler Cuvée Baroque Tentation Vin de Pays de l’Hérault IGP 2009
16 Punkte | 2016 bis 2020
Ausgeprägter Duft von Waldbeeren, Cassis und Rumtopf. Grüne Paprika, Leder und Lakritze sorgen für Komplexität. Saftige Frucht und Sauerkirschen am Gaumen. Geschliffene Tannine, wild, es fehlt etwas an Tiefe. Mittlere Länge.
Preis ca. 30.20 Franken
Azienda Agricola Terrasole, Montalcino, Toskana (I), Mario Bollag, Brunello di Montalcino DOCG 2008
16 Punkte | 2016 bis 2022
Oxidativer Charme mit Noten von reifen Pflaumen, Rosinen und Rumtopf. Dazu Zedernholz und Schokolade. Volle, saftig eingebundene Säure. Engmaschige Tannine stützen den eher schlanken Körper. Extraktsüsse, langer Abgang. Aristokratisch.
Preis ca. 59 Franken
Pic des Combettes Uchaux-les-Farjons Côtes du Rhône (F) Matthias Tobler, Massif d’Uchaux AOC 2012
16 Punkte | 2016 bis 2022
Der Wein polarisiert: Duftet nach Iris mit beerigen Aromen, finden die einen, Lack, Efeu und Unterholz, meinen die anderen. Saftige Säure, kräftige Tannine. Mal schlanker, mal dichter Körper. Einerseits spröde, andererseits charaktervoll.
Preis ca. 20.50 Franken
Viña Chillán, Bulnes Bío-Bío (CHL) Karin und Roland Lenz, Carmenère Gran Reserva 2013
16 Punkte | 2016 bis 2022
Komplexer Gaumenwein, der mit erfrischender Säure gefällt. Viel reife Frucht, Graphit, Rauch und Teer. Ausbalancierter, voller und dichter Körper. Festes Tannin sowie leicht wärmender Alkohol sind in Balance. Harmonischer Wein mit Charme und Charakter.
Preis ca. 21 Franken
Poggio al Sole, Tavernelle Val di Pesa, Toskana (I) Johannes Davaz, Chianti Classico DOCG Gran Selezione Casasilia 2013
16 Punkte | 2016 bis 2022
Komplexes Aromenprofil mit Hibiskus, Pfingstrose, roten Beeren und Holznoten. Dichter, filigraner Körper. Lebendige Säure. Frische und Finesse kompensieren die etwas groben Tannine. Dennoch harmonisches Gesamtbild.
Preis ca. 36.90 Franken
Le Piane, Boca, Piemont (I), Christoph Künzli, Boca DOC 2009
16 Punkte | 2016 bis 2026
Jugendliche Waldbeerenfrucht, Veilchen, Kirsche und Marzipan. Dazu kommen balsamische Noten, geröstete Nüsse, Holz und Zimt sowie edle Terpene und Trüffeln. Hohe Säure und pikant strenge Tannine verleihen dem Wein grosses Reifepotenzial. Dicht mit sprödem Abgang. Ein harter Brocken.
Preis ca. 58 Franken
Bodegas Ampelos, Almansa, La Mancha (E) Max Egloff und Martina Pfister, Camino El Angel 2014
16 Punkte | 2016 bis 2019
Dem blumigen Bouquet folgen üppige rote Früchte, Kirschen, Holunder und Zimt. Kräuter, Speck und mineralische Noten geben Struktur. Frische Säure verbindet sich mit rustikalen Tanninen. Dezenter Körper, feiner Holzeinsatz. Perfekter Essenbegleiter.
Preis ca. 21.50 Franken
Poggio al Sole, Tavernelle Val di Pesa, Toskana (I) Johannes Davaz, Chianti Classico DOCG 2013
15.5 Punkte | 2016 bis 2020
Florale Noten gehen über in stoffige Pflaumenfrucht sowie Erd- und Brombeeren. Garigue-Kräuter und Gewürze wie roter Pfeffer. Saftige, tragende Säure und Mineralität verbinden sich mit präsenten Tanninen. Schwarztee im Abgang. Ehrlicher Charakter.
Preis ca. 17.90 Franken
Bodegas Ampelos, Almansa, La Mancha (E) Max Egloff und Martina Pfister, Tierras del Mediodía Vino de la Tierra de Castilla 2014
15.5 Punkte | 2016 bis 2022
Würzige Nase mit Nelke, Pfeffer, Zimt, Kardamom. Vibrierende Säure. Feine Tannine, feinziselierter Körper. Reife Pflaume, Kirsche und Karamell ergeben ein stimmiges Bild. Ein Essensbegleiter mit Stil.
Preis ca. 21.50 Franken